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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 7.1915-1917

DOI Heft:
10./11. Heft
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Rathgen, Bernhard von: Feuer- und Fernwaffen des 14. Jahrhunderts in Flandern
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https://doi.org/10.11588/diglit.39949#0296

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Feuer- und Fernwaffen des 14. Jahrhunderts in Flandern
Von Bernhard Rathgen
Quellen:
1. Polain, Les vrayes chroniques de Messire Jehan Je Bel. 2 Bände. Brüssel 1863.
[Jean le Bel.]
2. Kervyn de Lettenhove, Oeuvres de Froissart publiees avec les variantes des divers manuscripts. Chroniques.
27 Bände. Brüssel 1867—1874.
[Kervyn] Anführungen mit römischer und folgender arabischer Zahl beziehen sich auf Band und Seite bei Kervyn.
3. Buchon, Les Chroniques de Sire Jean Froissart. 3 Bände. Paris 1840.
[Buchon] stimmt genau überein mit den Anführungen in Heft 2/3 der Zeitschrift für histor. Waffenkunde nach der
Pariser Ausgabe von 1824—1826.
4. Wolfram, Metzer Chronik. Quelle» zur Lothringischen Geschichte IV. Metz 1906.
[Wolfram.]
5. De La Fons-Melicocq, De Vartillerie de la ville de Lille. Paris 1855.
[La Fons.]
6. Henrard, Histoire de VArtillerie en Belgique. Brüssel 1865.
[Henrard.]
7. Henrard, Les fondeurs d’Artillerie aux Pays-Bas. Antwerpen 1890.
[Henrard, Fondeurs.]
8. Favb, Etudes sur le passe et Vavenir de Vartillerie. Band 3. Paris 1862.
[F av6.]
9. Gay, Glossaire archeologique du moyen äge et de la renaissance. Paris 1887.
[Gay.] Erschienen ist nur Band I. A—Guy.
10. Zeitschrift für histor. Waffenkunde VII, 1, Feuer- und Fernwaffen beim päpstlichen Heere im 14. Jahrhundert.
[Feuer- und Femwaffen.]
I. Die Espringale.
In dem Aufsatze König Johann der Blinde
von Böhmen hat Walther Rose in Heft 2/3
des laufenden 7. Jahrganges dieser Zeitschrift
den Vierherrenkrieg um Metz behandelt und
unter Heranziehen einer reichen Literatur eine
höchst dramatische Schilderung der Schlacht
von Crecy gegeben. Kriegerische Ereignisse
lassen sich richtig nur unter voller Würdigung
der Leistungen der jeweiligen Bewaffnung beur-
teilen. Rose zieht deshalb auch mehrere waffen-
technische Fragen aus der Zeit des 14. Jahr-
hunderts in den Kreis seiner Betrachtungen. Er
behandelt die „Espingoles“, die „Ribaudequins“
und die ,,Bombarden von Crecy“. Den Schlufs-
urteilen über diese Fragen kann nicht überall
beigestimmt werden. Es sei gestattet, unter
Benutzung der für diese Zeit und für die in Be-
tracht kommenden Örtlichkeiten so überaus wich-
tigen flandrischen Quellen, auf diese Fragen noch
einmal einzugehen.

„Der Krieg gegen Metz in den Jahren
1324—1327 ist für den Waffenhistoriker in-
sofern von Interesse, weil schon hier auf
beiden Seiten der Gebrauch von Feuer-
geschützen in Deutschland erwähnt wird“
(Rose 39b). Diese Ausführung stützt sich auf
die Chroniken von Metz in der von Huguenin
gegebenen Druckausgabe von 1838. Die in den
Anmerkungen 16, 17, 18 abgedruckten, Huguenin
entnommenen Stellen sind von den berufensten
Militärschriftstellern oft geprüft worden. Köhler
bestreitet, dafs die von Huguenin genannten Ge-
schütze tatsächlich Feuer geschütze gewesen
seien. Jähns glaubt dies bejahen zu sollen. Rose
entscheidet sich dahin, die gröfsere Wahrschein-
lichkeit spräche dafür, dafs es sich bei den 1324
erwähnten „Espingoles“ in der Tat nicht um
Feuergeschütze gehandelt habe. In den „Feuer-
und Fernwaffen“ 10b war auf Wolframs
Untersuchungen über die Metzer Chroniken, auf
deren besondere Bedeutung für diese Frage hin-
 
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