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Frimmel, Theodor von [Hrsg.]
Blätter für Gemäldekunde — 6.1910/​1911

DOI Heft:
Heft 7 u. 8
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Radinger, Karl von: Gemälde im Städtischen Museum in Salzburg
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https://doi.org/10.11588/diglit.57689#0146

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Seife 130 ••<=}#•(=?«•(==) Bläffer für Gemäldekunde. •ec=>»9c=>ooc=y

Bd. VI.

Sprüngen durchzogen, am Kopfe links oben
ein verlchmiertes koch, die Gewandparfien
ganz eingefchlagen. In Reltaurierung befind’
lieh.
Provenienz: 1887 als Gelchenk des
Antiquars Schwarz an das ITlufeum gelangt.
Protokoll 1887 ür. 106.
Huf der unferipannfen Leinwand moderne
Auflchriff: Porträt unbekannt (loll der Salz-
burgifche Hofmaler Roffmayer gelt. 1727
fein), gemalt vom bairilchen Hofmaler Eft-
finger.
Diele Angabe, die wohl auf den Ge-
ichenkgeber zurückgehf, ilt wie Ichon das
Koftüm zeigt, in ihrem erften Teile ücher
falTch. üachforlchungen, welche Herr Dr.
von Desiouches in lüünchen über die Perfon
des Dargeftellten anzuffellen, die Liebens-
Würdigkeit hafte ergaben kein Relulfat.
9. Bergler, Solef, geb. zu Salzburg
1. ülai 1753, gelt, als Direktor der Aka-
demie in Prag 25. Suni 1829, von ihm im
ITlufeum mehrere Bilder und eine grofje
Sammlung von Handzeichnungen und Ra-
dierungen.
Älterer ülann m!t verschränkten Armen
in Parklandlchaft hebend. Öl auf Leinwand,
h. 0’85 m, br. 0’58 m, einfacher Ichwarzer
Rahmen. (Raum f. ülefallarbeifen.)
Farben: Befundes Inkarnat, blaue Augen,
graue Haare, blauer Frack mit goldenen
Knöpfen, weites Gilet mit Goldberloques,
gelbe Hofe, weifje Strümpfe, der fchwarze
Hut auf dem Fellen links.
Erhaltung: Kleine Farbenparfien am
oberen Rande abgelprungen, lonlf lehr gut
erhalten, links unten bezeichnet: S. Bergler
F. 1802.
Das fchöne Porträt gewinnt durch die
Perlönlichkeit des Dargeftellten für Salzburg
an Interelle. Dieter ilt der Landlchaffsmaler
Ferdinand Runk, geb. 1746 (nach andern
14. Okt. 1764) zu Freiburg i. Br., leit 1785
in Wien, wo er zu den Fürlfen von Schwär-
zenberg in Beziehung trat. Durch Ernlt
Solef von Schwarzenberg (geb. 29. '□uni
1773, Domherr zu Salzburg 1795 bis 1807,
gelt, als Bilchof von Raab 14. ülärz 1821)
kam Runk nach Salzburg, wo er feinem
Gönner bei der Anlage des Ichönen Parkes

von Aigen zur Seite Ifand. Für ihn malte
er auch 24 Prolpekte des Parkes, welche
von Franz Seraph Günther geltochen, 1818
in Salzburg bei Benedikt Hacker erlchie-
nen. Runk [färb als Schwarzenbergifcher
Hofmaler 4. Dez. 1834 zu Wien.
Das Bild wurde von Ernlt Solef von
Schwarzenberg beliebt, gelangte lodann in
den Belifj des Grafen Uolef Franz von Daun
(Domherr zu Salzburg leit 1793, geltorben
als infulierfer Domproplf 22. ülärz 1851
dalelblf) und 1855 durch Kauf in das üluleum.
Sahresber. 1855 5. 38/9. (Abbildung auf
5. 128.)
10. Lampi Soh. Bapfilf, Ritter von, der
ältere, geb. 31. Dez. 1751 ( 750 7-1752 ?)
zu Romeno am Ronsberg, nach langen
Wanderungen leit 1798 Itändig in Wien an»
läfjig, gelt, dalelblf 11. Februar 1830.
Brulfbild eines ungefähr 40jährigen ülan-
nes. Öl auf Leinwand, h. 0’73 m, br.
0’60 m, gleichzeitiger Soldrahmen mit pro-
filierter Innenleilfe. (Koffümhalle.)
Farbe: Wohlgefärbfes Gelichf, blonde,
Ifark ergraute Haare, hellgrüne Augen,
pfauenblauer Sammtfrack mit hohem Kra-
gen, goldene Gnadenkette mit üledaille
Leopolds II. oder Franz I. Brultitreifen weifj,
um die Schultern faltenreicher rotbrauner
ITIantel, Hintergrund links gelblich, Oval-
umrahmung dunkelgrüngrau.
Erhaltung: An einer Stelle des Hin-
tergrundes beginnt die Farbe abzublättern,
im Gericht viele feine Sprünge, rechts unten
bezeichnet: Lampi pinxif. auf der Rückleite
moderne Auflchriff: Porträt unbekannt, ge-
malt von Lampi. Das Koltüm deutet auf
die Zeit um i 800, den Dargeftellten wird
man eher unter den Gelehrten als den
Diplomaten oder Staatsmännern Lichen
müllen.
Provenienz: 1892 aus dem üachlalie
von Lampis Enkelin, Caroline Freiin von
Hell, erworben. Protokoll 1892. ür. 2275,
2281.
11. Griepenkerl Ehriltian, geb.
17. ülärz 1839 in Oldenburg, lebt in Wien
als Profeüor (i. R.) der Akademie der bil-
denden Künlte.
 
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