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Zachariae, Theodor
Kleine Schriften zur indischen Philologie, zur vergleichenden Literaturgeschichte, zur vergleichenden Volkskunde — Bonn, Leipzig, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.50105#0242

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228 Verwandlung durch Umbinden eines Fadens.
Ottomaus erwähnt wird. Er schreibt: Le premier jour de la noce,
on fait passer les deux epoux sur un poisson etendu en terre.
C’est un signe de fecondite (Melusine VIII, 268).

31. Verwandlung durch Umbinden eines Fadens.
(Wiener Zeitschrift für die Kunde des Morgenlandes 19, 240-43. 1905.)
Oben XVII, 216ff. ist von den Zauberfäden die Rede ge-
wesen. Ich habe zu meinem' Bedauern übersehen, daß 0. Franke
(Archiv für Religionswissenschaft I, 200) auf die in der Päliliteratur
vorkommenden parittastitta hingewiesen hat. Es sind das Fäden
oder Schnüre, die zum Schutz gegen Dämoneneinfluß ange-
bunden werden. Sie werden erwähnt im Jätakabuche I, 396, 13.
399, 13 und im Mahävamsa VII, 9, 14 (Andersen, Pali Reader,
S. 111; Weber, Über das Rämäyana, S. 13). Franke möchte auch
die dem , zwei malgeborenen ‘ Arier umgehängte heilige Schnur als
ein pari Itasulla betrachten.1 Ebenso könnte man auch die Schnur
auffassen, die, mitsamt dem Täli, bei den Hochzeiten in Südindien
der Braut um den Hals gelegt wird (Winternitz, Hochzeitsrituell,
S. 53. 61). Wird doch diese Schnur ausdrücklich als mangalyatantu,
als eine glückbringende Schnur bezeichnet in dem Verse,2 3 den
der Bräutigam hersagen muß, wenn er sie der. Braut um den
Hals hängt:
mangctlycitantun&nena mama jlvanahetunä I
lianthe badhnämi subhage tvam jira saradah *ata»i
Doch kommen Schnüre oder Fäden zum Schutze gegen Gefahren
oder Krankheiten häufig genug vor. Franko selbst verweist noch
auf den bei den Chin herrschenden Brauch, das Handgelenk der
Neugeborenen mit einem Baumwollfaden zu umwickeln.'1 Mehr
Beispiele in den Sammlungen von Campbell und Crooke an den
1) Siehe auch W. Crooke, Populär Religion II, 47.
2) So in einem Grhyaprayoga des Baudbäyana; nach einer brieflichen Mit-
teilung des Herrn Dr. W. (Bland. Zum ersten Male ist der Sloka, fast gleich-
lautend, aber mit nicht ganz einwandfreier Übersetzung, gegeben worden im
vierten Teile der Dänischen Missionsberichte, 46. Kontinuation, Halle 1740, S. 1275.
Der erste Päda lautet hier: Mangälja-tändii nanena mit der Übersetzung: Wozu
ist das Heyraths-Band? Daher wollte Weber verbessern: mängalyabandhanevct
kirn'* ZDMG VII, 242; Indische Studien V, 312, n.
3) Siehe auch G. E. Fryer, Journal of the Asiatic Society of Bengal 44.
1, p. 42.
 
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