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Zeitschrift für christliche Kunst — 25.1912

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Raspe, Theodor: Kirchlicher Kunstbesitz des Oldenburgischen Museums
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https://doi.org/10.11588/diglit.4342#0154

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267

1912. — ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 8.

2Ö8

sehen, die sich während der ganzen roma-
nischen Periode neben dem Sternchenmotiv
erhalten hat14). Endlich ist auch die Wicke-
lung des Christkindes, dessen unbekleideter
Oberkörper deutlich sichtbar wird, ikono-
graphisch interessant, da wir gewöhnlich
die im Mittelalter bevorzugte mumienartige

Abb. 7. Hl. Ansgarius aus Westerstede. 2. H. XIII. Jahrh.

Wickelung antreffen. Die vom byzantinischen
Kanon vorgeschriebene „gemauerte Krippe"
ist hier zugunsten eines Brettlagers mit Kugel-
ecken aufgegeben. Zu erwähnen ist noch,
daß der Kopf des Kindes auf einem Kreuz
ruht; diese einfache Nimbusform kommt auf
der Christusdarstellung des Werdener Reli-

quienkastens vor15). Der Strahl des Sterns
bildet in etwas rohen Furchenzügen den
Hintergrund, aus dem Ochs und Esel heraus-
ragen.

Ein Hilfsmittel zu näherer Schulbestim-
mung sind vielleicht die mehrfach ange-
wandten Rundzackenbügel, die den

u) Paderborncr Altar, Merseburger Taufstein, Er-
furter Tympanon, Quedlinburger Äbtissinnen-Grabstein.

Abb. 8. Apostelfigur. Niederrhein-westf. um 1420.

Aufbau vorzugsweise bestimmen. Der Meister
des Oldenburger Reliquiars muß eine ab-
sonderliche Neigung für diese Verzierungsart
gehabt haben, da solche Rundzacken auch
die Engelsköpfe diademartig umsäumen"'').

16) »Zeitschr. f ehr. Kunst« 1901. Sp. 801, Fig.3
und 4, man (gl, vornehmlich S. Zeno -Verona,
Taren zu Hildesheim, Eiteruiteine!

") Die Nimbusform an sich trifft man bei roma-
nischen Metallarbeiter häufiger, z. B. am Kni/ifix d.
 
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