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Die freundlich dort im Garten steht,
Von Bäumen rings umschlungen,
Wo sich so manches Dankgebet
Zur Gottheit ausgeschwungen.
Gemütlich weilt hier jedermann,
Zur Gastfreundschaft erbötig,
Und wen Natur erfreuen kann,
Hat nicht Romane nötig.
Der Frühlingsschmuck, der bräutlich lacht
Und ringsum sich entfaltet,
Verkündet laut, daß hier die Macht
Des höheren Segens waltet.
Schaut hiu nach Ummendorf im Thal,
Könnt auf des Südens Höhen
Wohl Fischbachs Schlößchen Horn einmal
Romantischer dastehen?
Blickt weiter hin nach Südwest, dort,
Wo Rißbachs Quelle fließet,
Wie malerisch euch Ort au Ort
Aus schöner Ferne grüßet!
Und dort gen Norden, wo ihr noch
Das heit're Bib'rach sehet,
Wo licht im Hintergründe hoch
Die alte Linde stehet,
Dann noch der Park, der östlich grünt
Durchtönt vom Vogelfänge,
Mit seiner Pfade Labyrinth
Lockt uns von Gang zu Gange.
Durcheilt den Hain, durchwallt die Flur,
Wohn: der Blick sich wendet.
Hat Reize Bildnerin Natur
Im Uebersluß verschwendet!
Ja wandelt durch die Pfade nur,
Im Thal und Hügelreihen —
Gewiß lehrt dann die Jordanskur
Des Lebens neu euch freuen.
Drr hl. Ernst, erster Nbt von Neresheim.
^ Er zu einer Zeit, in der die Kirche eine große
Zu erfüllen hatte, nämlich die abendländische Kultur
wilden Strome aus dem Morgenlande, vor dem
Zerstörenden Islam, zu schützen. Ein jeder Christ fühlte
des ^^or berufen, im Dienste der Kirche, unter dem Banner
lj lenzes gegen den Halbmond zu kämpfen. Ein sehr thä-
iln? Mitstreiter in jenen schweren Tagen war unser Lands-
hl- Ernst. Er setzte für den Bestand der Kirche,
^ dw Rettung der Zivilisation sein Leben ein. Darum ist
wir seiner gedenken in Tagen, die auch zu aus-
Kampfe ausfordern. In nachfolgendem wird ein
dem Lateinischen übertragener Hymnus, der
Eoster Neresheimer Chronik vom Jahre 1683 sich
Rx ^ nud im lateinischen Originale (II. Jahrg.
^ ^ erschienen ist, mitgeteilt. Es dürfte dieser
Niemg interessant sein für alle, welche den Namen
schickn ^6en, ebenso für alle, welche sich gerne mit der Ge-
die ^ ^ Härdtsfelds befassen, besonders auch für alle, welche
sch^D^'eiter Jesu Christi und seiner heiligen Kirche hoch
ci^.^u und verehren und sie als Vorbilder betrachteil und
2ln den heiligen Ernest, Abt voll Neresheim.
Sei gegrüßt, gekrönter Vater
Im Purpurkleide, frei vom Hader,
Sieger in dein harten Streit! 3
Sei gegrüßt, du Licht vom Himmel!
Los nun von dem Weltgetiimmel
^ ^ Bist geliebt du, allezeit.
C' wurde im Jahre 1096 in Corrozaim iir Syrien, weil
moßeiu Eifer das Evangelium predigte, ermordet.
O lorbeerbekränzter Sieger,
Ueberwiuder wilder Tiger,
Glücklich kämpftest du allhier;
Jesum opferst du dein Leben.
Deine Mörder konnten geben
Tod, doch auch Triumphe dir?)
Unter Qualen, unter Streichen
Blieb dein Geist bei dem Entweichen
Von dem Körper unbesiegt.
Deinen Körper wohl hinrichten
Konnten sie, doch nicht vernichten
Deinen Geist, der aufwärts fliegt.
Trug dein Haar schon eine Krone?)
Sv nun auch dein Haupt zum Lohne
Für des Schöpfers Lob und Preis.
Märtyrer! Du hast empfangen
Siegeslorbeer, nie mehr bangen
Sollst du und vergießen Schweiß.
Erster Abt?) du Hoffuungsauker,
Seliger, du Reinster, Blanker,
Stolz der kleinen Herde dein!
Bring des Friedens frohe Lieder,
Bring den Lorbeerkranz hernieder
In dein Kloster Neresheim.
Märtyrer! ja, vvr dir weichen
Kriegeswaffen, starre Leichen,
Schmückst du mit dem Helm die Stirn.
Hind're Kämpfe, schlag die Feinde,
Schütze Marken und Gemeinde
Vvr des wilden Krieges Zürn.
Bitte, süßer Schützer! schlage
Aus den Thron bei uns; versage
Nie uns deinen reichen Trost.
Gottes Gnade hast erworben,
Weil in Qual? für ihn gestorben
Du, v schmelz auch unfern Frost.
Heilung bietet uns dein Leiden,
Bietet süße, hohe Freuden,
Löscht die Seelenkrankheit aus;
Dein Andenken tötet Sünden,
Wahre Rühe läßt es finden,
Wandelt um des Sturms Gebraus.
Bring uns Liebe, holde Sonne,
Süßigkeiten, Lust und Wonne,
Füge Herzen Herzen ein.
Ja, dein Glanz mög auf uns fließen
Und dein Geist in uns sich gießen,
Und wir starke Brüder sein?)
Ja, durch solch erhabenes Ringen,
Hehrer Märt'rer wollst uns bringen
Gottes Segen, Gottes Gunst.
Zeiten, Reiche — segne Vater,
Halte nieder Zank und Hader,
Der du ob den Sternen thronst.
Förd're du doch unser Streben,
Hilf uns, daß in Liebe leben
Wir in deinem frühen: Hort;
Segne unsre Häuser, Güter,
Lasse sein uns liebe Brüder,
Schütze uns doch immerfort.
Von dem Himmel mög' wie Regen
Auf uns kommen Gottes Segen,
Bon den Sternen Gottes Huld;
Treiben mögen die Plejaden?)
2) Sie bereiteten ihm die Märtyrerkrone.
H Der Kranz, in den sein Haupthaar als Mönch geschoren war.
Z Der hl. Ernst war der erste Abt im Kloster Neresheim, und
begleitete einen Krenzzug ins Morgenland.
H Die wilden Feinde des Christentums haben ihm aus dem noch
lebenden Leibe die Eingeweide herausgewnnden.
H Das gebe Gott, der Allmächtige.
H Sieben Töchter des Atlas und der Pleione.
Die freundlich dort im Garten steht,
Von Bäumen rings umschlungen,
Wo sich so manches Dankgebet
Zur Gottheit ausgeschwungen.
Gemütlich weilt hier jedermann,
Zur Gastfreundschaft erbötig,
Und wen Natur erfreuen kann,
Hat nicht Romane nötig.
Der Frühlingsschmuck, der bräutlich lacht
Und ringsum sich entfaltet,
Verkündet laut, daß hier die Macht
Des höheren Segens waltet.
Schaut hiu nach Ummendorf im Thal,
Könnt auf des Südens Höhen
Wohl Fischbachs Schlößchen Horn einmal
Romantischer dastehen?
Blickt weiter hin nach Südwest, dort,
Wo Rißbachs Quelle fließet,
Wie malerisch euch Ort au Ort
Aus schöner Ferne grüßet!
Und dort gen Norden, wo ihr noch
Das heit're Bib'rach sehet,
Wo licht im Hintergründe hoch
Die alte Linde stehet,
Dann noch der Park, der östlich grünt
Durchtönt vom Vogelfänge,
Mit seiner Pfade Labyrinth
Lockt uns von Gang zu Gange.
Durcheilt den Hain, durchwallt die Flur,
Wohn: der Blick sich wendet.
Hat Reize Bildnerin Natur
Im Uebersluß verschwendet!
Ja wandelt durch die Pfade nur,
Im Thal und Hügelreihen —
Gewiß lehrt dann die Jordanskur
Des Lebens neu euch freuen.
Drr hl. Ernst, erster Nbt von Neresheim.
^ Er zu einer Zeit, in der die Kirche eine große
Zu erfüllen hatte, nämlich die abendländische Kultur
wilden Strome aus dem Morgenlande, vor dem
Zerstörenden Islam, zu schützen. Ein jeder Christ fühlte
des ^^or berufen, im Dienste der Kirche, unter dem Banner
lj lenzes gegen den Halbmond zu kämpfen. Ein sehr thä-
iln? Mitstreiter in jenen schweren Tagen war unser Lands-
hl- Ernst. Er setzte für den Bestand der Kirche,
^ dw Rettung der Zivilisation sein Leben ein. Darum ist
wir seiner gedenken in Tagen, die auch zu aus-
Kampfe ausfordern. In nachfolgendem wird ein
dem Lateinischen übertragener Hymnus, der
Eoster Neresheimer Chronik vom Jahre 1683 sich
Rx ^ nud im lateinischen Originale (II. Jahrg.
^ ^ erschienen ist, mitgeteilt. Es dürfte dieser
Niemg interessant sein für alle, welche den Namen
schickn ^6en, ebenso für alle, welche sich gerne mit der Ge-
die ^ ^ Härdtsfelds befassen, besonders auch für alle, welche
sch^D^'eiter Jesu Christi und seiner heiligen Kirche hoch
ci^.^u und verehren und sie als Vorbilder betrachteil und
2ln den heiligen Ernest, Abt voll Neresheim.
Sei gegrüßt, gekrönter Vater
Im Purpurkleide, frei vom Hader,
Sieger in dein harten Streit! 3
Sei gegrüßt, du Licht vom Himmel!
Los nun von dem Weltgetiimmel
^ ^ Bist geliebt du, allezeit.
C' wurde im Jahre 1096 in Corrozaim iir Syrien, weil
moßeiu Eifer das Evangelium predigte, ermordet.
O lorbeerbekränzter Sieger,
Ueberwiuder wilder Tiger,
Glücklich kämpftest du allhier;
Jesum opferst du dein Leben.
Deine Mörder konnten geben
Tod, doch auch Triumphe dir?)
Unter Qualen, unter Streichen
Blieb dein Geist bei dem Entweichen
Von dem Körper unbesiegt.
Deinen Körper wohl hinrichten
Konnten sie, doch nicht vernichten
Deinen Geist, der aufwärts fliegt.
Trug dein Haar schon eine Krone?)
Sv nun auch dein Haupt zum Lohne
Für des Schöpfers Lob und Preis.
Märtyrer! Du hast empfangen
Siegeslorbeer, nie mehr bangen
Sollst du und vergießen Schweiß.
Erster Abt?) du Hoffuungsauker,
Seliger, du Reinster, Blanker,
Stolz der kleinen Herde dein!
Bring des Friedens frohe Lieder,
Bring den Lorbeerkranz hernieder
In dein Kloster Neresheim.
Märtyrer! ja, vvr dir weichen
Kriegeswaffen, starre Leichen,
Schmückst du mit dem Helm die Stirn.
Hind're Kämpfe, schlag die Feinde,
Schütze Marken und Gemeinde
Vvr des wilden Krieges Zürn.
Bitte, süßer Schützer! schlage
Aus den Thron bei uns; versage
Nie uns deinen reichen Trost.
Gottes Gnade hast erworben,
Weil in Qual? für ihn gestorben
Du, v schmelz auch unfern Frost.
Heilung bietet uns dein Leiden,
Bietet süße, hohe Freuden,
Löscht die Seelenkrankheit aus;
Dein Andenken tötet Sünden,
Wahre Rühe läßt es finden,
Wandelt um des Sturms Gebraus.
Bring uns Liebe, holde Sonne,
Süßigkeiten, Lust und Wonne,
Füge Herzen Herzen ein.
Ja, dein Glanz mög auf uns fließen
Und dein Geist in uns sich gießen,
Und wir starke Brüder sein?)
Ja, durch solch erhabenes Ringen,
Hehrer Märt'rer wollst uns bringen
Gottes Segen, Gottes Gunst.
Zeiten, Reiche — segne Vater,
Halte nieder Zank und Hader,
Der du ob den Sternen thronst.
Förd're du doch unser Streben,
Hilf uns, daß in Liebe leben
Wir in deinem frühen: Hort;
Segne unsre Häuser, Güter,
Lasse sein uns liebe Brüder,
Schütze uns doch immerfort.
Von dem Himmel mög' wie Regen
Auf uns kommen Gottes Segen,
Bon den Sternen Gottes Huld;
Treiben mögen die Plejaden?)
2) Sie bereiteten ihm die Märtyrerkrone.
H Der Kranz, in den sein Haupthaar als Mönch geschoren war.
Z Der hl. Ernst war der erste Abt im Kloster Neresheim, und
begleitete einen Krenzzug ins Morgenland.
H Die wilden Feinde des Christentums haben ihm aus dem noch
lebenden Leibe die Eingeweide herausgewnnden.
H Das gebe Gott, der Allmächtige.
H Sieben Töchter des Atlas und der Pleione.