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Zeitschrift für christliche Kunst — 22.1909

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Hasak, Max: Krankenhaus für die Grauen Schwestern am Grunewald bei Berlin
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https://doi.org/10.11588/diglit.4153#0058

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71

1909. _ ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 3.

72

mit einzelnen Zimmern anführen. — Die
Bewirtschaftung wird billiger. Die sehr kost-
bare Beheizung stellt sich vorab viel wohl-
feiler in der Anlage, besonders aber im Betrieb,
weil keine langen Rohrzuleitungen nebst Iso-
lierung und Kanälen, kein besonderes Kessel-
haus nebst freistehendem Schornstein erforder-
lich ist und
alle Wärme-
verluste zu-
erst dem Ge-
bäude zugute
kommen.
Selbstver-
ständlich hat
es auch weni-
ger Abküh-
lungsflächen
als mehrere
Pavillons zu-
sammen.

Krankenräumen statt und kann weder durch
Lärm noch durch Gerüche lästig fallen. Dabei
liegen aber diese Betriebe von allen Bauteilen
gleich weit entfernt in der Mitte. Dem Publi-
kum ist es möglich, von außen, ohne mit den
Kranken und deren Räumen in Berührung zu
kommen, den Gottesdienst zu besuchen.

Auch die Anlage der Krankenräume nach
der Himmelsrichtung ist bei Einzelzimmern
vorteilhafter als bei Sälen, deren Fenster nach
zwei entgegengesetzten Seiten liegen. Man
muß die Pavillons von Norden nach Süden
richten, damit die eine Seite wenigstens die
Morgensonne und die andere die Nachmittags-
sonne erhält. Bei Einzelzimmern und richtiger
Anordnung des Gebäudes kann man die Sonne
den einzelnen Räumen morgens, mittags und
abends verschaffen. Das ist auch bei dem
vorliegenden Krankenhaus geschehen. Die
Krankenräume liegen nach Osten und Süden,
die Flure, Treppen, Aborte und Wirtschafts-
räume nach Westen und Norden;
die ersteren nach dem ruhigen
Garten, die letzteren nach den
Straßen. Auf diese Weise sieht
auch die Nachbarschaft fast nichts
von den Kranken. Eine Einfahrt
sorgt dafür, daß die neu aufzuneh-
menden Kranken ebenfalls unge-

Abb. 3.

Ebenso vollzieht sich die Beförderung der '
Speisen besser, wenn die Küchen nicht in
einem besonderen Gebäude liegen. Hier ist
die Anordnung so getroffen, daß die Heizung
im Kapellenflügel zu unterst im Keller, unter-
gebracht ist, darüber ebenerdig die Küchen
und im ersten Stock — auch von außen zu-
gänglich — die Kapelle. Dadurch findet die
Kohlenzufuhr und der Heizbetrieb wie auch
der gesamte Küchenbetrieb seitab von allen

sehen hineingelangen können. An diese Ein- und
Ausfahrten schließt sich eine große Wartehalle,
ein Pförtnerraum, ein Wartezimmer, ein Unter-
suchungsraum usw. Von dort werden die
Kranken nach den verschiedenen Abteilungen
für Männer und Frauen, wie in die einzelnen
Geschosse, durch Aufzüge gebracht. An diese
Aufnahmeräume schließt sich die Apotheke
mit ihrem Zubehör. — Im Erdgeschoß ist
alles dem Krankenbetrieb gewidmet. Im ersten
 
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