Baumeister: das Architektur-Magazin — 3.1905
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https://doi.org/10.11588/diglit.49991#0080
DOI Heft:
Heft 6 (1905, März)
DOI Artikel:Langenberger, S.: Schulhausneubau an der Boschetsriederstrasse mit angegliedertem Wach- u. Wohngebäude (Nebenwache) für die Berufsfeuerwache München: Architekt Robert Rehlen in München.
DOI Artikel:Landhaus Altgelt in Nöschenrode i.H.: Architekten Altgelt und Schweitzer in Berlin.
DOI Artikel:Alte Bauformen
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DER BAUMEISTER ♦ 1905, MÄRZ.
räumen, auf Erd- und 3 Ober-
geschosse verteilt, insgesamt noch
29 Schulsäle mit jeweils eigenen
Garderoberäumen, dazu die im
Bauprogramm geforderten Zimmer
für die Oberlehrer und für die
Lehrmittelsammlung, sowie eine
Hausmeisterwohnung.
Ferner ist eine mit besonderem
Zugang bedachte Kindergarten-
station mit einem Zimmer für die
Kindergartenlehrerin, einem Unter-
richtsraum und einem Spielsaal,
sowie eigener Abortanlage ange-
ordnet, wie endlich auch noch ein
vom Feuerwehrübungshof aus zu-
gängliches Wachtlokal für die frei-
willige Rettungsgesellschaft.
In dem auf den Umfang des
Turmaufbaues sich beschränken-
den 4. Obergeschoss befinden sich
das Konferenzzimmer mit Biblio-
thek und die Karzerräume.
Bemerkenswert ist die räum-
liche Ausnützung des Kellerge-
Arch. Altgelt & Schweitzer.
Landhaus in Nöschenrode i. H.
schosses. Der unter dem Turnsaalbau und der Durchfahrt
liegende Teil enthält ein geräumiges Schulbrausebad mit den
erforderlichen Aus- und Ankleideräumen, einem Zimmer für
die Badewärterin, eine Waschküche für das Bad und einem
Wäschetrockenraum.
Anschliessend hieran die Kessel- und Heizmaterialräume
für die Niederdruckdampfheizung nebst einem Zimmer für
den Heizer. Ferner eine Suppenküche mit anstossendem
Suppenspeisesaal und einem abgesonderten, von der Strasse
aus besonders zugänglich gemachten Raum, in welchem Suppe
an alte Leute verabreicht wird. Nahezu der ganze durch
Unterkellerung des an der Strasse stehenden Traktes ge-
wonnene Raum ist aber für Zwecke von Schülerwerkstätten
nutzbar gemacht. In den Holzbearbeitungswerkstätten, welche
den Raum von mehr als 2 Schulsaaleinheiten beanspruchen,
sind 17 Hobelbänke, 1 Drehbank, Schnitzbank, Bandsäge und
1 Leimkochofen, sowie reichhaltige Werkzeugsammlungen zur
Benützung gestellt, ebenso stehen in den gegenüberliegenden,
gleich grossen Eisenbearbeitungswerkstätten, eine ent-
sprechende Anzahl von Werkbänken mit 17 Schraubstöcken,
eine Esse, ein Schmiedeamboss, eine Bohrmaschine, Blech-
schere, Schleifstein etc., nebst den zugehörigen Werkzeugen
zur Verfügung.
Neben den Werkstätten sind die Zimmer für die Arbeits-
lehrer und ein Waschraum vorgesehen.
Zweckmässig angelegte Treppenaufgänge vermitteln den
Verkehr nach den einzelnen Stockwerken.
Die Ausführung des Fundament- und Kellermauerwerkes
erfolgte in Portlandzementbeton, die des Mauerwerkes der
übrigen Geschosse in Ziegelsteinen mit Kalkmörtel. Die
äusseren Mauerflächen haben mit Ausnahme des gestockten
Betonsockels rauhen Kalkmörtelputz erhalten; das Dach ist
mit Bieberschwänzen eingedeckt.
Der Abschluss der einzelnen Stockwerke unter sich ist durch
Betondecken zwischen I Träger hergestellt. Entgegen den
gleichfalls in Beton ausgeführten Treppen, welche einen Holz-
terrazzobelag erhielten, werden die Gänge und Unterrichts-
räume mit einem auf Zementestrich verlegten Linoleumfuss-
bodenbelag versehen.
Einfach und schlicht, wie das Äussere, ist auch das Raum-
innere des Gebäudes.
Der Kostenaufwand für die gesamte Baugruppe bezifferte
sich auf ca. 670000 Mark. S. Langenberger.
Landhaus Altgelt in Nöschenrode i. H>
Architekten Altgelt und Schweitzer in Berlin.
Hiezu Tafel 47 und 48.
Die Villa liegt auf der Höhe in Nöschenrode i. H. An der
Nordostecke des Damenzimmers wurde ein grosser Erker
ausgebaut, da man von hier aus eine präch-
tige Aussicht auf das Tal und das fürstlich
Stolberg’sche Schloss geniesst. Die Strassen-
seite der Villa liegt gegen Nord, deshalb
wurde nach hierher die Küche und das
Treppenhaus gelegt. An den südlich liegen-
den Garten grenzen die Wohnzimmer.
Die Kosten des Baues betragen ausschliess-
lich der Kosten für Grund und Boden
Mk. 28 000.
Alte Bauformen.
Aufnahmen von Architekt H. Schlumpp in
Charlottenburg.
Ländliche Wohnhäuser in Charlottenburg.
Supplement-Tafel II: Ecke Schul- und See-
strasse.
Supplement-Tafel 12: Ecke Spreestrasse und
Charlottenburger Ufer.
Arch. Altgelt & Schweitzer.
Landhaus in Nöschenrode i. H.
Verlag Georg D. W. Callwey in München. Verantwortl. Redakteur F. v. Biedermann in Steglitz. Druck von Kastner & Callwey in München.
DER BAUMEISTER ♦ 1905, MÄRZ.
räumen, auf Erd- und 3 Ober-
geschosse verteilt, insgesamt noch
29 Schulsäle mit jeweils eigenen
Garderoberäumen, dazu die im
Bauprogramm geforderten Zimmer
für die Oberlehrer und für die
Lehrmittelsammlung, sowie eine
Hausmeisterwohnung.
Ferner ist eine mit besonderem
Zugang bedachte Kindergarten-
station mit einem Zimmer für die
Kindergartenlehrerin, einem Unter-
richtsraum und einem Spielsaal,
sowie eigener Abortanlage ange-
ordnet, wie endlich auch noch ein
vom Feuerwehrübungshof aus zu-
gängliches Wachtlokal für die frei-
willige Rettungsgesellschaft.
In dem auf den Umfang des
Turmaufbaues sich beschränken-
den 4. Obergeschoss befinden sich
das Konferenzzimmer mit Biblio-
thek und die Karzerräume.
Bemerkenswert ist die räum-
liche Ausnützung des Kellerge-
Arch. Altgelt & Schweitzer.
Landhaus in Nöschenrode i. H.
schosses. Der unter dem Turnsaalbau und der Durchfahrt
liegende Teil enthält ein geräumiges Schulbrausebad mit den
erforderlichen Aus- und Ankleideräumen, einem Zimmer für
die Badewärterin, eine Waschküche für das Bad und einem
Wäschetrockenraum.
Anschliessend hieran die Kessel- und Heizmaterialräume
für die Niederdruckdampfheizung nebst einem Zimmer für
den Heizer. Ferner eine Suppenküche mit anstossendem
Suppenspeisesaal und einem abgesonderten, von der Strasse
aus besonders zugänglich gemachten Raum, in welchem Suppe
an alte Leute verabreicht wird. Nahezu der ganze durch
Unterkellerung des an der Strasse stehenden Traktes ge-
wonnene Raum ist aber für Zwecke von Schülerwerkstätten
nutzbar gemacht. In den Holzbearbeitungswerkstätten, welche
den Raum von mehr als 2 Schulsaaleinheiten beanspruchen,
sind 17 Hobelbänke, 1 Drehbank, Schnitzbank, Bandsäge und
1 Leimkochofen, sowie reichhaltige Werkzeugsammlungen zur
Benützung gestellt, ebenso stehen in den gegenüberliegenden,
gleich grossen Eisenbearbeitungswerkstätten, eine ent-
sprechende Anzahl von Werkbänken mit 17 Schraubstöcken,
eine Esse, ein Schmiedeamboss, eine Bohrmaschine, Blech-
schere, Schleifstein etc., nebst den zugehörigen Werkzeugen
zur Verfügung.
Neben den Werkstätten sind die Zimmer für die Arbeits-
lehrer und ein Waschraum vorgesehen.
Zweckmässig angelegte Treppenaufgänge vermitteln den
Verkehr nach den einzelnen Stockwerken.
Die Ausführung des Fundament- und Kellermauerwerkes
erfolgte in Portlandzementbeton, die des Mauerwerkes der
übrigen Geschosse in Ziegelsteinen mit Kalkmörtel. Die
äusseren Mauerflächen haben mit Ausnahme des gestockten
Betonsockels rauhen Kalkmörtelputz erhalten; das Dach ist
mit Bieberschwänzen eingedeckt.
Der Abschluss der einzelnen Stockwerke unter sich ist durch
Betondecken zwischen I Träger hergestellt. Entgegen den
gleichfalls in Beton ausgeführten Treppen, welche einen Holz-
terrazzobelag erhielten, werden die Gänge und Unterrichts-
räume mit einem auf Zementestrich verlegten Linoleumfuss-
bodenbelag versehen.
Einfach und schlicht, wie das Äussere, ist auch das Raum-
innere des Gebäudes.
Der Kostenaufwand für die gesamte Baugruppe bezifferte
sich auf ca. 670000 Mark. S. Langenberger.
Landhaus Altgelt in Nöschenrode i. H>
Architekten Altgelt und Schweitzer in Berlin.
Hiezu Tafel 47 und 48.
Die Villa liegt auf der Höhe in Nöschenrode i. H. An der
Nordostecke des Damenzimmers wurde ein grosser Erker
ausgebaut, da man von hier aus eine präch-
tige Aussicht auf das Tal und das fürstlich
Stolberg’sche Schloss geniesst. Die Strassen-
seite der Villa liegt gegen Nord, deshalb
wurde nach hierher die Küche und das
Treppenhaus gelegt. An den südlich liegen-
den Garten grenzen die Wohnzimmer.
Die Kosten des Baues betragen ausschliess-
lich der Kosten für Grund und Boden
Mk. 28 000.
Alte Bauformen.
Aufnahmen von Architekt H. Schlumpp in
Charlottenburg.
Ländliche Wohnhäuser in Charlottenburg.
Supplement-Tafel II: Ecke Schul- und See-
strasse.
Supplement-Tafel 12: Ecke Spreestrasse und
Charlottenburger Ufer.
Arch. Altgelt & Schweitzer.
Landhaus in Nöschenrode i. H.
Verlag Georg D. W. Callwey in München. Verantwortl. Redakteur F. v. Biedermann in Steglitz. Druck von Kastner & Callwey in München.