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Zeitschrift für christliche Kunst — 25.1912

DOI Artikel:
Doering, Oskar: Die romanischen Malereien in der Kirche von Kloster Gröningen, [1]
DOI Artikel:
Sauerlandt, Max: Das "Hedwigsglas" auf der Feste Coburg
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https://doi.org/10.11588/diglit.4342#0176

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311

1912. — ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST _ Nr. 9.

312

gung und der Frauen am Grabe ziehen sich
vier ununterbrochene parallele Linien, zweifellos
dazu bestimmt, eine andere Eingrenzung der
beabsichtigten Bilder herzustellen, vielleicht
auch eine pompösere als die, welche man jetzt
sieht. Die Höhenmaße der Bilder haben also
ursprünglich andere werden sollen, und es ist
nicht unmöglich, daß die Absicht vorlag, das
ganze Gewölbe bis zum Scheitelpunkt zu be-
malen. Ganz entsprechend wiederholen sich
derartige Linienvorzeichnungen an der West-
wand. Man sieht ferner an einzelnen Stellen,
daß die Zeichnungen ehemals anders angelegt

gewesen sind. Mit besonderer Deutlichkeit
tritt das an dem Felde über dem Mittel-
fenster der Westwand hervor, ferner bei dem
Isaaksopfer, wo der Widder zwei Köpfe hat;
Auch bei den Wasserkrügen der Hochzeit
von Kana scheinen Änderungen stattgefunden
zu haben. Warum der ursprüngliche Plan, dessen
Vorhandensein aus solchen Spuren ersichtlich
| ist, nicht zur Ausführung kam, können wir nicht
' wissen, ebensowenig beurteilen, ob die Qualität
der jetzigen Malereien besser oder geringer aus-
gefallen ist, als die der zuerst besichtigten.
Dachau. O. Doering.

Das „Hedwigsglas" auf der Feste Coburg.

(Mit 3 Abbildungen.)
obert Schmidt hat in seinem Auf- Unter den urkundlichen Materialien für

satz über „Die Hedwigsgläser und das Wittenberger Heiltumbuch im großherzog-
die verwandten fatimidischen Glas- liehen Haus- und Staatsarchiv in Weimar, auf
SJ und Kristallschnittarbeiten" ') die die Marc Rosenberg gelegentlich schon ein-
mal in dieser
Zeitschrift hin-

Zahl der be-
kannten Hed-
wigsgläser um
drei erhöht, von
denen zwei sich
in gräflich Asse-
burgischem Be-
sitz befinden,
einesinderGlas-
sammlung der
Feste Coburg
bewahrt wird.
Während jene
beiden Gläser
nach zuverläs-
siger Tradition
schon seit Jahr-
hunderten im
Besitz der Fa-
milie sind, war
über die Her-
kunft des Co-
burger Glases
näheres nicht zu
ermitteln. Ge-
rade dieses Glas
aber, ,,das reichste Exemplar der rein ornamental
verzierten" Hedwigsgläser, hat eine bemerkens-
werte Provenienz und eine interessante Ver-
gangenheit (Abb. 1).

') „Schlesien-. Vorzeit in Bild und Schrift". Neue
Folge VI (1912) S. 53ff.

Abb 1

gewiesen hat'-),
befindet sich
unter Reg. O.
213 ein Band
mit Federzeich-
nungen, von
denen die Zeich-
nung auf fol.
51 als vierten
Gegenstand des
vierten Ganges
desHeiltumsdie
Abbildungeines
jener gewöhn-
lich als Hedwigs-
gläser bezeich-
neten ägyp-
tischen Glas-
becher des XI.
bis XII. Jahrb.
gibt, und zwar,
wie ein Ver-
gleich der hier
beigefügten Ab-
bildungen beweist, die Abbildung eben des
von Schmidt auf der Feste Coburg wieder auf-
gefundenen Glases. - Die Übereinstimmung
der Einzelformen ist, bei ungefähr gleicher

'') „Ilcilthumbücher und < IoMm lnnirdekunst".
• Zeitschr. f. chrUtl Kunst«, IV (1891) Sp. 878.
 
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