Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 6.1889

DOI Artikel:
Beck, Paul A.: Raisers schwäbische Kollektaneen, [2]
DOI Artikel:
Beck, Paul A.: Zweiter Nachtrag zu dem Aufsatz über Schramm
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.20202#0016

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
10

Ehingen mit Zugehörde. 2. Tabelle: Vorige Ritterherrschaften in
der Umgegend dieser Donaustädte. 3. Tabelle: Die gräflich v. Sta-
dion schen Besitzungen. 4. Tabelle: Die Graf-, bczw. Herrschaften B e r g
und Schelklingen mit ihren Jnclaven. 5. Tabelle: Fortsetzung der
Ritterherrschaften in der dritten Territoriallinie. 6. Tabelle: Herr-
schaften Erbach, Wiblingen und Jllerr jeden. 7. Tabelle: Kgl.
bayerische Abtretungen von dem vorigen Oberdonaukreis an
die Krone Württemberg durch den Pariser Staatsvertrag vom
18. Mai 1810.
4. Abteilung.
1. Tabelle: Grafschaften Ochsenhanse n und Thannheim, dann
Burggraftnm Winterricden. 2. Tabelle: Grafschaft Roth. 3. Ta-
belle st Vorige Reichsstadt und Gebiet Bibcrach. 4. Tabelle: Grafschaft
Heggbach und Herrschaften Mieti ngeu und S u lmi ngen. 5. Ta-
belle: Grafschaft Gutenzell. 6. Tabelle: Herrschaften In go ldi n g en
und Balz heim. 7. Tabelle: vorige Ritter- und österreichische Lehen-
herrschaften Orsen- und B n ß m a n n sh a nse n, La uphe im und
Dietenheim. 8. Tabelle: Uebrige vormalige Ritter- und Reichs-
herrschaften in dieser Linie.
Jede Tabelle enthält abgeteilt:
a) die vorige Benennung des Gebiets;
b) die vorigen und jetzigen Inhaber;
c) Souveränität und Zuteilungen;
cl) Quadratmeilen;
s) Anzahl der Orte;
0 Häuser:
§) Familien;
ll) Seelen;
I) Revenuen brutto und netto;
II) die Quellen;
I) Historien;
m) Beschaffenheit des Landes lind bemerkenswertes Geschichtliches
und Geographisches. Ein eigener Folioband enthält die zu diesen stati-
stischen Tabellen gesammelten Materialien (1814).
I. Quartant
enthält ein Repertorium über sämtliche Urkunden und Regesten, welche
bis zum Jahr 1815 gesammelt wurden, angefertigt nach dem Alphabet,
nach Ortschaften, Geschlechtern, abgeteilt nach den Landgerichtsbezirkcu
und Umgegend. Bei jedem historischen Datum ist auch der Hauptinhalt
bemerkt; einige spätere Nachträge kommen beiden einzelnen Buchstaben
«b Im vor; eine Uebersicht über ca. mehr als 300 bereits gedruckte
Ortsmonographien bildet den Nachtrag.
II. Quartant
giebt u. a. Regesten aus dem Kloster Ursp erg schen und Roggen-
bnrg scheu und Deutschordenschen Archiv zu Donauwörth (104
Auszüge aus dein cmrtularium der dortigen Kommende (S. 221 ff.)
und fortgesetzt (S. 217 ff.) in 104 Nummern); dann nach Landgerichts-
bezirken geordnet. Urkuudenextrakte betreffend die Markgrafschaft Bnrgau
mit 53 Nummern, den Landgerichtsbezirk Burgau mit 50 Nummern,
den zu G ün zb nr g mit 112 Nummern, den von K ir ch b erg - W e isse n-
horn (mit 146 Nummern), den von Dillingen (mit 329 Nummern).
III. Quartant,
ebenfalls Urkundenextrakte, u. a. von den Landgerichten Ursp erg
(47 Nummern) und Noggeuburg (Herrschastsgericht Babenhausen),
vom Riesgan (46 Nummern) mit Anhang über das Bencdiktinerstift
Neresheim, von Schwaben allgemein, u. a. aus den Archiven des
Hochstifts Augsburg (278 Nummern), Ottobeuren, Füßen, Her-
st rech tingen, Adelberg, Stadt Augsburg, Buchloc, Steingaden,
der Straßenorte: Hopfen, Nesselwang, Hinnang, Rettenbcrg, Mindel-
heim w. enthaltend, mit Anhang über einige Familien, und neuere Hoch-
stiftschc Urkunden (186 Nummern). (Fortsetzung folgt.)

Zweiter Nachtrag zu dem Aufsatz über Schramm.
Von Amtsrichter a. D. P. Beck.
Eine Reihe von dem Verfasser dieses ans die beiden
Artikel in Nr. 10 nnd 11 d. Bl. von 1887 über den Bild-
hauer Schramm zugegangenen Zuschriften bekundet das
Interesse, welches an dieser noch nicht festgestellten ober-
schwäbischen Künstlerpersönlichkeit genommen wird. Der Ver-
fasser, welcher diesen Meister schon lange verfolgt und zn dem
neuerwachten Interesse an demselben jedenfalls die Anregung
gegeben hat, hat selbst sich — was zugleich zur Antwort auf
verschiedene Anfragen rc. dienen möge — Vorbehalten*), den
Z Gegenüber der Bemerkung am Schlüsse eines Aufsatzes über den

zwei Artikeln, welche überhaupt bloß „Vorläufer" sein sollten,
mit der Zeit eine größere Arbeit, namentlich auch unter Zu-
sammenstellung des über den fraglichen Künstler allerdings
nur spärlich vorliegenden gedruckten Materials folgen zu lassen.
In diesem Jahrhundert taucht in der Kunstlitteratur der Name
Schramm wohl zum erstenmale in dem im Jahre 1840 erst-
mals erschienenen Werke von Grüneisen und Mauch über
„Ulms Kunstleben im Mittelalter" (ebendaselbst, P. L. Adams
Verlagsbuchhandlung) wieder ans, wo, gestützt auf eine an
diesem Bilde angebrachte Inschrift, ein in der Hirscherschen
Sammlung zu Freiburg i. B. befindliches „mit schöner, frommer
Innigkeit des Antlitzes, reiner Grazie der Gestalt und wür-
diger Faltung des Gewandes versehenes Madonnenbild von
dem Bildhauer Schramm in Ravensburg, aus der dortigen
katholischen Stadtpfarrkirche (!) vom Jahr 1487" hervorge-
hoben wird. Von da an erscheint der Künstlername Schramm
da und dort, so unseres Wissens in Heidelofss (bezw. Häßlers)
„Kunst des Mittelalters in Schwaben", dann in dem treff-
lichen Werke Or. G. F. Waagens: „Kunstwerke und Künstler-
in Bayern und Schwaben" rc. (II, S. 177; Leipzig, F. A.
Brockhaus, 1845), wo es u. a. heißt: „Unter den bemalten

Bildhauer Jak. Ruß vou Ravensburg im „Arch. f. christl. Kunst" Nr. 12
1888 S. 116, welche das am Westportal der Raveusburger Stadt-
pfarrkirche angebrachte Tympanon mit schönen Reliefs in 3 Streifen
über einander (Mariä Verkündigung, Heimsuchung; Anbetung der hl.
3 Könige; Mariä Tod; Mariä Krönung) kicrzweg (wahrscheinlich wegen
der Kostümierung) „gegen 100 Jahre älter" erklärt, führe ich zur Unter-
stützung meiner Vermutung, dieselben könnten vielleicht von Ruß' Hand
herrühren, das neueste Werk über „Württembergs kirchliche Kunstalter-
tümer" an, welches diese Marienseencn gleichfalls in den Anfang
des 15. Jahrhunderts (S. 266) setzt. Ich habe hier nur einer
Möglichkeit Raum gegeben, gleich dabei, und ohne eine bestimmte Zu-
schreibung mir herauszunehmen, aber Vorsicht iir solchen Zuteilungen
empfohlen, welche Mahnung hauptsächlich gegen einen kurz vorher im
württembergischen Staatsanzeiger erschienenen, vom „Oberschwäbischeu
Anzeiger" (in Nr. 214 Beil. v. 22. Sept. 1887 S. 1159) uachgeschrie-
bencn Artikel gerichtet war. In demselben war nämlich auf ein (nicht
in den Bereich des Aufsatzes über Ruß gezogenes) Bild hingewiesen,
„welches fast mit Sicherheit Ruoß zugeschrieben werden.kann". „Das
Kloster Weissenau" — so heißt es in dem Artikel weiter - „liegt nur
Os Stunde von Ravensburg, wo R. seßhaft war und seine Kunst vou
1482—1497 betrieb. Als um jene kunstbewegte Zeit ein neuer Altar
für die Klosterkirche iu Weissenau geschaffen wurde, ist wohl mit Sicher-
heit anzunehmeu, daß mau die Ausführung desselben dem benachbarten
berühmten R. übertrug. Zu Anfang des vorigen Jahrhunderts, als
man Weissenau neu baute, entfernte man aus der Kirche die alten
Altäre, denn sie entsprachen nicht mehr dem Geschmack des Zopfes. Vor-
dem Kloster lag ein Haufen von Schnitzerei und Bildsäulen, als ein
zehntpflichtiger Bauer aus Tennenmoos mit seiner Frucht aufuhr. Er
besah sich den Haufen und fragte einen Konventualen, ob er nicht so
ein Bild bekommen könnte. Die Frage wurde bejaht und der Handel
mit 4 Pfund Butter abgeschlossen. Der Bauer wählte sich die vor-
nehmste Gestalt aus, und diese war Gottvater, lud sie auf seinen Wagen
und stellte sie zu Hause iu die Tischecke. Dort stand die Statuette,
bis vor wenig Jahren Hofrat Or. Moll iu Tcttnang Berufs halber in
das Haus kam. Dieser erkannte sofort die Schnitzarbeit als eine un-
gewöhnlich schöne; ein Handel wurde abgeschlossen und das Schuitzwerk
ist nun im Besitze des genannten Herrn, der dasselbe mit ängstlicher Sorg-
falt bewacht. (!) Dasselbe hat eine Höhe von 1 Meter und stellt Gott-
vater in sitzender Haltung dar. Auf dem Haupt trägt er eine Krone,
die rechte Hand ist zum Segnen erhoben, die linke hält den Weltapfel;
ein Falteumantel deckt den Körper. Das Gesicht mit langem Bart ist
von herrlichem Ausdruck, das Bildwerk ist unrestanriert und fast ganz
intakt, nur die beiden Hände nnd die Krone sind schadhaft." — Ist es
ja außerordentlich schwierig, eine alte, nicht authentisch bezeichnete Skulptur
einem bestimmten Meister auch nur annähernd zuzuwcisen oder abzu-
sprechen, wenn sich auch die Eutstehuugszeit eher bestimmen läßt. —
Wenn im selben Aufsatze weiter Schramm als Landsmann und Zeit-
genosse des Ruß gestreift und gesagt wird, daß das, was unter des
ersteren Namen jetzt das Museum in Berlin an Skulpturen bewahre,
bestimmt nicht vou Ruß' Hand sei, so hat so etwas bis jetzt auch nie-
mand behauptet oder auch nur angedeutet.
 
Annotationen