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0.5
1 cm

DB BAUMEISTER
ARCHITEKTONISCHE LEITUNG: ooo
HERMANN JANSEN UND
WILLIAM MÜLLER.
SCHRIFTLEITUNG: o o o o c o o o o o o o o
F. v. BIEDERMANN,
ALLE ZUSENDUNGEN AN DIE SCHRIFTLEITUNG
BERLIN W., STEGLITZERSTR. 53.
III. Jahrgang
MONATSHEFTE
FÜR ARCHITEKTUR
UND BAUPRAXIS.
1905, August
VERLAG UND EXPEDITION: oooooo
GEORG D. W. CALLWEY
MÜNCHEN, FINKENSTR. 2
BERLIN W„ KOENIGIN AUGUSTA-
STRASSE 36.
Heft 11
INHALT: Hauptblatt: Warenhausbauten in München (Arch. Heilmann und Littmann) von S. Langenberger (19 Abb.). — Entwurf für Erbauung von
Beamten-und Arbeiter-Wohnhäusern der Continental-Caoutchuc-und Gutta-Percha-Compagnie Hannover, Arch. K. Siebrecht, Hannover.
Beilage: Prüfung der Widerstandsfähigkeit der natürlichen Gesteine, Vortrag vom Arch. Jdler. — Vom Büchermarkt: Anderson,
W. J. und R. W. Phene Spiers, Die Architektur von Griechenland und Rom; Berlage H. P., Gedanken über Stil in der Baukunst; Die
Kunst, herausgegeben v. Muther; Neuwirth Jos., Die Baukunst des Mittelalters; Münchner Bürgerliche Baukunst der Gegenwart X.—
Chronik.
Tafeln No. Sl—88. Supplementtafeln No. 21 u. 22.
Warenhausbauten in München.
I. Kaufhaus Oberpollinger, hierzu Tafel 81/82. II. Warenhaus H. Tietz, hierzu Tafel 83 86
Architekten Heilmann und Littmann in München.
Wohl auf keinem anderen Gebiete des Bauwesens sind
uns aus dem letztverflossenen Dezennium unerfreulichere Er-
scheinungen überliefert, wie auf jenem des Warenhausbaues,
diesem ausgesprochensten aller Nutzbauten.
Werden doch gerade hier zumeist von den Bauherren,
deren Kunstempfinden nicht selten nur im Verlangen
nach aufdringlichen, der Reklame dienenden Ausdrucks-
mitteln oder in einem besonderen Mangel jeglichen Ver-
ständnisses für
Abbildungen und die daran geknüpften Erörterungen ver-
weisen, wollen wir uns heute lediglich mit den neuen Mün-
chener Warenhäusern eingehender befassen.
Für die äussere Gestaltung der Münchener Warenhausbauten
kamen wesentlich anders gelagerte Verhältnisse und sohin
auch andere Vorbedingungen in Betracht, denen weitgehendst
Rechnung zu tragen war. Es musste Rücksicht genommen
werden auf den in den letzten Jahren immer klarer und
bestimmter ent-
enhaus Tietz in München (Luitpoldstrasse). Bildhauer Julius Seidler.
Frankreich
ihren Ai
wahre Kunst
sich äussert, mit
Rücksicht auf die
Zwecksbestim-
mung Forde-
rungen gestellt,
die auf alles
andere mehr
Rücksicht
nehmen, als auf
eine wirklich
künstlerische
Gestaltung des
Bauwerkes.
Die Entwick-
lung der archi-
tektonischen
Form des Waren-
hauses haE
wickelten und
ausgeformten
Bau - Charakter
Münchens und
im besonderen
auf das jeweilige
Strassenbild,
dem der einzelne
Bau sich ein-
ordnen sollte.
In dieser Rich-
tung war Litt-
mann auch ge-
halten, die äus-
sere Erschei-
nung seiner
Warenhausbau-
ten mit den von
der Münchener
Künstlerkom-
mission vertre-
tenen Gesichts-
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sein. DieE-
von alleE-^
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Grands Magasins
nps gleichsam der
, der dann in der
•bildlich geworden
einem Warenhaus-
es unternommen
i zu brechen.
Typus geschaffen,
g der Form des
dem Gebiete des
t in München ent-
n zu verzeichnen
t sehr verschieden
ittmanns Kaufhaus
mann Tietz sind
beim Messelschen
snd ein bestimmtes
punkten in Ein-
klang zu bringen. Diese Kommission, welche vom Stadt-
magistrat München berufen ist, in aussergewöhnlichen Fällen
über die der amtlichen Behandlung unterstellten Bauentwürfe
hinsichtlich der beabsichtigten Aussengestaltung sich gutacht-
lich zu äussern, hat in ihrer Stellungnahme zu den projektierten
Neubauten dem Verlangen Ausdruck gegeben, dass mit Rück-
sicht auf den Charakter der Strasse (zwischen Bürgersaalkirche
und Karlstor), welche für die Erbauung des Warenhauses Ober-
pollinger in Betracht zu kommen hatte, es abgelehnt werden
sollte, einen „modernenPfeilerbau“ zu genehmigen; gleichzeitig
wurde von derselben aber auch begutachtet, dass im Hinblick auf
die benachbarte Bürgersaalkirche mit Pfarrhäuschen die für
einenNeubau nach den Bestimmungen der Bauordnung zulässige
Gebäudehöhe teilweise eine nicht unbeträchtliche Minderung
erfahren müsse.
Ferner hat sich die genannte Kommission dahin ausge-
sprochen, dass an den Bahnhofplatz, der gleichsam den
Haupteingang zur Stadt darstellt, ein Bau gehöre, der einen
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Jahrg. I, E-
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das Meisterwerk
i kann.
die im „Baumeister
spezifisch Münchener Ton anschlage, also in den Massen
gegliedert sei und statt des Pfeilersystems geschlossene
Wände zeige. Diese Forderungen mochten zunächst etwas he-
uernden, sie waren aber so ohne weiteres nicht zu wider-
ARCHITEKTONISCHE LEITUNG: ooo
HERMANN JANSEN UND
WILLIAM MÜLLER.
SCHRIFTLEITUNG: o o o o c o o o o o o o o
F. v. BIEDERMANN,
ALLE ZUSENDUNGEN AN DIE SCHRIFTLEITUNG
BERLIN W., STEGLITZERSTR. 53.
III. Jahrgang
MONATSHEFTE
FÜR ARCHITEKTUR
UND BAUPRAXIS.
1905, August
VERLAG UND EXPEDITION: oooooo
GEORG D. W. CALLWEY
MÜNCHEN, FINKENSTR. 2
BERLIN W„ KOENIGIN AUGUSTA-
STRASSE 36.
Heft 11
INHALT: Hauptblatt: Warenhausbauten in München (Arch. Heilmann und Littmann) von S. Langenberger (19 Abb.). — Entwurf für Erbauung von
Beamten-und Arbeiter-Wohnhäusern der Continental-Caoutchuc-und Gutta-Percha-Compagnie Hannover, Arch. K. Siebrecht, Hannover.
Beilage: Prüfung der Widerstandsfähigkeit der natürlichen Gesteine, Vortrag vom Arch. Jdler. — Vom Büchermarkt: Anderson,
W. J. und R. W. Phene Spiers, Die Architektur von Griechenland und Rom; Berlage H. P., Gedanken über Stil in der Baukunst; Die
Kunst, herausgegeben v. Muther; Neuwirth Jos., Die Baukunst des Mittelalters; Münchner Bürgerliche Baukunst der Gegenwart X.—
Chronik.
Tafeln No. Sl—88. Supplementtafeln No. 21 u. 22.
Warenhausbauten in München.
I. Kaufhaus Oberpollinger, hierzu Tafel 81/82. II. Warenhaus H. Tietz, hierzu Tafel 83 86
Architekten Heilmann und Littmann in München.
Wohl auf keinem anderen Gebiete des Bauwesens sind
uns aus dem letztverflossenen Dezennium unerfreulichere Er-
scheinungen überliefert, wie auf jenem des Warenhausbaues,
diesem ausgesprochensten aller Nutzbauten.
Werden doch gerade hier zumeist von den Bauherren,
deren Kunstempfinden nicht selten nur im Verlangen
nach aufdringlichen, der Reklame dienenden Ausdrucks-
mitteln oder in einem besonderen Mangel jeglichen Ver-
ständnisses für
Abbildungen und die daran geknüpften Erörterungen ver-
weisen, wollen wir uns heute lediglich mit den neuen Mün-
chener Warenhäusern eingehender befassen.
Für die äussere Gestaltung der Münchener Warenhausbauten
kamen wesentlich anders gelagerte Verhältnisse und sohin
auch andere Vorbedingungen in Betracht, denen weitgehendst
Rechnung zu tragen war. Es musste Rücksicht genommen
werden auf den in den letzten Jahren immer klarer und
bestimmter ent-
enhaus Tietz in München (Luitpoldstrasse). Bildhauer Julius Seidler.
Frankreich
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wahre Kunst
sich äussert, mit
Rücksicht auf die
Zwecksbestim-
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rungen gestellt,
die auf alles
andere mehr
Rücksicht
nehmen, als auf
eine wirklich
künstlerische
Gestaltung des
Bauwerkes.
Die Entwick-
lung der archi-
tektonischen
Form des Waren-
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wickelten und
ausgeformten
Bau - Charakter
Münchens und
im besonderen
auf das jeweilige
Strassenbild,
dem der einzelne
Bau sich ein-
ordnen sollte.
In dieser Rich-
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punkten in Ein-
klang zu bringen. Diese Kommission, welche vom Stadt-
magistrat München berufen ist, in aussergewöhnlichen Fällen
über die der amtlichen Behandlung unterstellten Bauentwürfe
hinsichtlich der beabsichtigten Aussengestaltung sich gutacht-
lich zu äussern, hat in ihrer Stellungnahme zu den projektierten
Neubauten dem Verlangen Ausdruck gegeben, dass mit Rück-
sicht auf den Charakter der Strasse (zwischen Bürgersaalkirche
und Karlstor), welche für die Erbauung des Warenhauses Ober-
pollinger in Betracht zu kommen hatte, es abgelehnt werden
sollte, einen „modernenPfeilerbau“ zu genehmigen; gleichzeitig
wurde von derselben aber auch begutachtet, dass im Hinblick auf
die benachbarte Bürgersaalkirche mit Pfarrhäuschen die für
einenNeubau nach den Bestimmungen der Bauordnung zulässige
Gebäudehöhe teilweise eine nicht unbeträchtliche Minderung
erfahren müsse.
Ferner hat sich die genannte Kommission dahin ausge-
sprochen, dass an den Bahnhofplatz, der gleichsam den
Haupteingang zur Stadt darstellt, ein Bau gehöre, der einen
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Indem E w
Jahrg. I, E-
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i kann.
die im „Baumeister
spezifisch Münchener Ton anschlage, also in den Massen
gegliedert sei und statt des Pfeilersystems geschlossene
Wände zeige. Diese Forderungen mochten zunächst etwas he-
uernden, sie waren aber so ohne weiteres nicht zu wider-