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räume der vertieften Linien mit Farbe und
versuchte endlich auch durch theilweises
Einschneiden des Ornamentes und pebung
des Leders nrit dem Modellirholz diese Ar-
beiten plastisch zu gestalten. Zu der ersten
Münchener Industrie-Ausstellung im Glas-
palast (\85^) brachte Dyck diese Versuche
an einer größeren Einbanddecke, sowie in
einzelnen Ornamentstücken zur Anschauung.
Diese Proben waren technisch sehr sauber
und nrit großem Fleiße durchgesührt; sie
wurden zwar nur von Wenigen gewürdigt,
aber Dyck hatte damit doch die alte Technik
der Vergessenheit entrückt oder vielmehr neu
erfunden. Als ganz neue, eigenartige Er-
findung wurde diese Probe auch damals
von den meisten Zeitungen und Fachschriften
besprochen; aber von den eigentlichen Prak-
tikern blieb sie fast unbeachtet, wenigstens
fand sie hier keine Nachfolge.
Erst durch Franz v. Seitz sollte der
Lederschnitt eine wirkliche Auferstehung er-
fahren. Nit seiner großen Geschicklichkeit
in allen möglichen pantirungen verband
Seitz eine seiner Zeit weit vorausgeeilte
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32. Einband zu einem Ehrengeschenk für Banrath
G. Neureuther; von p. Attenkoser.
mehr zum Aunsthandwerk emporzuheben. Mit
besonderer Eingebung warf er sich nach der s 876er
Ausstellung auf die Lederschnitttechnik. Was
auf diesem Gebiet an Schnitt- und Treibarbeit
vorher von Zeitgenossen geleistet worden war,
beschränkte sich aus einige — allerdings hervor-
ragende — Proben weniger Aünstler, — und es
ist hier wohl der richtige Ort, dem Wiederauf-
leben der modernen Lederschnitttechnik auf die
Spur zu gehen.
Zu den Männern, welche um die Mitte des
Jahrhunderts durch die Gründung des Bayer.
Aunstgewerbevereins die künstlerische pebung des
pandwerks in Angriff genommen haben, gehört
auch Maler Dyck, der spätere erste Director der
Münchener Aunstgewerbeschule; in diesem Be-
streben suchte er allerlei Techniken auf, die mög-
lichst einfach sich einer künstlerischen Form an-
passen ließen, und versuchte, aus der Technik
heraus für dieselben zu componiren. Wie er da-
bei zuerst den Aerbschnitt vornahm und Zeich-
nungen dafür entwarf, so begann er auch bald
die Bearbeitung des Leders. Er zeichnete erst
mit einem Beinstift auf Leder, füllte die Zwischen-
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33. Einband im Auftrag des nachmaligen Kaisers Friedrich III. und dessen
Gemahlin gefertigt; von p. Attenkoser.
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räume der vertieften Linien mit Farbe und
versuchte endlich auch durch theilweises
Einschneiden des Ornamentes und pebung
des Leders nrit dem Modellirholz diese Ar-
beiten plastisch zu gestalten. Zu der ersten
Münchener Industrie-Ausstellung im Glas-
palast (\85^) brachte Dyck diese Versuche
an einer größeren Einbanddecke, sowie in
einzelnen Ornamentstücken zur Anschauung.
Diese Proben waren technisch sehr sauber
und nrit großem Fleiße durchgesührt; sie
wurden zwar nur von Wenigen gewürdigt,
aber Dyck hatte damit doch die alte Technik
der Vergessenheit entrückt oder vielmehr neu
erfunden. Als ganz neue, eigenartige Er-
findung wurde diese Probe auch damals
von den meisten Zeitungen und Fachschriften
besprochen; aber von den eigentlichen Prak-
tikern blieb sie fast unbeachtet, wenigstens
fand sie hier keine Nachfolge.
Erst durch Franz v. Seitz sollte der
Lederschnitt eine wirkliche Auferstehung er-
fahren. Nit seiner großen Geschicklichkeit
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32. Einband zu einem Ehrengeschenk für Banrath
G. Neureuther; von p. Attenkoser.
mehr zum Aunsthandwerk emporzuheben. Mit
besonderer Eingebung warf er sich nach der s 876er
Ausstellung auf die Lederschnitttechnik. Was
auf diesem Gebiet an Schnitt- und Treibarbeit
vorher von Zeitgenossen geleistet worden war,
beschränkte sich aus einige — allerdings hervor-
ragende — Proben weniger Aünstler, — und es
ist hier wohl der richtige Ort, dem Wiederauf-
leben der modernen Lederschnitttechnik auf die
Spur zu gehen.
Zu den Männern, welche um die Mitte des
Jahrhunderts durch die Gründung des Bayer.
Aunstgewerbevereins die künstlerische pebung des
pandwerks in Angriff genommen haben, gehört
auch Maler Dyck, der spätere erste Director der
Münchener Aunstgewerbeschule; in diesem Be-
streben suchte er allerlei Techniken auf, die mög-
lichst einfach sich einer künstlerischen Form an-
passen ließen, und versuchte, aus der Technik
heraus für dieselben zu componiren. Wie er da-
bei zuerst den Aerbschnitt vornahm und Zeich-
nungen dafür entwarf, so begann er auch bald
die Bearbeitung des Leders. Er zeichnete erst
mit einem Beinstift auf Leder, füllte die Zwischen-
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33. Einband im Auftrag des nachmaligen Kaisers Friedrich III. und dessen
Gemahlin gefertigt; von p. Attenkoser.
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