1. HEFT
DR. POST, ZEUGHAUS-ERWERBUNGEN SEIT 1912
17
Die Beschläge an der Kling-enwurzel gehören
der Scheide an. Es ist das Mundblech, das aus
Ökonomie nur auf der Paradeseite von geripptem
Abb. 1 a Abb. 4
Silber, hinten von glattem Kupfer ist. Das Ort-
band ist ähnlich wie beim anderen Schwert, nur
niedriger. Eine an der Klinge angerostete schild-
förmige Platte gehört gleichfalls zur Scheide und
diente vermutlich zur Befestigung des Schwert-
gehänges.
Für das ungefähre Alter und die Herkunft der
beiden Schwerter gewähren Gestalt und Fundstelle
einigermafsen sichere Anhaltspunkte. Die geglie-
derten Knäufe, die noch nicht zum Parierkloben
ausgebildete erhaltene untere Querstange des ersten
Schwertes zusammen mit dem Ort des Grabfundes
deuten darauf, dafs es sich um fränkische Spathen
der vorkarolingischen Periode handelt, also etwa
Abb. s
derZeitvom 5.bis8. Jahrhundert. Eine genaue Da-
tierung auf Grund der nur sparsam verwandten
Tausiaornamentik nach den Salinschen Chronolo-
gien2) erscheint gewagt.
An die Griffgestaltung des
zuerst besprochenen Schwer-
tes sei noch eine Vermutung
geknüpft. Es handelt sich um
die zweifellos nachweisbaren
Holzfüllungen der unteren und
oberen Griffzwingen. Bei
einem gerade im Material so
verschwenderischen Stück wie
diesem läfst sich die Verwen-
dung von Holz an so bevor-
zugter Stelle kaum auf Spar-
samkeit zurückführen. Viel-
leicht aber handelt es sich hier
um den Zwang eines Herkommens aus älterer
primitiverer Zeit, in der die Riegel des Schwert-
2) Salin, Frühgermanische Tierornamentik.
DR. POST, ZEUGHAUS-ERWERBUNGEN SEIT 1912
17
Die Beschläge an der Kling-enwurzel gehören
der Scheide an. Es ist das Mundblech, das aus
Ökonomie nur auf der Paradeseite von geripptem
Abb. 1 a Abb. 4
Silber, hinten von glattem Kupfer ist. Das Ort-
band ist ähnlich wie beim anderen Schwert, nur
niedriger. Eine an der Klinge angerostete schild-
förmige Platte gehört gleichfalls zur Scheide und
diente vermutlich zur Befestigung des Schwert-
gehänges.
Für das ungefähre Alter und die Herkunft der
beiden Schwerter gewähren Gestalt und Fundstelle
einigermafsen sichere Anhaltspunkte. Die geglie-
derten Knäufe, die noch nicht zum Parierkloben
ausgebildete erhaltene untere Querstange des ersten
Schwertes zusammen mit dem Ort des Grabfundes
deuten darauf, dafs es sich um fränkische Spathen
der vorkarolingischen Periode handelt, also etwa
Abb. s
derZeitvom 5.bis8. Jahrhundert. Eine genaue Da-
tierung auf Grund der nur sparsam verwandten
Tausiaornamentik nach den Salinschen Chronolo-
gien2) erscheint gewagt.
An die Griffgestaltung des
zuerst besprochenen Schwer-
tes sei noch eine Vermutung
geknüpft. Es handelt sich um
die zweifellos nachweisbaren
Holzfüllungen der unteren und
oberen Griffzwingen. Bei
einem gerade im Material so
verschwenderischen Stück wie
diesem läfst sich die Verwen-
dung von Holz an so bevor-
zugter Stelle kaum auf Spar-
samkeit zurückführen. Viel-
leicht aber handelt es sich hier
um den Zwang eines Herkommens aus älterer
primitiverer Zeit, in der die Riegel des Schwert-
2) Salin, Frühgermanische Tierornamentik.