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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 7.1915-1917

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2./3. Heft
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Spak, Fredrik Adolf: Herstellung und Ausfuhr von Eisengeschützen in Schweden
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Kuylenstierna, Oswald F.: Die schwedische Staatssammlung eroberter Bronzekanonen
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https://doi.org/10.11588/diglit.39949#0080

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F. A. SPAK, HERSTELLUNG U. AUSFUHR VON EISENGESCHÜTZEN IN SCHWEDEN VII. BAND

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hunderts Geschütze jeder Art und jeden Kalibers,
im Laufe des 18. Jahrhunderts gegen 500 Stück
aus Stafsjö und Finspong. Noch im 19. Jahrhundert
wurden in Schweden Mörser und besonders die
neu eingeführten Bombenkanonen und schweren
Haubitzen für Preufsen gefertigt.
Seit 1837 wurden in Aker Versuche mit
Hinterladungsgeschützen angestellt und 1843 ge-
lang- es, ein solches Geschütz mit Kolbenverschlufs
herzustellen. Dieser sogenannte Wahrendorffsche
Verschlufs bildet die Grundlage für den preufsi-
schen Kolbenverschlufs C/61, der sich in den Feld-
zügen 1864, 1866 und 1870/71 an den Feldkanonen
vorzüglich bewährte und erst durch den Krupp-
schenRundkeilC/73 verdrängt wurde. Für die ersten

Hinterladekanonen Wahrendorffs dienten anfangs
massive Spitzgeschosse mit Bleiumhüllung, später
seit 1851 zylindroogivale Hohlgeschosse, deren
zylindrischer (Führungs-) Teil mit einemBleimantel
umgeben war, der sich in die Züge einschnitt.
Gufseiserne, aber beringte Rohre sind nochjetzt
im Gebrauch. Sie bestehen teils aus einem gufs-
eisernen Kernrohr, das mit Ringen aus Puddel-
stahl umgeben ist (17 cm Modell 1876, 12 cm
Modell 1879), teils ganz aus Puddelstahl (12 cm
Kanone und 16 cm Haubitze Modell 85). Diese
Rohre sind Festungsgeschütze.
Seitdem hat auch in Schweden der Stahl
das Roheisen verdrängt und gufseiserne Rohre
werden hier nicht mehr gefertigt.

Die schwedische Staatssammlung eroberter Bronzekanonen
Von Oswald von Kuylenstierna


Abb. 1. Kgl. Artilleriemuseum zu Stockholm
Schwedens Zeit als Grofsmacht (1611—1718) fällt Stücke aus den Ländern, mit denen unser Land
zum grofsenTeil mit derZeit der prachtvoll Krieg geführt hat, als Kriegsbeute nach Schweden
verzierten Bronzekanonen zusammen. So er- gekommen ist. Infolge ihres grofsen Metallwertes
klärt es sich leicht, dafs eine so grofse Menge solcher sind die meisten dieser Artilleriestücke eingeschmol-
 
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