Frimmel, Theodor von [Hrsg.]: Blätter für Gemäldekunde (6.1910/1911)

Seife 34 ®®<=j«*c=j*©c=> Bläffer für ßemäldekunde.

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Bd. VI.

der Betrachtung aus dem Seüchtswinkel
des Sammelwefens und Kunffhandels kann
der Bilderfreund immer nur bei einigen
Duftenden gröftfer Damen verweilen. Um
unferfcheiden zu lernen, beffimmen zu kön*
neu, muffen auch die abgeleiteten Talente
und Talenfchen in Befracht gezogen und
ffudierf werden, nach Raffael, Dlichelangelo
und Lionardo auch ihre Schüler und Dach*
ahmer, nach Rembrandt die vielen Rem*

geradewegs Schüler des Berghem genannt
wird. Ein Schülerverhältnis ift nicht nach*
weisbar, doch hat Soolmacker neben dem
goldigen Dicht auch Züge in der Kompoü*
fion mit Berghem gemeinfam, die irgend
eine Beeinfluffung wahrfcheinlich machen.
Im Brüüeler ßaleriekafalog von Fefis wird
er noch der holländifchen Schule zugewiefen.
Erft nach den archivalifchen Funden in Anf*
werpen weis man, daft der Künftler wenig*


3. F. Soolmaker:

Vieh auf der Weide (Wien Sammlung ©aber.)

brandfiffen und foforf auch nach einem
Diklas Berghem die Berghemiffen, die für
die Unterfcheidung von echten und nach*
gemachten Berghems belangreich genug find.
Da hat man z. B. den U. v. Bent, den
Abraham van Eooge, mich. Earree, A. Eolonia
(Bild in Rotterdam).
Ein f 1 andrifeher Parallelmeiffer
zu Berghem ift auch San Frans 5 o o 1*
m a ck er, der in der älteren Literatur

itens feine Lehrzeit in Antwerpen durch*
gemacht hat. In der Antwerpener Dlalergilde
kommt er 1654 als Schüler vor*). 1665 ift
er in Amfterdam nachweisbar, wo er
als „Zan Frans (?) Soolmacker“ vor dem
Antritt einer Reife nach Portugal oder Italien
fein Ceffamenf macht**). Dach Angabe des
*) Vergl. Van den Branden: Geschiedenis
der Hntwerpsche Schilderschool S. 1072 f.
**) Hiezu die neueren Kataloge der Galerie im