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Zeitschrift für christliche Kunst — 25.1912

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Hasak, Max: Haltbare Farben für die Ausmalung von Kirchen
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Bücherschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.4342#0213

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381

1912. — ZEITSCHRIFT KÜR CHRISTLICHE KUNST _ Nr. II.

882

der Käsekalk wie der Zement, das Wasser
banden. Der Zementzusatz darf natürlich nur
ganz gering sein, da er sonst bei Regen seine
Salze in das Ziegelmauerwerk abgibt und
dieses unrettbar mit weißem Ausschlag ver-
schmutzt und schließlich zersprengt oder zum
Verwittern bringt.

Da die Käsekalkfarbe auf dem Ziegel wie
auf dem Sandstein ebenfalls vorzüglich haftet,

so würde sie sich auch zur farbigen Behand-
lung der verwitterten Einzelheiten gotischer
Kirchen, so des Kölner Domes, vorzüglich
eignen und diese gegen weitere Verwitterungen
schützen. Der Kölner Dom würde zudem
durch Färbung und Vergoldung aller Tore
und ihrer Wimperge eine Sehenswürdigkeit
auch in dieser Beziehung werden.

Berlin, Grunewald. Max Hasak.

Büchersc

Geschichte der Kunst in Ägypten von
Gaston Maspero, Generaldirektorder ägyptischen
Altertum, r. Mk .">(>:, Abbildungen und 1 Farben-
tafeln. — Julius Hoffmann in Stuttgart 1913. —
Geb. M. 6.—.
Dieser weitere Band der Ars Una-Serie bat nicht
nur den Vorzug reichsten Inhalts bei knappster Sach-
lichkeit und Überfülle der Illustration, sondern auch
der zum erstenmal gebotenen Übersicht über die ganze
ägyptische Kunstgeschichte, wie sie nur aus ihrem
Milieu, nur aus dieser Feder kommen konnte, welcher
der deutsche Übersetzer Dr. Adolf Rusch durchaus
gerecht geworden ist. Der feinsinnige Verfasser,
obgleich er nur Selbstgeschautes beschreibt auf engem
Raum, läßt den Verdiensten der anderen Forscher volle
Gerechtigkeit widerfahren. Von ihren Anfängen an
behandelt er die eigenartige Kunst, um sie zu begleiten
durch ihr Steigen und Fallen bis zu ihrem Ende in
der griechisch-römischen Zeit. Die memphitische, die
zweimal blühende thebanische, endlich die saitisch-
ptolemäische Epoche bezeichnen die Höhepunkte;
überall geht der Verfasser den Quellen der Ideen, den
Gestaltungen der Formen nach, wie sie ihm sich er-
ergeben aus den religiösen Anschauungen und Bedürf-
nissen. — Unter der Herrschaft der Architektur ent-
wickeln sich Plastik, Malerei, Kunstgewerbe im edelsten
Wettstreit zur Betonung der Ewigkeitsgedanken. —
Für das häusliche Studium und namentlich für die
Reisebelehrung ist das ungemein reich illustrierte hand-
liche Buch ein vorzüglicher Leitfaden.

Schnütgen.

Ernst Wickenhagen. Geschieh te der Kunst
mit einem Anhang über die Musikgeschichte. Drei-
zehnte, vermehrte und verbesserte Auflage, durch-
gesehen von Uhde-Bernays. Mit 18 Kunstbeilagen
und 363 Abbildungen im Text. — Paul Xeff Vei-
lag (Max Schreiber) in Ettlingen 1912. Geb. M. 5.
Diese* auf I.übkc zurückgehende, mit jeder neuen
Auflage vervollkommnete Handbuch hatte nicht nur
von Anfang an den Vorzug klarer Disposition und
rerstandlich« Schilderung, sondern auch die Betonung
des Materials und seiner Bearbeitung, dazu auch guter,
nicht landläufiger Illustrierung trotz des billigsten
Preises. Dazu ist im Fortschritt der Zeit, der unge-
wöhnliche Anhang über „Die Musik" gekommen,
'''' '•ehr Instruktiv ist. zuletzt auch noch „Das
Kunstgewerbe der Neuzeit und die Kunst
d«i ostlichen Asiens'-. — Es darf daher dem
vielgeprüften und

hau.

ein neues schmückendes Beiwort mitgegeben werden auf
seinem breiten Pfade durch die Reihen der Kunst-
jünger, mögen sie offiziell geschult werden, oder
privatim sich selber weiter bilden wollen. Schnütgen.

Das goldene Gewand der Königin Margareta
in der Domkirche zu Upsala von Agnes
Branting. VerlagNorstedt & Sönen. (Pr.22M.)
Fräulein Agnes Branting in Stockholm, lange Zeit
Vorsteherin der segensreich wirkenden Handarbeits-
schule, jetzt Leiterin des „Licium" als Atelier für
Textilkunst, zugleich Professorin an dem Seminar für
Handarbeitslehrerinnen, hat durch die Wiederbelebung
der alten heimischen Techniken auf den Gebieten der
Handweberei, der Stickerei, der Spitzenindustrie, wie
sie namentlich in den Familien betrieben wurden, sehr
grolie Verdienste sich erworben, so daü die bezüg-
lichen Erfolge in ihrem Lande ihr vornehmlich zu
danken sind. Die reichen, zumeist aus dem Mittelalter
stammenden l'aramentenschätze in den nordischen
Kirchen und Museen haben ihr das Studienmaterial
geliefert, und namentlich in den letzten Jahren ihre
Hand passiert, um geprüft und, wenn nötig, revidiert
zu werden zum Zweck der Konservierung. — Bis zu
welchem Maße sie sich in dieselben vertieft hat, beweist
das vorliegende glänzend ausgestattete, durch sieben
Illustrationen und 0 Tafeln aufs reichste illustrierte
Folioheft, eine Monographie über das Kleid der
Königin Margareta von Dänemark, Schweden
und Norwegen, geb. ]3f>3, gest. 1-112 und im Dom
zu Roskilde bestattet. Aus diesem Dom, wahrschein-
lich 16f>9, in den Dom von Upsala übertragen und
seitdem dort aufbewahrt, wurde es bis in die jüngste
Zeit als ein kirchliches Gewandstück angesehen und
registriert, um .ist voi einigen Jahren als ein weib-
liches Gewand aus dem Schluß des XIV. Jahrh. erkannt
zu werden, mithin als ein Unikum. — Hier wird
es nach seiner Schnittart und Zusammensetzung sowie
nach seiner Tragerscheinung an der Hand von analogen
Darstellungen dieser Zeit behandelt; und der glänzende,
golddurchwirkle Stoff, ein (iranatapfelniuster orientali-
schei Vorbildlichkeit und venetianischer Entstehung um
1400, erfahrt eine eingehende Würdigung Geschicht-
liche, kostümliche, textilische Untersuchungen verleihen
der gründlichen, überall die weibliche Hand verratenden
Abhandlung einen besonderen Wert. Schnütgen,

Aus der mittelalterlichen Sammlung des
Museums in Bergen veröffentlicht Bendixen
in Beigens Museums Aarbok 1911) die XII. Serie
 
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