Seife 148 ••c===yc=y<==ä Bläffer für Gemäldekunde.
Bd. VI.
die Heilige Familie am Brunnen nicht fo-
fort einen Käufer gefunden zu haben.
Denn im „nachfrag“ zum Katalog der
Wiener Sammlung Felfenberg vom Uahre
1828 Ifehf als Ur. 16 abermals verzeichnet:
„Original von Albert Altdorfer: Die
heilige Familie am Brunnen zu Altdorf in
der Schweiz, merkwürdige vom obigen
Künftler Anno 1540 nach überffandener
Fchwerer Krankheit verfertigte Ex-voto-Eafel.
Siehe Eafalog d’Angoisse pag. 7, Ur. 4.
Die Gemälde diefes Pfeiffers find äußerff
feiten“.
Beachtenswert iff die Andeutung des Ka-
faloges d’Angoisse über den früheren Auf-
bewahrungsorf des kleinen Gemäldes. Die
Angaben Grünlings zum heben Altdorfers
find längft veraltet und ftüßen [ich noch auf
Sandrart und Zani. Eine krififche Zuiam-
menfaffung der einander widerftreifenden
Angaben fcheinf darauf hinzudeuten, daß
A. Alfdorfer in Regensburg geboren ift.
Dazu pal^f es ja auch beitens, wenn (ich
der Künftler auf der Infchriff des Bildes
„Ratisbonensis“ nennt.]
Ur. 5. Peeter van Bredaei: Vertu-
chung Anfonii. kwd. Br. 42" 2'", H. 29" 3"'.
In der Biographie heifjf es „Son fils
Uean Pierre mouruf vers 1733 ä Vienne
au Service du Prince Eugene de Savoie,
donf il peignif les bafailles de Peferwardein
en 1716 et celle de Belgrad en 1717.“
Hr. 6. Cranach: „Adam et Eve re-
präsentes debouf pres de l’arbre de vie.
Eve prend de la main droife la pomme
que le serpenf lui a presente“. (Holz, H.
21" 3'", Br. 15" 6'".) [Iff nicht identifch
mit einem der bekannten Bilder in Berlin,
Braunfchweig, ITlünchen, Wien, Koburg,
Wiesbaden, kinköping, gar nicht zu denken
an die getrennten Darffellungen in Dresden,
Florenz, Eiüfjrchena.J
Ur. 7. A. v. D y c k. Samson und Dalila.
Hach Angabe des Katal. diefelbe Eompos.
wie auf Iflärnil’s Blatt nach Eh. kauch’s
Zeichnung, kwd. Br. 23", H. 17" 3".
[Dürfte eine Kopie nach dem Bilde der
Wiener Galerie gewefen fein.]
Flr. 8 u. 9. 'S. A. Duck [noch als Sean
le Ducq]. Bilder mit je 9 Figuren. Sol-
datensfücfce. kwd. Br. 23" 5'", H. 18".
Das eine Bild wird folgendermaßen be-
fchrieben: „Deux soldafs jouenf aux carfes
ä une fable pres de l’officier et de l’auber-
giste qui les regardenf. Dans le fond on
voit frois autres soldafs donf deux boivent,
et le froisieme est endormi. Un paysan
apporfe un plaf. Vers la droife et sur le
devanf on voit des manfeaux, des cuirasses
et d'autres armafures.“ — Das zweite
Bild fand folgende Befchreibung: „Un ca-
valier richement vefu d’un habif rougeäfre,
appuie la main sur un casque place sur
une fable. A sa droife un page pres de
lui et derriere lui un vieillard; cuirasse et
caisse ä ses pieds: on apper^oit dans le
fond aufour d’une fable cinq joueurs aux
carfes.“
[Ich will einem jüngeren Fachgenoffen,
der über 3. A. Duck arbeitet, nicht vor-
greifen, und unterlaße eine Kommentierung
diefer zwei Hummern.]
Hr. 10. 3. D. d. Heern. Stilleben mit
Früchten, Auffern, Porzellanfchüffel auf einem
Steintifche (Bolz, breit 19 Zoll 3 kinien,
hoch 14 Zoll 6 kinien).
Hr. 11. Holbein d. Jüngere: „kes
äges du Sexe depuis l’enfance jusquä la
mafrone, represenfes dans un groupe de
sepf figures debouf sur un gazon. Bon
fableau.“ Holz, H. 36" = 0,95 ID. Br. 28"
= 0,74 m.
[Ift ohne Zweifel das Bild von Hans
B a 1 d u n g gen. Grien, das fich eine zeitlang
in der fürfflich kiechfenftein’fchen Galerie
befunden hat und dann zu Dr. Fritz
Harck nach Seusliß gelangt iff. Ab-
meffungen und Befchreibung ftimmen vor-
züglich. (Abb. bei Teräy: Die Gemälde des
Hans Baldung. Hr. 43.)]
Hr. 12. 3 a c. 3 o r d a e n s: „Un vieillard
couronne ä grand barbe vu de face, il a
une mine riante et fient un gabelet avec
du vin rouge de la main gauche.“ (kwd.
H. 15" 3'", Br. 13" 5"'.)
[War vielleicht eine Vorftudie zu einem
der Bilder „De Konenk drinckt“ (auch der
„Bohnen König“ genannt), oder eine Kopie
daraus. Der „Bohnenkönig“, denn diefer
Bd. VI.
die Heilige Familie am Brunnen nicht fo-
fort einen Käufer gefunden zu haben.
Denn im „nachfrag“ zum Katalog der
Wiener Sammlung Felfenberg vom Uahre
1828 Ifehf als Ur. 16 abermals verzeichnet:
„Original von Albert Altdorfer: Die
heilige Familie am Brunnen zu Altdorf in
der Schweiz, merkwürdige vom obigen
Künftler Anno 1540 nach überffandener
Fchwerer Krankheit verfertigte Ex-voto-Eafel.
Siehe Eafalog d’Angoisse pag. 7, Ur. 4.
Die Gemälde diefes Pfeiffers find äußerff
feiten“.
Beachtenswert iff die Andeutung des Ka-
faloges d’Angoisse über den früheren Auf-
bewahrungsorf des kleinen Gemäldes. Die
Angaben Grünlings zum heben Altdorfers
find längft veraltet und ftüßen [ich noch auf
Sandrart und Zani. Eine krififche Zuiam-
menfaffung der einander widerftreifenden
Angaben fcheinf darauf hinzudeuten, daß
A. Alfdorfer in Regensburg geboren ift.
Dazu pal^f es ja auch beitens, wenn (ich
der Künftler auf der Infchriff des Bildes
„Ratisbonensis“ nennt.]
Ur. 5. Peeter van Bredaei: Vertu-
chung Anfonii. kwd. Br. 42" 2'", H. 29" 3"'.
In der Biographie heifjf es „Son fils
Uean Pierre mouruf vers 1733 ä Vienne
au Service du Prince Eugene de Savoie,
donf il peignif les bafailles de Peferwardein
en 1716 et celle de Belgrad en 1717.“
Hr. 6. Cranach: „Adam et Eve re-
präsentes debouf pres de l’arbre de vie.
Eve prend de la main droife la pomme
que le serpenf lui a presente“. (Holz, H.
21" 3'", Br. 15" 6'".) [Iff nicht identifch
mit einem der bekannten Bilder in Berlin,
Braunfchweig, ITlünchen, Wien, Koburg,
Wiesbaden, kinköping, gar nicht zu denken
an die getrennten Darffellungen in Dresden,
Florenz, Eiüfjrchena.J
Ur. 7. A. v. D y c k. Samson und Dalila.
Hach Angabe des Katal. diefelbe Eompos.
wie auf Iflärnil’s Blatt nach Eh. kauch’s
Zeichnung, kwd. Br. 23", H. 17" 3".
[Dürfte eine Kopie nach dem Bilde der
Wiener Galerie gewefen fein.]
Flr. 8 u. 9. 'S. A. Duck [noch als Sean
le Ducq]. Bilder mit je 9 Figuren. Sol-
datensfücfce. kwd. Br. 23" 5'", H. 18".
Das eine Bild wird folgendermaßen be-
fchrieben: „Deux soldafs jouenf aux carfes
ä une fable pres de l’officier et de l’auber-
giste qui les regardenf. Dans le fond on
voit frois autres soldafs donf deux boivent,
et le froisieme est endormi. Un paysan
apporfe un plaf. Vers la droife et sur le
devanf on voit des manfeaux, des cuirasses
et d'autres armafures.“ — Das zweite
Bild fand folgende Befchreibung: „Un ca-
valier richement vefu d’un habif rougeäfre,
appuie la main sur un casque place sur
une fable. A sa droife un page pres de
lui et derriere lui un vieillard; cuirasse et
caisse ä ses pieds: on apper^oit dans le
fond aufour d’une fable cinq joueurs aux
carfes.“
[Ich will einem jüngeren Fachgenoffen,
der über 3. A. Duck arbeitet, nicht vor-
greifen, und unterlaße eine Kommentierung
diefer zwei Hummern.]
Hr. 10. 3. D. d. Heern. Stilleben mit
Früchten, Auffern, Porzellanfchüffel auf einem
Steintifche (Bolz, breit 19 Zoll 3 kinien,
hoch 14 Zoll 6 kinien).
Hr. 11. Holbein d. Jüngere: „kes
äges du Sexe depuis l’enfance jusquä la
mafrone, represenfes dans un groupe de
sepf figures debouf sur un gazon. Bon
fableau.“ Holz, H. 36" = 0,95 ID. Br. 28"
= 0,74 m.
[Ift ohne Zweifel das Bild von Hans
B a 1 d u n g gen. Grien, das fich eine zeitlang
in der fürfflich kiechfenftein’fchen Galerie
befunden hat und dann zu Dr. Fritz
Harck nach Seusliß gelangt iff. Ab-
meffungen und Befchreibung ftimmen vor-
züglich. (Abb. bei Teräy: Die Gemälde des
Hans Baldung. Hr. 43.)]
Hr. 12. 3 a c. 3 o r d a e n s: „Un vieillard
couronne ä grand barbe vu de face, il a
une mine riante et fient un gabelet avec
du vin rouge de la main gauche.“ (kwd.
H. 15" 3'", Br. 13" 5"'.)
[War vielleicht eine Vorftudie zu einem
der Bilder „De Konenk drinckt“ (auch der
„Bohnen König“ genannt), oder eine Kopie
daraus. Der „Bohnenkönig“, denn diefer