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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 3.1887-1888

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Pecht, Friedrich: Die Münchener Ausstellungen von 1888, [5]: die Tiermalerei
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https://doi.org/10.11588/diglit.9418#0414

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III. Jahrgang, tzefl 21

i August 1888


—Derausgegeben von Friedrich Pechr -4—

»Die Kunst für Alle" erscheint in halbmonatlichen Heften von 2 Bogen reich illustrierten Textes und 4 Bildcrbcilagen in Umschlag geh. Abonnemcntspreis im
Buchhandel oder durch die Post lRcichspostoerzeichnis Nr. 325g, bahr, Verzeichnis 41 s> s M, 60 Pf, für das Vierteljahr <6 Hcftei l das einzelne Hesl
75 Pf. — Inserate lnur durch R, Mossc) die viergcspaltene Nonpareillezeile so Pf, lS.ooo Beilagen 72 M,, bei größerem Format oder Umfang Preisaufschlag,

Die Münchener Ausstellungen von 1888

Don Friedrich pccht

(Fortsetzung)

V. Die Tiermalerei

Wilhelm Ll., deutscher Kaiser, von Walter Schott

1f>on der Schlachten- zur Tiermalerei ist ein
^ um so kleinerer Schritt, als fast alle
unsere Bataillenmaler erst Pferdemaler waren
und von da ausgehend erst später ihre Gäule
mit Menschen verzierten. Die Darstellung des
Tierlebens bildet aber auch den Übergang von
der Figuren- zur Landschaftsmalerei, die ja
vorzugsweise durch sie belebt zu werden Pflegt,
da die Tiere weit weniger die Aufmerksamkeit
ans sich ziehen als die Menschen, und darum
als bloße Ergänzung des landschaftlichen
Farbenkonzerts oft besser brauchbar sind als
diese. Große Veränderungen sind bei den
vorhandenen Tierbildern indes nicht wahr-
zunehmen gegen früher, es wäre denn die,
daß man auch die Ochsen und Schafe all-
mählich dramatischer und individueller werden
läßt wie ihre Besitzer. Hier steht nun unser
bester Tiermaler Braith an der Spitze, dessen
köstliche Darstellung einer zum Frühstück aus-
rückenden Riuderfamilie die „Kunst für
Alle" ja schon gebracht hat (Jahrgang III,
Heft 18). Ich glaube nicht, daß man die
protzige Gravität des ewig durstigen Familien-
haupts, die dumpfe Ergebung der wohl-
genährten Frau Mama und die neugierige
Munterkeit des lieblich aufblühenden Töchter-
leins hätte mit mehr Humor schildern und
zugleich so ganz innerhalb der Tiernatur
dabei bleiben können. Überdies ist das Bild
mit einer Brillanz und Plastik gemalt, welche
die abgeschmackte Mode der Grau-Malerei nie
zu erreichen im stände wäre. Dies gilt alles
auch von Geblers Schafen im Stall (Abb.

Ole Aunst für Alle III
 
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