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Zachariae, Theodor
Kleine Schriften zur indischen Philologie, zur vergleichenden Literaturgeschichte, zur vergleichenden Volkskunde — Bonn, Leipzig, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.50105#0031

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Hanscrit.

17

(genau so wie z. B- in W. Wrights Arabic Grammar die arabischen
Ziffern unter die Nägarizeichen gestellt sind) und bemerkt dazu:
Origo characterum arithmeticorum, quibus Arabes, Turcae Persaeque
utuntur, et qui in hoc Nummo nostro sunt expressi, commodissime
a Bengalensium seu Jen ti vor um signis arithmeticis deduci potest.
Figuris enim Arabici et Bengalici numeri multum sibi invicem con-
veniunt. Wenn aber Kehr hinzufügt, daß dieselben bengalischen
Ziffern, die er (nach Walhauer) gebe, bei Tavernier in nur wenig
abweichender Gestalt zu finden seien, so begeht er einen übrigens
verzeihlichen Irrtum. Die Ziffern1, die von Tavernier in seiner
Reisebeschreibung gegeben werden (Les six Voyages, Ausgabe von
1679, Teil II, Tafel zwischen S. 18 und 19) und die nach ihm in
dem ganzen Reich des Großmoguls und an anderen Orten Indiens
bei den Heiden im Gebrauch sind, auch wenn sie sich in der
Sprache unterscheiden, — sind wohl vielmehr als Nägarlziffern
anzusprechen.
Die Kenntnis des bengalischen Alphabets verrät Kehr bereits
in seiner Schrift: ,Saraceni Hagareni et Mauri quinani sint? et,
undenam dicti?‘ Lipsiae 1723. Hier gibt er auf S. 36 Snräma in
bengalischer Schrift (umschrieben Sier Kam und übersetzt Deus mi,
mein Gott!) und Srlsriräma in bengalischer Kursivschrift (?) mit
der Umschrift Zierxier JSam und der Übersetzung o Deus mi, o
Deus mi!

4. Hanscrit.
(Wiener Zeitschrift für die Kunde des Morgenlandes 22, 86 —103. 1908.)
Zur Bezeichnung der alten heiligen Sprache der Brahmanen
gebrauchte man im 18. Jahrhundert vielfach den Namen Hanscrit
oder Hanscret statt des jetzt allein üblichen Namens Sanskrit. Zu-
mal in Frankreich. Voltaire z. B. bedient sich fast immer, so oft
er die langue sacree des brahmanes erwähnt, der Form Hanscrit.2
1) Merkwürdig ist es, daß bei Tavernier die Null gänzlich fehlt. Darf man
daran erinnern, daß es arabische Handschriften gibt, in denen bei der Pagination
die Null nicht geschrieben wird, so daß also z. B. 1 auch für 10 steht? (August
Fischer, ZDMG 57, 792, Anm. 2). Beiläufig mache ich darauf aufmerksam, daß
Taverniers Zahlzeichen in Widerholds Ausgabe der Reisen (Genf 1681) sehr schlecht
wiedergegeben worden sind.
2) In der Kehler Ausgabe von Voltaires Werken Band XVI, S. 77. 277.
XVIII, 396. XXVI, 370. 468. XXVII, 232. XXXII, 231. XXXVII, 345. XLVIJ,
228. 238 n.

Zachariae, Kl. Schriften.

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