19
1892.
ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 1.
20
sieht bedeckenden Weinenden ist vom selben
Ton. Ein schönes klares Silbergelb ist nur
sparsam am Bett und dem Schrank mit den
Gefäfsen, wie in der einrahmenden Architektur
gebraucht und ist zwei Drittel der ganzen Bild-
aus breite und körnig getupfte Art des Auftrags
nachzubilden. Derselbe gibt der Modellirung
jene Breite und Weichheit des Vortrags und läfst
dem Glase durch sein Korn jenes durchsichtige
Leuchten, welches bei dem glatten Vormalen
fläche aus weifsem Glase hergestellt. Das zur
Schattirung verwandte Grisail hat einen röth-
lich-grauen Ton und bildet in seinem theilweise
sehr starken Auftrag die alle kräftigen Farben bin-
dende Stimmung. Bei der Restauration bedurfte
es vieler vorhergehenden Proben, nicht nur die-
sen Ton genau zu treffen, sondern auch die tiber-
so leicht erstickt wird. In dieser breit male-
rischen Technik, wie in allen Architekturformen,
der Behandlung des Gewandes und der Köpfe,
drückt sich der Charakter der Kunst im Beginn
des XVI. Jahrh. aus.
Die Namenangabe des im Bilde erhaltenen
Donators, eines Kanonikus von Xanten, war leider
1892.
ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 1.
20
sieht bedeckenden Weinenden ist vom selben
Ton. Ein schönes klares Silbergelb ist nur
sparsam am Bett und dem Schrank mit den
Gefäfsen, wie in der einrahmenden Architektur
gebraucht und ist zwei Drittel der ganzen Bild-
aus breite und körnig getupfte Art des Auftrags
nachzubilden. Derselbe gibt der Modellirung
jene Breite und Weichheit des Vortrags und läfst
dem Glase durch sein Korn jenes durchsichtige
Leuchten, welches bei dem glatten Vormalen
fläche aus weifsem Glase hergestellt. Das zur
Schattirung verwandte Grisail hat einen röth-
lich-grauen Ton und bildet in seinem theilweise
sehr starken Auftrag die alle kräftigen Farben bin-
dende Stimmung. Bei der Restauration bedurfte
es vieler vorhergehenden Proben, nicht nur die-
sen Ton genau zu treffen, sondern auch die tiber-
so leicht erstickt wird. In dieser breit male-
rischen Technik, wie in allen Architekturformen,
der Behandlung des Gewandes und der Köpfe,
drückt sich der Charakter der Kunst im Beginn
des XVI. Jahrh. aus.
Die Namenangabe des im Bilde erhaltenen
Donators, eines Kanonikus von Xanten, war leider