Zeitschrift für christliche Kunst (25.1912)

19

1912. — ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST - Nr. 1.

20

Einige Kunstwerke in und bei Jerusalem.

(Mit 5 Abbildungen.)

erusalem enthält außerderhl. Grabes-
kirche noch eine ganze Anzahl
größerer und kleinerer Kirchen.
I Die meisten von ihnen sind archi-
tektonisch nicht sehr bedeutend. In manchen
aber befinden sich Kunstwerke, die der all-
gemeinen Beachtung wert sind und uns wichtige

z. B. den sehr reichen Schatz, zu gewinnen.
Von der Bibliothek will ich ganz schweigen,
in die ja nur sehr wenige eingedrungen sind.
Deshalb will ich mich hier auf zwei Gegen-
stände beschränken. Der eine (siehe Abb. 1)
ist die Türe zur Kapelle des hl. Jakobus. Beim
ersten Anblicke erkennt man in ihr eine hoch-

Einblicke in das Wesen der christlich-orienta-
lischen Kunst gewähren. Von einigen will
ich hier im folgenden handeln.

1. In derarmenischenjakobskirche.
Diese gehört zweifellos zu den interessanteste n
Bauw erken der Stadt. Schon allein der Mosaik-
fußboden verdient die Beachtung aller Kunst-
freunde. Leider war gerade zur Zeit unseres
Besuches Vakanz im Patriarchat, wodurch es
unmöglich war, einen Einblick in viele Sachen,

Abb. 8.

bedeutende Arbeit der arabischen Holzkunst.
Auf den beiden Flügeln befinden «ich je I Felder,
die von den feinsten « »riiainctiten umgeben
sind. In dreien dieser Felder ist deutlich ein
größeres Kreuz zu erkennen, in dein vierten
ein kleineres. Auch die Umrahmung zeichnet
sich durch Feinheit und Eleganz aus. Eine
Inschrift ist nicht erhalten. Deshalb dürfte
eine Datierung nicht leil ht sein. Für sehr
alt möchte ich die Türe nicht halten. Mir