66
1746. OrZnnum Novum ex8ti'uctum 68t iu cUoro et
17Z0. co1oribu3 et uuro Uepictrim.
XeoUrt3irim.
3oron. Tertinr. Iu äioece3i Lon8tuutieu8i et Ou-
8to6iu Zueviue.
1460. Louvenerunt in nnti^uu cjuaclnin clomo, prmm
nuten lonZo tempore, 3ci1. Mn nnno IZZ4 pui6nm
frntren Lremitne incoluernnt, nt egecti et cieleti luerunt
od 8U3pici0nem DeZ'unrclorum et LeZnünnrum 8ud
^sonnne XXII. ?npn, prout et fnctum e3t in NnrZvet-
tlnu3en et OrünenderZ-,- in One inpunm 6omo conve-
nerunt clevotne vi6une et virZ-ine8, nuten LeZminne,
8ecl jnm nnno IZ40 n I^rntribun Lonventunlibun D83-
linZ'ne commornntibu3 fere ncl formnm Imrtinrinrum
3. I^rnnci3ci receptne, pie ne rievotne vivente8; pune
sibi lontem mn§ni8 Indoridun pnrnrunt. 0uii)U3 Zentren
prneclicti IÜ33linZne primo reZulnm Xicolni III. et con-
8titutione3 cum certn ve8tium kormn prnencripnerunt.
Dibell. nrckiv. Xr. 1. (Fortsetzung folgt.)
Paralipomrna und Irrterpolatronerr rlr.
zu der Jnbiläumsschrift über die Versuche zur
Wiedervereinigung Elsaß-Lothringens mit dem
Deutschen Reiche (Nro. 12—14).
Von Amtsrichter a. D. Beck.
(Schluß.)
Zu S. 47, 1. Sp. me6. Doch wurden am Münster im
Jahre 1793 mehrere Hundert Statuetten niedergerissen und
zertrümmert. In der Stadtbibliothek war die der Turmspitze
aufgesetzte rote blecherne Jakobinermütze noch lange anfbewahrt.
Das gleiche Experiment wurde übrigens auch im Jahre 1793
an dem östlichen Türmchen des Land au er Zeughauses, einer
ehemaligen Kirche, gemacht und war die demselben aufgestülpte
Jakobinermütze noch in den 1860er Jahren an der gleichen
Stelle zu sehen.
Zit S. 63, 2. Sp. oben: Ein anderer späterer französischer
General, der berühmte Dessaix, der „gerechte Sultan",
welcher u. a. im Elsaß gefochten und im Jahre 1796 unter
Moreau nach dessen meisterhaftem Rückzug den Brückenkopf
von Kehl tapfer und trefflich gegen die Oesterreicher verteidigt
hatte, hat ebenfalls in Straßburg, jenseits der Brücke über
dem kleinen Rhein, sein (von Napoleon I. ihm errichtetes)
Denkmal, einen abgestumpften Obelisk, oben vier Basreliefs
von Ohmacht mit der Inschrift: General Oe3aix 1'armee
6u Xllin. 1800. Rapp hat bekanntlich sein Denkmal in
seiner Vaterstadt Colmar.
Das Beckersche „Rheinlied" zog eine ganze Flut von
mehr oder weniger gelungenen Nachsängen nach sich, so „Des
Rheines Antwort auf Beckers Lied" von W. Cornelius,
„Der Rhein" von Rob. Prutz, „Deutschland" (Sommer
1840) von Heine, „Die Deutschen seit dem Jahre 1840"
von König Ludwig I:
„. . . Doch der Lärmschuß tönte aus dem Westen,
Donnerte durch jegliches Gemüt,
Alle, die Geringsten, wie die Besten,
Sind von Lieb zum Vaterland erglüht." —
„Eilt Lied am Rhein" (1843) von E. Geibel; „Der
Rhein soll deutsch verbleiben" (Okt. 1840) von G. Her-
wegs):
„. . . Herab die Büchsen von der Wand,
Die alten Schläger in die Hand.
Sobald der Feind dem welschen Land
Den Rhein will einverleibcn." —
„Straßburg" (1841) von Friedr. Saß und viel später
noch i. I. 1860 auch noch eine Parodie „Der deutsche Rhein"
von Fried. Wilh. Bruckbräu. — Das Allerneueste an der
Sache ist aber, daß die Urheberschaft des „Rheinliedes"
Becker, welchem seine dankbaren Landsleute jetzt ein Denkmal
errichten wollen, streitig gemacht werden will. Die Frank-
furter „Kleine Presse" will nämlich von einem zuverlässige»
Bürger Geilenkirchens, wo Becker seiner Zeit lebte und dich'
tete, erfahren haben, daß er selbst das gerade seiner Zeit vo»
dem dortigen Kreissekretär Wamich verfaßte Lied "in eine»
Wirtschaft habe vortragen können. Da Wamich seine»
Namen nicht in politischen Dingen genannt haben wollte, ff
habe sich Becker, damals Schreiber beim Gerichtssekretär, daz»
verstanden, die Veröffentlichung des Gedichtes im „Geile»'
kirchener Wochenblatt" mit seinem Namen zu decken. Vo»
hier aus ging es unter Beckers Flagge in die „Kölnische
Zeitung" und hielt dann seinen Triumphzug durch ganz Deutsch'
land. Man darf auf weitere Aufklärung recht gespannt sei»'
Solche ist nun auch dem besser unterbliebenen Versuche,
Becker um die Urheberschaft des „Rheinliedes" zu bringen, aff
dem Fuße gefolgt. An der ganzen Sache, welche von Anfang »»
mit Vorsicht anfzunehmen war, ist, wie ein ausführlicher Artik'O
in der „Germania" vom 21. Aug. 1889 (Nr. 190, 1. Bl>>
darlegt, nichts und steht die Autorschaft Beckers nach wie vo»
unwiderleglich fest. Letztere wird ausdrücklich bestätigt in eine»'
Briefe noch lebender Verwandten des Dichters aus der Familie
Schwartz in Geilenkirchen, welche sich ans das bestimmtes
erinnern, daß Wamich, der in ihrem Hause viel verkehrte,
stets ihren Ohm, den Auskultator Nik. Becker, als den VC'
fasser des Liedes anerkannt und seiner Zeit alles gethan Hai,
um ihn dafür zu verherrlichen. So kam Wamich gleich naä'
dem Tode feines Freundes Becker in das Schwartzsche Ha»-
und sagte zur betrübten Mutter, sie dürfe ihrem Sohne kei»
Denkmal setzen, das sei Sache der deutschen Ratio»
In dem Briefe wird noch hingewiesen ans ein i. I. 1871 Z»
Berlin erschienenes Buch: „Schutz und Trutz. Sammln»:!
patriotischer Lieder", in welchem aus authentische»
Quellen nähere Mitteilungen über Becker, seine Familie-
die Entstehung und Verbreitung seines Rheinliedes enthalte»
sind; auch auf ein zurzeit im Kunstgewerbemuseum zu Leipzig
befindliches „Becker-Album" wird Bezug genommen, in wch
che.n ein deutscher Künstler dem Dichter ein geistiges DenkM»
gesetzt hat. — Die „Köln. Ztg." bringt gleichfalls new'-
Material zum Be veise dafür bei, daß Becker, nicht cllff'
Wamich der Dichter des in Rede stehenden Rheinliedes iff
Zn allem Ueberflnsse tritt letzterer selbst als klassischer Zemff
für feinen Freund ein in einem i. I. 1842 im Kommission^'
Verlage von Jos. und Wilh. Boisseree in Köln erschienene»
Schriftchen: „Der Rhein, Antwort auf V. Hugos Schrffß
»De Dllin« und elf andere patriotische Lieder von M- ^
Wamich. Nebst Kompositionen zu mehrstimmigem Gesang-
Das dritte der in diesem Schriftchen enthaltenen Lieder, ei»
Umschreibung des Rheinliedes — ans welchem vielleicht aw»
die Verwechselung sich herschreibt — ist überschrieben:
Nik. Becker! Bei einem Fackelzug am 19. November 1640
und hebt folgendermaßen an:
„Sie sollen ihn nicht haben,
Den freien deutschen Rhein,
Bis seine Flnt begraben
Des letzten Maun's Gebein!"
Die 5. und 6. Strophe lautet:
Was kühn du allsgesprochen,
Die Deutschen halten's wahr.
1746. OrZnnum Novum ex8ti'uctum 68t iu cUoro et
17Z0. co1oribu3 et uuro Uepictrim.
XeoUrt3irim.
3oron. Tertinr. Iu äioece3i Lon8tuutieu8i et Ou-
8to6iu Zueviue.
1460. Louvenerunt in nnti^uu cjuaclnin clomo, prmm
nuten lonZo tempore, 3ci1. Mn nnno IZZ4 pui6nm
frntren Lremitne incoluernnt, nt egecti et cieleti luerunt
od 8U3pici0nem DeZ'unrclorum et LeZnünnrum 8ud
^sonnne XXII. ?npn, prout et fnctum e3t in NnrZvet-
tlnu3en et OrünenderZ-,- in One inpunm 6omo conve-
nerunt clevotne vi6une et virZ-ine8, nuten LeZminne,
8ecl jnm nnno IZ40 n I^rntribun Lonventunlibun D83-
linZ'ne commornntibu3 fere ncl formnm Imrtinrinrum
3. I^rnnci3ci receptne, pie ne rievotne vivente8; pune
sibi lontem mn§ni8 Indoridun pnrnrunt. 0uii)U3 Zentren
prneclicti IÜ33linZne primo reZulnm Xicolni III. et con-
8titutione3 cum certn ve8tium kormn prnencripnerunt.
Dibell. nrckiv. Xr. 1. (Fortsetzung folgt.)
Paralipomrna und Irrterpolatronerr rlr.
zu der Jnbiläumsschrift über die Versuche zur
Wiedervereinigung Elsaß-Lothringens mit dem
Deutschen Reiche (Nro. 12—14).
Von Amtsrichter a. D. Beck.
(Schluß.)
Zu S. 47, 1. Sp. me6. Doch wurden am Münster im
Jahre 1793 mehrere Hundert Statuetten niedergerissen und
zertrümmert. In der Stadtbibliothek war die der Turmspitze
aufgesetzte rote blecherne Jakobinermütze noch lange anfbewahrt.
Das gleiche Experiment wurde übrigens auch im Jahre 1793
an dem östlichen Türmchen des Land au er Zeughauses, einer
ehemaligen Kirche, gemacht und war die demselben aufgestülpte
Jakobinermütze noch in den 1860er Jahren an der gleichen
Stelle zu sehen.
Zit S. 63, 2. Sp. oben: Ein anderer späterer französischer
General, der berühmte Dessaix, der „gerechte Sultan",
welcher u. a. im Elsaß gefochten und im Jahre 1796 unter
Moreau nach dessen meisterhaftem Rückzug den Brückenkopf
von Kehl tapfer und trefflich gegen die Oesterreicher verteidigt
hatte, hat ebenfalls in Straßburg, jenseits der Brücke über
dem kleinen Rhein, sein (von Napoleon I. ihm errichtetes)
Denkmal, einen abgestumpften Obelisk, oben vier Basreliefs
von Ohmacht mit der Inschrift: General Oe3aix 1'armee
6u Xllin. 1800. Rapp hat bekanntlich sein Denkmal in
seiner Vaterstadt Colmar.
Das Beckersche „Rheinlied" zog eine ganze Flut von
mehr oder weniger gelungenen Nachsängen nach sich, so „Des
Rheines Antwort auf Beckers Lied" von W. Cornelius,
„Der Rhein" von Rob. Prutz, „Deutschland" (Sommer
1840) von Heine, „Die Deutschen seit dem Jahre 1840"
von König Ludwig I:
„. . . Doch der Lärmschuß tönte aus dem Westen,
Donnerte durch jegliches Gemüt,
Alle, die Geringsten, wie die Besten,
Sind von Lieb zum Vaterland erglüht." —
„Eilt Lied am Rhein" (1843) von E. Geibel; „Der
Rhein soll deutsch verbleiben" (Okt. 1840) von G. Her-
wegs):
„. . . Herab die Büchsen von der Wand,
Die alten Schläger in die Hand.
Sobald der Feind dem welschen Land
Den Rhein will einverleibcn." —
„Straßburg" (1841) von Friedr. Saß und viel später
noch i. I. 1860 auch noch eine Parodie „Der deutsche Rhein"
von Fried. Wilh. Bruckbräu. — Das Allerneueste an der
Sache ist aber, daß die Urheberschaft des „Rheinliedes"
Becker, welchem seine dankbaren Landsleute jetzt ein Denkmal
errichten wollen, streitig gemacht werden will. Die Frank-
furter „Kleine Presse" will nämlich von einem zuverlässige»
Bürger Geilenkirchens, wo Becker seiner Zeit lebte und dich'
tete, erfahren haben, daß er selbst das gerade seiner Zeit vo»
dem dortigen Kreissekretär Wamich verfaßte Lied "in eine»
Wirtschaft habe vortragen können. Da Wamich seine»
Namen nicht in politischen Dingen genannt haben wollte, ff
habe sich Becker, damals Schreiber beim Gerichtssekretär, daz»
verstanden, die Veröffentlichung des Gedichtes im „Geile»'
kirchener Wochenblatt" mit seinem Namen zu decken. Vo»
hier aus ging es unter Beckers Flagge in die „Kölnische
Zeitung" und hielt dann seinen Triumphzug durch ganz Deutsch'
land. Man darf auf weitere Aufklärung recht gespannt sei»'
Solche ist nun auch dem besser unterbliebenen Versuche,
Becker um die Urheberschaft des „Rheinliedes" zu bringen, aff
dem Fuße gefolgt. An der ganzen Sache, welche von Anfang »»
mit Vorsicht anfzunehmen war, ist, wie ein ausführlicher Artik'O
in der „Germania" vom 21. Aug. 1889 (Nr. 190, 1. Bl>>
darlegt, nichts und steht die Autorschaft Beckers nach wie vo»
unwiderleglich fest. Letztere wird ausdrücklich bestätigt in eine»'
Briefe noch lebender Verwandten des Dichters aus der Familie
Schwartz in Geilenkirchen, welche sich ans das bestimmtes
erinnern, daß Wamich, der in ihrem Hause viel verkehrte,
stets ihren Ohm, den Auskultator Nik. Becker, als den VC'
fasser des Liedes anerkannt und seiner Zeit alles gethan Hai,
um ihn dafür zu verherrlichen. So kam Wamich gleich naä'
dem Tode feines Freundes Becker in das Schwartzsche Ha»-
und sagte zur betrübten Mutter, sie dürfe ihrem Sohne kei»
Denkmal setzen, das sei Sache der deutschen Ratio»
In dem Briefe wird noch hingewiesen ans ein i. I. 1871 Z»
Berlin erschienenes Buch: „Schutz und Trutz. Sammln»:!
patriotischer Lieder", in welchem aus authentische»
Quellen nähere Mitteilungen über Becker, seine Familie-
die Entstehung und Verbreitung seines Rheinliedes enthalte»
sind; auch auf ein zurzeit im Kunstgewerbemuseum zu Leipzig
befindliches „Becker-Album" wird Bezug genommen, in wch
che.n ein deutscher Künstler dem Dichter ein geistiges DenkM»
gesetzt hat. — Die „Köln. Ztg." bringt gleichfalls new'-
Material zum Be veise dafür bei, daß Becker, nicht cllff'
Wamich der Dichter des in Rede stehenden Rheinliedes iff
Zn allem Ueberflnsse tritt letzterer selbst als klassischer Zemff
für feinen Freund ein in einem i. I. 1842 im Kommission^'
Verlage von Jos. und Wilh. Boisseree in Köln erschienene»
Schriftchen: „Der Rhein, Antwort auf V. Hugos Schrffß
»De Dllin« und elf andere patriotische Lieder von M- ^
Wamich. Nebst Kompositionen zu mehrstimmigem Gesang-
Das dritte der in diesem Schriftchen enthaltenen Lieder, ei»
Umschreibung des Rheinliedes — ans welchem vielleicht aw»
die Verwechselung sich herschreibt — ist überschrieben:
Nik. Becker! Bei einem Fackelzug am 19. November 1640
und hebt folgendermaßen an:
„Sie sollen ihn nicht haben,
Den freien deutschen Rhein,
Bis seine Flnt begraben
Des letzten Maun's Gebein!"
Die 5. und 6. Strophe lautet:
Was kühn du allsgesprochen,
Die Deutschen halten's wahr.