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Theater-Pfeile — 1850

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https://doi.org/10.11588/diglit.25047#0080

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— 8« -

Dresden. Unsere Residenz ift nnt einem vierten Theater beschenkt
worden, das vergangenen Scnntag mit dem Kaiser'schen Schauspiel „Städ->
tische Krankheit und ländliche Kur" eröffnet worden ist.

Berlin. Hr. vr. Wvllheim da Fonseca hat sich an der
hiesigen Universität als Doeent habilitirt unv wird schon im Laufe dieses
Sommer-Semesters einige Vorlesungen über dramatischeKunst und Litera-
tur halten. — Das Friedrich-WilhelmSstädtische Theater wird Rudolph
Gottschall's Tragödie „Ferdinand von Schill" im Juni zur Dar-
stellung bringen. Die vortreffliche Dichtung hat sich fast auf allen be-
deutenderen Theatern namhafte Anerkennung errungen. (Jn München ist
das Stück ncch völlig unbekannt; und dcch klagt man stets über die Ar-
muth der Bühnenliteratur, cs werde nichts Gutes mehr geschrieben. Wer
sucht, der findet.)

Bei der dritten Vorstellung deS „P r o p h e t e n" in Berlin erkrankte
Frau Köster so plötzlich und heftig, daß sie es nach dem zweiten Aet auf-
geben mußte, ihre Rolle fortzuführen. Die Aufführung wurde ohne Bertha
zu Ende gebracht.

Der Director der Münchener Kunftakademie, Kaulbach, welcher
die großartigen Bilder im Treppensaale des neuen Museums in Berlin
anfertigt, trifft in diese n Tagen dort ein, um bis zum Herbst seine Arbei«
;en in gedachtem Museum wieder fortzusetzen. Seine Schüler Echter
und Muhr, welche dem Meister Kaulbach als treue Gesährten bei seinen
hiesigen Kunftwe rken unermüdlich zur Seite stehen, sind bereits aus Mün-
chen eingetroffen.

Wien. Jm Carl - Theater wurde eine Poffe in zwei Auszügen:
„D c r Slo va k"von Mar Th eobald zum ersten Male gegeben. Diese
Novität ift jedoch gänzlich verunglückt.

Aus Prag wird geschrieben: Es wurde „Uriel Acosta" gegeben.
Keine Gelegenheit blieb unbenützt, um zu zeigen, wie man recht wohl zwischen
dem Göttlichen der Religien, und dem nur allzumenschlichen ihrer Priester
zu unterscheiden wisse, und besonders bei der berühmten Stelle am Akt-
Schlusse, worin dieß klar ausgesprcchen wird, wollte der Applaus kein
Ende nehmen.

JnBologna ist cs nicht mehr gestattet auf den Theaterzetteln
„Robert der Teufel" zu setzen, sondern nur „Robert der wilde Mann."
 
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