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Zeitschrift für christliche Kunst — 5.1892

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Effmann, Wilhelm: Die Propsteikirche zu Oberpleis, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.4357#0079

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113

1892.

ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 4.

114

Querschiff wurden fast völlig neu erbaut, der
bisherige Thurmschmuck endlich noch durch
Hinzufügung eines weiteren Thurmes, eines Vie-
rungsthurmes, gesteigert.

Die Neuanlage erstand, wie sich aus einem
Vergleiche des unter Fig. 5 mitgetheilten Grund-
risses mit dem besprochenen Plane der Krypta
ergibt, auf dem Unterbau der alten Kirche I
die Absicht einer Vergröfserung der Kirche
hat somit bei diesen Neubauten nicht mitge-

Aposteln zu Köln die östlichen Flankirthürme
nur in dem Aufsenbau bedeutsam zur Geltung
kommen, sind dieselben in Oberpleis in ge-
schickter Weise mit dem Kirchen-Innern ver-
schmolzen worden. Aufser in der lichten Innen-
wirkung, welche mit dieser Raumöffnung ge-
wonnen wird, beruht der Hauptvorzug dieser An-
ordnung darin, dafs sich das Querschiff auch
in seinen Seitenarmen nach dem Chore hin
öffnet und so der Blick in den Altarraum freier

Fig. 5. Grundrifs von Kirche und Kretizgnng.

wirkt. Das Querschiff, welches sich ebenso wie
das Chor auf den Mauern der Krypta erhebt, be-
steht aus einem Mittelquadrat von 5,40 m Seite,
dem sich beiderseits zwei Rechtecke anlegen,
deren Breite nur 3,05 m beträgt und die des-
halb über die Flucht der Seitenschiffmauern nur
wenig heraustreten. Etwas breiter, aber noch nicht
quadratisch ist das Chorjoch, dem sich die halb-
runde Apsis vorlegt. Eine Abweichung von der
Grundrifsanordnung der ursprünglichen Kirche
scheint nur darin obzuwalten, dafs die Flankir-
thürme mit ihrer Grundfläche in den Innenraum
hineingezogen worden sind. Während in St.

wird. Und hierin wird wohl der Grund zn
suchen sein, der dem Meister zu dieser Plan-
gestaltung Anlafs gab. Sie ermöglichte ihm, mit
der Aufsenwirkung von St. Aposteln eine Innen-
Disposition zu verbinden, welche den in Ober-
pleis obwaltenden Umständen möglichst gerecht
wurde. Ein kurzes Rückgreifen auf die urkund-
lichen Nachrichten wird dies erläutern. In dem
vorhandenen Urkunden-Material ist es vornehm-
lich die Inkorporation der Pfarre, welche einen
besonders breiten Raum einnimmt, und sie
wird auch wohl auf die sonstigen Verhältnisse
derPropstei von bestimmendem Einflufs gewesen
 
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