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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 5.1889-1890

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Pecht, Friedrich: Die erste Münchener Jahres-Ausstellung 1889, [8.1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.10738#0036

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V. Jahrgang. Gest 2

iz. Oktober 1889




—Gerau^gegeken von Friedrich Oecht
„Tie Kunst sür Alle" erscheint in halbmonatlichen Heften von 2 Bogen reich illustrierten Textes und 4 Bilderbeilagen in Umschlag geh. Abonnementspreis im
Buchhandel oder durch die Post lReichspostverzeichnis Nr. 32öS, bahr. Verzeichnis 415) S Mark SV Pf. sür das Vierteljahr (6 Hefte); das einzelne Hest 75 Ps. —
Inserate die viergespaltene Nonpareillezeile 50 Pf. 12,000 Beilagen 72 Mark, bei größerem Format oder Umfang Preisausschlag.

Die erste Münchener Iahre^-Au^stellung 1889
von Friedrich pecht
(Fortsetzung)


skudienkopf. von Franz von Defregger
Erste Münchener Iahres-Ausstellung I889

vm. Die fremden Nationen
1. Holländer und Belgier
Nachdruck verboten
FL eine Ausstellung der verschiedenen uns
H besuchenden Nationen macht einen so
durchaus befriedigenden Eindruck, als die
leider nur ausnahmsweise in einem Saal
versammelte der Holländer. — Zum Teil
dankt sie das diesem Zusammenhalten, noch
mehr aber dem Umstand, daß die Holländer
immer den gesunden Verstand gehabt haben,
erstens in ihrer Technik an ihre berühmten
Vorfahren anzuknüpfen und sich von keiner
irgendwoher gekommenen Mode davon ab-
bringen zu lassen, und zweitens mit ihrer
Malerei hübsch zu Hause zu bleiben und
weder Türken noch Italienerinnen, weder
spanische noch orientalische Landschaften
malen zu wollen, sondern sich auch da
ausschließlich ans die Heimat zu beschränken.
Durch solch unerschütterliches Festhalten an
ihrer nationalen Eigenart bekamen sie das,
was gewissen andern so oft abgeht —
Haltung und Charakter, Eigenschaften, die
in der Kunst sicherlich nicht weniger wohl-
thuend wirken als im Leben, und es in
beiden allein ermöglichen, sich in der Ach-
tung der ganzen Welt zu behaupten, was
dem ewig wie ein Rohr hin und her
Schwankenden selbst trotz viel reicherer Be-
gabung nie gelingt. Diese Achtung vor
einem mannhaften Charakter bleibt, selbst
wenn man so nüchtern und schwunglos,
aber allerdings auch ehrlich und anspruchlos
auftritt, als die Holländer es diesmal bei
uns thaten, wo sie weit nicht so glänzende
s

vie Aunst für Alle V
 
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