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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 3.1887-1888

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Pecht, Friedrich: Die Münchener Ausstellungen von 1888, [6]: die Malerei der übrigen Nationen
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https://doi.org/10.11588/diglit.9418#0434

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HI. Mhrgang. tzeft 22

15 August 1888

.Die Kunst für Sille" erscheint in halbmonatlichen Heften von 2 Bogen reich illustrierten Textes und 4 Bilderbeilagcn in Umschlag geh. Abonnementspreis im
Buchhandel oder durch die Post IReichSpostverzeichnis Nr. S2SS, bahr. Verzeichnis 41S) s M. so Ps. für das Vierteljahr iS Hefte); das einzelne Heft
7S Ps. — Inserate inur durch R. Mosse) die viergespaltene Nonpareillezeile so Pf. 12,ovo Beilagen 72 M., bei größerem Format oder Umfang Preisaufschlag.

Weibliche Büste, von R. Felderhoff

Dle Münchener
Aufstellungen von 1888

von Friedrich pecht

(Fortsetzung)

Dir Malerei der übrigen Nationen

I. Österreich


-Obwohl die österreichische Kunst hier nicht
so glänzend vertreten ist, als vor zwei
Jahren in Berlin und nur zwei mäßige Säle
und ein paar Kabinette mit ihren Bildern
füllt, so -findet man sich doch durch die Har-
monie und Güte dieser Produktion auch hier
angenehm überrascht. Dagegen ist man frei-
lich hier noch mehr als früher veranlaßt zu
fragen, ob diese unleugbar so hochachtbar
auftretende Kunst überhaupt noch deutsch ge-
nannt werden könne? In Berlin beant-
worteten Makart und Defregger, neben
Menzel — überhaupt der deutscheste aller
lebenden Künstler — diese Frage in bejahen-
dem Sinne, heute fehlen sie leider beide. Da-
gegen treten eine Menge Künstler auf, die,
wie Hynais, Kozakiewicz, Matejko, mit allem
Deutschen aber auch gar nichts zu schaffen
haben, in Paris oder Belgien gebildet sind,
wenn sie nicht gar, wie Matejko, eine eigne
polnische Schule gebildet haben. Indes hängen
die eben genannten meist in andern Ge-
mächern, stören also nicht. Eben deshalb
machen die österreichischen Säle sogar einen
harmonischeren Eindruck als die meisten deut-
scheu, weil man in ihnen jetzt durchaus der
durch die Wiener Akademie vermittelten Schu-
lung begegnet. Gibt es also weniger als je
eine österreichische Kunst, so gibt es doch eine
sehr bestimmt ausgesprochene Wiener Schule,
die denn auch in der Hauptsache immer noch


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