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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 7.1915-1917

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1. Heft
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Schultze, Johannes: Verteilung von Waffen unter die Untertanen des Stifts Fulda 1619/1620
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Mathias, F. W.: Waffenschmiede im Dienste der früheren Reichsstadt Goslar
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https://doi.org/10.11588/diglit.39949#0041

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1. HEFT

JOH. SCHULTZE, VERTEILUNG VON WAFFEN DES STIFTS FULDA

25

591/2 fl 13 böhm. [desgl. Zehrung für eben-
dahin gesandte „Bürger Musquetierer“].
Es folgen noch einige Posten für den Ritt-
meistern geschehene Lieferungen an Wein, Stoffen
u. Zehrung.
Summe aller Ausgaben 4569 fl 6 böhm. 5x/2 ^12).

Herr Capiten Johann von Plater hat an Mus-
queten und langen Spiefsen erkauft, wie folgt:
Musqueten:
Von Christoph Hoffmannen . 248
Von Hans Heydenblüeten . 200
Von Hans Hausherrn13) . . 100
Summa 548

12) Der Einnahmetiberschufs wurde in der Küchen-
meistereirechnung von 1621 verrechnet.
13) Alle drei aus Suhl, vgl. oben.

Ausgetheilet, wie auch folgt: ins Ampt Saltz-
schlierf 20; Herbstein 60: Neuenhof 200; Motten 15;
Ihro Gnaden Herr Probst von der Fels 25; Wey-
hers 70; Zenth 101; Heroltz 41; Herr Forstmeister
der von Wechmar 12. Summa 544.
Einkauf langer Spiefs:
Von Christoph Hoffmann . 200
Von Hans Hausherrn . . . 250
Von Hans Heidenblüeten . 500
Summa 950
Ausgetheilt, wie volgt: ins Ampt Mackenzell 60,
Herbstein 42; Rockenstuel 100; Heunfeld 25; Bie-
berstein 148 (deren sind 138 unter die unterthanere
getheilet und 10 annoch beym Ampthaus); Neuen-
hof 100; Motten 35; Haselstein 80; Fürsteneck 80;
Weyhers 70; Geysa 30; Hamelburg 100; Stadt
Fulda (deren jdoch keiner bezahlt) 50. Summa 920.
Der Bandelier ist mir keines zu Gesicht kommen.

Waffenschmiede im Dienste der früheren Reichsstadt Goslar
Von Ingenieur F. W. Mathias

Goslar, das Nürnberg des Nordens, welches
im Anfänge des 16. Jahrhunderts nach
einer Chronik 182 kleine und gröfsere
Türme und Zwinger im Rahmen seiner umfang-
reichen Stadtbefestigung besessen hat, zeigt heute
nur noch malerische Reste seiner früheren starken
F estungs werke.
Es liegt daher nahe, dafs eine Stadt mit solch
umfassenden Verteidigungsanlagen, die wieder-
holt gegen Angriffe mächtiger Fürsten und fehde-
lustiger Ritter sich zu schirmen hatte, nicht min-
der an Wehr und Waffen reichlich versorgt war.
Nach der hier im städtischen Archiv befindlichen
Hardtschen Chronik war die Stadt 1515 mit 7000
Geschütz, Grob und Klein, doppelte, einfache,
kurtze Haken, Boilers und Musketen versehen.
Da aber die Hardtsche Chronik sehr unzuverlässig
ist, insonderheit aber keine Quellenangaben auf die
Akten des städtischen Archivs enthält, durch-
suchte ich unter gütiger Erlaubnis des leider vor
kurzem verstorbenen Archivars, Professor Dr.
Hölscher, das äufserst umfangreiche Archiv,
welches bis in das 10. Jahrhundert zurückreicht,
systematisch nach waffengeschichtlichen Funden.
Die Ordnung des Archivs ist aber leider noch
nicht ganz durchgeführt und die Kartotekie-
rung vor einiger Zeit erst begonnen worden; es

lag daher nahe, zuerst mit den bereits gesichteten
Schriften zu beginnen. Dies waren die Tafel-
amtsbücher, welche vom Jahre 1450 an fast voll-
zählig vorhanden sind und unter der Rubrik
„Piel, bussen, geschutt“ unter Ausgaben, eine
grofse Anzahl Waffenschmiede aufweisen, die
entweder als Waffenschmiede im Solde der Stadt
standen oder aber mit gelieferten Waffen oder
Reparaturen unter dieser Position aufgeführt
und daher als selbständige Waffenschmiede an-
zusehen sind. Es soll dies einer späteren Ver-
öffentlichung Vorbehalten bleiben, wenn erst
alles vorhandene Material dahingehend durch-
geforscht ist.
Zur Orientierung will ich noch erwähnen, dafs
die Marginalien-Jahreszahlen sich auf das Tafel-
amtsbuch des gleichen Jahres beziehen, welches
zugleich das Jahr ist, an welchem der Name zum
ersten Male in den erwähnten Akten auftaucht.
1450 Meister Werner, Büchsengiefser.
1457 Hans Witten, Büchsenmeister für den Rat
der Stadt Goslar. Seine Anstellung in den
Ratsverhandlungen lautet wie folgt: 1457
fritages na purificationis Marie, hebben de
Rad Hans Witten to enen bussemester ent-
fangen von dato dusser schrifft to dreen
 
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