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Zachariae, Theodor
Kleine Schriften zur indischen Philologie, zur vergleichenden Literaturgeschichte, zur vergleichenden Volkskunde — Bonn, Leipzig, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.50105#0065

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Bruchstücke alter Verse in der Vasavadattä.

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yatha hy anudaka nadyo yatha vapy atrnary vanam |
agopälä yathä gävas tathä rästram aräjakam ■
Vgl. Böhtlingk, Ind. Spr. 5159, wo auch angegeben ist, daß die
Strophe bei Gorresio — in der bengalischen Rezension — mit nadl
yathä suskajalä beginnt. Wie man sieht, hat die Strophe den wasser-
losen Fluß und das königlose Reich mit der Strophe naggä nadi
anodakä gemein. Dies allein — der Vergleich eines königlosen
Reiches mit einem wasserlosen Flusse — zwingt uns jedoch nicht,
einen Zusammenhang zwischen den beiden Strophen anzunehmen.
Nun aber lautet die Strophe, die im Jätaka auf die Strophe naggä
unmittelbar folgt:
dhajo rathassa pannänam, dhümo pannänam aggino,
räjä ratthassa pannänam, bhattä pannänam itthiyä,
und im Rämäyana schließt sich an die Strophe yathä hy anudakä
nadyali unmittelbar die folgende (bei Gorresio übrigens fehlende) an:
dhvajo rathasya prajnänam dhümo jnänam -vibhävasoh
tesäm yo no dhvajo räjä sa devatvam ito gatah ||
Ich denke, dies kann unmöglich auf Zufall beruhen. Wahrscheinlich
gehören die Gäthäs naggä und dhajo im Vessantarajätaka zu jenen
alten, beliebten Akhyänastrophen aus vorbuddhistischer Zeit, die
die epischen Dichter in freier Weise benutzten: wobei die genannten
Gäthäs, wie mir scheint, nicht immer zu ihrem Vorteil verändert
wurden. Vgl. hierzu die vortreffliche Abhandlung von Heinrich Lüders
über die Sage von Rsyasrnga (in den Nachrichten der K. Gesell-
schaft der Wissenschaften zu Göttingen, phil.-hist. Klasse, 1897),
besonders S. 124ff. Die fast vollständige Übereinstimmung einer
Verszeile in Jätaka 67 mit einer Verszeile im Rämäyana hat Pischel
nachgewiesen im Hermes 28, 468.

8. Bruchstücke alter Verse in der Vasavadatta.
(Guriipüjäkaumudi, Festgabe für Albrecht Weber, S. 38 — 40. 1890.)
Für das Verständnis gewisser Erscheinungen auf dem Gebiete
der indischen Dichtkunst, insbesondere auch für die Lösung chro-
nologischer Fragen, ist die Kenntnis der Samasyä-Dichtung von
Vichtigkeit. Über die Samasyä hat kurz Aufrecht ZDMG. 27, 51,
ausführlicher Pischel, die Hofdichter des Laksmanasena (1893) S. 28
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