19 Eisfeld.
Eisfeld, Stadtkirche.
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eine rechteckige, von rothem Sandstein eingefasste Thür durchgebrochen, darüber
ein kleines, einfaches Korbbogen-Fenster. In der Zeit vom 14. Juli bis 19. October
1889 fand durch Landbaumeister Rommel zu Hildburghausen und Hofmaler Wanck
in Coburg ein sachgemässer Wiederherstellungsbau statt. Die Kirche wurde zumal
im Innern gereinigt und ausgebessert, auch in den Profilen restaurirt, so die Chor-
Südthür im Innern mit dem Sturz: fJ_"S1 und einigen Profilirungen der Gothik
genähert. Besonders wurde auch durch Malerei eine einheitliche Wirkung erzielt.
Einen schönen Schmuck bilden die Glasfenster im Chor, welche von der Glasmal-
Anstalt von C. H. Burkhardt und Sohn in München in kräftiger Zeichnung und
saftigen Farben ausgeführt sind. Im östlichen, nordöstlichen und südöstlichen
Fenster sind es die Geburt, Kreuzigung und Auferstehung mit Fialenwerken,
Wappen, Ornamenten und Schriftbändern (der Stifter: Kirchgemeinde, Stadtrath,
C. H. C. Burkhardt, Familien Burkhardt und Hopf), im 1. Südfenster die Heiligen
Petrus und Paulus auf Teppich-Hintergrund (Stifter: Familie Burkhardt). — Aussen
hat die Kirche viele Wetzrinnen, besonders an den Portal-Strebepfeilern.
Brückner, S. 369. — Diezel, Stadthistorie, S. 19 f. mit Inschr. — Kraus, S. 57. 61 ff.
69. 143 f. — Lötz, Kunsttopogr. I, S. 193, nach Brückner. — Merian, S. 70. — Voit, S. 261.
Orgel [anstelle einer von 1609, dann 1638, welche 1640 zerstört ward, dann
von 1693] von 1846, erneuert. — Brückner, S. 369, — Kraus, S. 63. 144, über die
alten Orgeln.
Kanzel [an Stelle einer 1636 hergestellten, 1716 und 1725 versetzten] am
südlichen Triumphbogen-Pfeiler, sehr hoch, neu, in gothischem Stil, geschmackvoll,
Holz, im Holzton gestrichen, mit einigen Farben und Vergoldung. — Kraus, s. 62,
über die frühere Kanzel.
Taufs tein - Schaft und Becken, in der Mitte des Triumphbogens am Chor-
Aufgang wirkungsvoll aufgestellt, von 1634, noch im Renaissancestil, wenn auch
derb ausgeführt; rund. Der Schaft unten mit einem Wulst aufstehend, oben mit
Zahnschnittfries, Karnies und Perlstab ausladend zum Becken, das an der Haupt-
fläche mit Rosetten und Ranken stark reliefirt ist. Der Fuss fehlt bezw. ist durch
die zwei um den Taufstein vorn in Rundung herumgeführten Stufen des Chor-
Anfanges ersetzt. Wohl der ursprüngliche Fuss liegt vor der Südfront der Kirche
nahe dem Portal als Bruchstück, rund, mit Blättern reliefirt. Alle Theile von grauem
Sandstein. — Kraus, S. 144.
Crucifix an der Chor-Nordwand, 1684 von Joh. Friedr. Hendrich (bis 1681
hier Amtmann gewesen, dann Kammerrath in Coburg) gestiftet, überlebensgross.
Holz, in Farben und Vergoldungen erneuert. — Kraus, S. 33,
Figuren im Langhaus vor den Triumphbogen-Pfeilern, von 1890; vor dem
südlichen Pfeiler Luther, mit erhobener Rechten, von R. Henze moclellirt, aus Sand-
stein ; an dem nördlichen Pfeiler Jonas, von Wilh. Schubert moclellirt, in ruhiger
Haltung, aus Gips; beide würdig und von monumentaler Auffassung. Durch den
südlichen Vorhang verdeckt:
Grabstein. Lateinische Inschrift für den Superintendenten Mich. Kob, f 1717,
in einem gebogenen, von Bändern umwundenen Kranz; ausserhalb dessen gebrochene
Bänder und Blätter im Regentschaftsstil, oben zwei Engel, welche ein Wappenschild
(mit dem Gotteslamm) und zum Theil abgebrochener Helmzier unter der Krone
Eisfeld, Stadtkirche.
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eine rechteckige, von rothem Sandstein eingefasste Thür durchgebrochen, darüber
ein kleines, einfaches Korbbogen-Fenster. In der Zeit vom 14. Juli bis 19. October
1889 fand durch Landbaumeister Rommel zu Hildburghausen und Hofmaler Wanck
in Coburg ein sachgemässer Wiederherstellungsbau statt. Die Kirche wurde zumal
im Innern gereinigt und ausgebessert, auch in den Profilen restaurirt, so die Chor-
Südthür im Innern mit dem Sturz: fJ_"S1 und einigen Profilirungen der Gothik
genähert. Besonders wurde auch durch Malerei eine einheitliche Wirkung erzielt.
Einen schönen Schmuck bilden die Glasfenster im Chor, welche von der Glasmal-
Anstalt von C. H. Burkhardt und Sohn in München in kräftiger Zeichnung und
saftigen Farben ausgeführt sind. Im östlichen, nordöstlichen und südöstlichen
Fenster sind es die Geburt, Kreuzigung und Auferstehung mit Fialenwerken,
Wappen, Ornamenten und Schriftbändern (der Stifter: Kirchgemeinde, Stadtrath,
C. H. C. Burkhardt, Familien Burkhardt und Hopf), im 1. Südfenster die Heiligen
Petrus und Paulus auf Teppich-Hintergrund (Stifter: Familie Burkhardt). — Aussen
hat die Kirche viele Wetzrinnen, besonders an den Portal-Strebepfeilern.
Brückner, S. 369. — Diezel, Stadthistorie, S. 19 f. mit Inschr. — Kraus, S. 57. 61 ff.
69. 143 f. — Lötz, Kunsttopogr. I, S. 193, nach Brückner. — Merian, S. 70. — Voit, S. 261.
Orgel [anstelle einer von 1609, dann 1638, welche 1640 zerstört ward, dann
von 1693] von 1846, erneuert. — Brückner, S. 369, — Kraus, S. 63. 144, über die
alten Orgeln.
Kanzel [an Stelle einer 1636 hergestellten, 1716 und 1725 versetzten] am
südlichen Triumphbogen-Pfeiler, sehr hoch, neu, in gothischem Stil, geschmackvoll,
Holz, im Holzton gestrichen, mit einigen Farben und Vergoldung. — Kraus, s. 62,
über die frühere Kanzel.
Taufs tein - Schaft und Becken, in der Mitte des Triumphbogens am Chor-
Aufgang wirkungsvoll aufgestellt, von 1634, noch im Renaissancestil, wenn auch
derb ausgeführt; rund. Der Schaft unten mit einem Wulst aufstehend, oben mit
Zahnschnittfries, Karnies und Perlstab ausladend zum Becken, das an der Haupt-
fläche mit Rosetten und Ranken stark reliefirt ist. Der Fuss fehlt bezw. ist durch
die zwei um den Taufstein vorn in Rundung herumgeführten Stufen des Chor-
Anfanges ersetzt. Wohl der ursprüngliche Fuss liegt vor der Südfront der Kirche
nahe dem Portal als Bruchstück, rund, mit Blättern reliefirt. Alle Theile von grauem
Sandstein. — Kraus, S. 144.
Crucifix an der Chor-Nordwand, 1684 von Joh. Friedr. Hendrich (bis 1681
hier Amtmann gewesen, dann Kammerrath in Coburg) gestiftet, überlebensgross.
Holz, in Farben und Vergoldungen erneuert. — Kraus, S. 33,
Figuren im Langhaus vor den Triumphbogen-Pfeilern, von 1890; vor dem
südlichen Pfeiler Luther, mit erhobener Rechten, von R. Henze moclellirt, aus Sand-
stein ; an dem nördlichen Pfeiler Jonas, von Wilh. Schubert moclellirt, in ruhiger
Haltung, aus Gips; beide würdig und von monumentaler Auffassung. Durch den
südlichen Vorhang verdeckt:
Grabstein. Lateinische Inschrift für den Superintendenten Mich. Kob, f 1717,
in einem gebogenen, von Bändern umwundenen Kranz; ausserhalb dessen gebrochene
Bänder und Blätter im Regentschaftsstil, oben zwei Engel, welche ein Wappenschild
(mit dem Gotteslamm) und zum Theil abgebrochener Helmzier unter der Krone