; Erscheint monatlich zwei- !
k mal als regelmäßige Bei- j
l läge zum Pastoralülatt für !
! die Diözese Rotienburg und f
! ist durch die Post nur j
! niit diesem zugleich zu f
s beziehen; halbjährlich in !
: Württemberg M. 3.15., im
t Bestellbezirk Stuttgart M. k
t 3, —„ im Reiche M. 3. 30., ;
! in Oesterreich fl. 1. 53 kr. f
k ö. W., in der Schweiz Frcs. t
: 4. 80 Cts.
iöpsan-Urchiv
von Schwaben
— zugleich Organ für deutsche Lrircheugeschichte —
mit periodischer kirchengeschichtlicher Weltschau.
Regelmäßige Beilage zum Pastoralblatt für die Diözese Rotteuburg.
! Durch alle Buchhand- j
j lungen, sowie gegen Ein- 1
I sendung d. Betrags direkt f
; v d.Exp e d i t io n d.Dent- f
! scheu Volksülatts in s
i Stuttgart, Urbansstr. 94, 1
s kann das Diözesan- i
t Archiv allein zum Preise l
l von M. 1. 60. halbjähr- t
s lich, das Pastoralülatt i
l allein zum Preise von M. s
s I. 60. halbjährlich bezogen s
s werden. ^
Mit einem Vereitle von Geistlichen und in Verbindung mit Geschichtsgelehrten heransgegeben
von Or. Engelbert Hofele, Pfarrer in Ummendors.
Korrespondenzen wollen gefl. direkt an vr. Engelbert Hofele. Pfarrer in Ummendorf b. Biberach. gerichtet werden.
Nr. 24.
Stuttgart, den 15. Dezember 1889.
6. Jahrgang.
Inhalt: Beitrag znr Reformationsgeschichte Gmiinds. Von Dr Giesel. — Auswärtige Beziehungen der Reichsstadt lllm. Gratulation der-
selben au den Kurfürsten Georg von Hannover bei dessen Erhebung auf den grohbritannischen Königsthron i. I. t714 und dessen Antwort.
Von Amtsrichter a. D. P. Beck. — Lilterarische Anfragen. — Beilage: Or. Geiger in Tübingen und die gute Betha in Reute. „Evan-
gelischer" Ritt und Ausflug in das „katbolische" Oberschwaben. Zum Nachdenken vorurteilsloser Protestanten und znr Aufklärung zweifel-
süchtiger Katholiken. Geschildert von einem, der auch einmal zehn Jahre lang an einem evangelischen Wagen ziehen mußte.
Einladung zum Abonnement auf das Pastoralblatt und Mözesan-Nrchiv von Schwaben.
Das „Pastoralblatt" tritt nun mit Neujahr 1890 bereits in den achten Jahrgang und hat damit feste
Wurzeln gefaßt. Wir bitten alle strebsamen geistlichen Herren um Konferenz- und andere lilterarische Arbeiten
(Lesefrüchte, Erfahrungen, Casus re.), welche verdienen, zum Gemeingut des Gesamt-Klerus gemacht zu werdest.
Ebenso bietet das „Diözesan-Archiv" in seinen nun vorliegenden sechs Jahrgängen bereits eine reiche und wertvolle
Fundgrube für die Kirchen- und Pr v fa n g e s cb ich t e Württembergs. Wir bitten Geistliche, Lehrer n. a. dringend,
das noch vielfach brachliegende lokalgeschichtliche Material (Urkunden, Regesten re.) in Pfarr-, Schul-,
Rathaus- und anderen Archiven und Bibliotheken für unser zu diesem eminent patriotischest Zwecke
gegründetes Organ gegen .Honorar zu sammeln und das Diözesan-Archiv angesichts des billigen Preises (3 M.) als nächst-
berührende vaterländische Zeitschrift — gegenüber manchen viel ferner liegenden lilterarischen Erscheinungen
— auch für Schnlbibliotheken und Lesevereine re. gesl. anzuschaffen. Die früheren Jahrgänge werden um
den halben Preis nachgeliefert.
Zu vollzähligem Abonnement ladet höflichst ein
Redaktion und Verlag: Pfr. Or. Hofele.
Beitrag zur Rrformaiionsgrschichte Gmünds.
Bon Or. Giefel.
lieber die kirchliche Bewegung in Gmünd in der ersten
Hälfte des 16. Jahrhunderts sind wir gut, weniger über die
in der zweiten Hälfte unterrichtet. Folgendes Schreiben von
Bürgermeister und Rat von Gmünd an den Augsburger
Bischof Joh. Egolf von Knöringen 6. 6. 15. Januar 1574
dürfte nicht unerwünscht sein. Dasselbe findet sich im Kgl.
bayer. allgem. Reichsarchive, lom. V der Augsburger Korre-
spondenz.
Hockwirdiger Fürst. E. F. G. sein unser underthenig
guetwillig Dienst mit Wünschnng eines glückseligen neuen Jars
zuvor.
G. Fürst und Herr. Wiewol wir bisher allen müglichen
Meist angewend, damit wir unser Bürgerschaft und ein
Gemaind bey der catholischen, allgemainen, waren Religion
in gneter, bestendiger, harrlicher Ainigkait erhalten möchten,
so haben wir doch jezo ein gnete Zeyt her wie auch je lenger
je mer sich einreißen will gespürt, daß die fürnembsten Burger
durch Verheyraten gegen Anßwendigen, so der catholischen
Religion zuwider und hierinn in unser Etat zi'ehen, eben auf
dieselben verfüerischen seelischen neuen Religion gezogen und
gebracht werden, also daß sy außerhalb unser Stat bey an-
gezognen seelischen Predicanten das Nächtmal nemen, die heil-
samen nnd waren Sacramenta der Hailigen christlichen Kirchen
sowol als die ceremoiiin3 verachten nnd obwol solcher Spal-
tung nngeacht ein gemeine Bürgerschaft miteinanden bisher in
guetem Verstand bliben, so ist doch zn besorgen, es möchte
znletst, da ditz Feuer überhand neme, zn einem solchen schwer-
lichen Fall und verderblichen Prnnst, dessen wir leider in
Frankreich nnd Niderland exempln gnneg haben, geraten,
daß uns (welches doch der allmechtig, gnedig, güetig Gott
verhütten wolle) zu demmen u. zn retten zn schwer sein. Die-
weil wir aber je nit weniger als unsere fromme Vorfarn nnd
Voreltern bey der waren catholischen Religion zn verharren
nns sowol willig als schuldig wissen n. solcher neuen, ver-
füerischen, seelischen Religion mit zeytlichem Einsehen gern be-
gegnen wollen, jedoch für ein Nottnrft halten, daß wir dannocht
die Sachen also angreifen, damit es zn ainicher Sedition n.
Anfrnhr nit gerathen möcht, haben wir durch ein decretnm
entschlossen, erstlich bey einer benannten Geltstraf zn verpieten,
daß kainer er sey Bnrger oder Jinvoner alhie sich außerhalb
nufer Stat mit dem Nvchtmal versehe, sonder alhie bey seinem
ordenlichen Pfarrer anfs wenigst im jar einmal zn österlichen
Zeiten zn würdiger Empfahnng des hochwürdigen Sacraments
nach Ordnung der allgemainen christlichen Kirchen sich richte,
wie wir dann deßwegen solch Decret schriftlich zn begreifen nnd
nnder gemainer Bürgerschaft verkünden zn lassen entlieh Vor-
habens. Underdesfen aber gnediger F. u. H. ist unser Pfarr-
herr, der ehrwürdig n. hochgelert Jacobns Mair, sacras
k mal als regelmäßige Bei- j
l läge zum Pastoralülatt für !
! die Diözese Rotienburg und f
! ist durch die Post nur j
! niit diesem zugleich zu f
s beziehen; halbjährlich in !
: Württemberg M. 3.15., im
t Bestellbezirk Stuttgart M. k
t 3, —„ im Reiche M. 3. 30., ;
! in Oesterreich fl. 1. 53 kr. f
k ö. W., in der Schweiz Frcs. t
: 4. 80 Cts.
iöpsan-Urchiv
von Schwaben
— zugleich Organ für deutsche Lrircheugeschichte —
mit periodischer kirchengeschichtlicher Weltschau.
Regelmäßige Beilage zum Pastoralblatt für die Diözese Rotteuburg.
! Durch alle Buchhand- j
j lungen, sowie gegen Ein- 1
I sendung d. Betrags direkt f
; v d.Exp e d i t io n d.Dent- f
! scheu Volksülatts in s
i Stuttgart, Urbansstr. 94, 1
s kann das Diözesan- i
t Archiv allein zum Preise l
l von M. 1. 60. halbjähr- t
s lich, das Pastoralülatt i
l allein zum Preise von M. s
s I. 60. halbjährlich bezogen s
s werden. ^
Mit einem Vereitle von Geistlichen und in Verbindung mit Geschichtsgelehrten heransgegeben
von Or. Engelbert Hofele, Pfarrer in Ummendors.
Korrespondenzen wollen gefl. direkt an vr. Engelbert Hofele. Pfarrer in Ummendorf b. Biberach. gerichtet werden.
Nr. 24.
Stuttgart, den 15. Dezember 1889.
6. Jahrgang.
Inhalt: Beitrag znr Reformationsgeschichte Gmiinds. Von Dr Giesel. — Auswärtige Beziehungen der Reichsstadt lllm. Gratulation der-
selben au den Kurfürsten Georg von Hannover bei dessen Erhebung auf den grohbritannischen Königsthron i. I. t714 und dessen Antwort.
Von Amtsrichter a. D. P. Beck. — Lilterarische Anfragen. — Beilage: Or. Geiger in Tübingen und die gute Betha in Reute. „Evan-
gelischer" Ritt und Ausflug in das „katbolische" Oberschwaben. Zum Nachdenken vorurteilsloser Protestanten und znr Aufklärung zweifel-
süchtiger Katholiken. Geschildert von einem, der auch einmal zehn Jahre lang an einem evangelischen Wagen ziehen mußte.
Einladung zum Abonnement auf das Pastoralblatt und Mözesan-Nrchiv von Schwaben.
Das „Pastoralblatt" tritt nun mit Neujahr 1890 bereits in den achten Jahrgang und hat damit feste
Wurzeln gefaßt. Wir bitten alle strebsamen geistlichen Herren um Konferenz- und andere lilterarische Arbeiten
(Lesefrüchte, Erfahrungen, Casus re.), welche verdienen, zum Gemeingut des Gesamt-Klerus gemacht zu werdest.
Ebenso bietet das „Diözesan-Archiv" in seinen nun vorliegenden sechs Jahrgängen bereits eine reiche und wertvolle
Fundgrube für die Kirchen- und Pr v fa n g e s cb ich t e Württembergs. Wir bitten Geistliche, Lehrer n. a. dringend,
das noch vielfach brachliegende lokalgeschichtliche Material (Urkunden, Regesten re.) in Pfarr-, Schul-,
Rathaus- und anderen Archiven und Bibliotheken für unser zu diesem eminent patriotischest Zwecke
gegründetes Organ gegen .Honorar zu sammeln und das Diözesan-Archiv angesichts des billigen Preises (3 M.) als nächst-
berührende vaterländische Zeitschrift — gegenüber manchen viel ferner liegenden lilterarischen Erscheinungen
— auch für Schnlbibliotheken und Lesevereine re. gesl. anzuschaffen. Die früheren Jahrgänge werden um
den halben Preis nachgeliefert.
Zu vollzähligem Abonnement ladet höflichst ein
Redaktion und Verlag: Pfr. Or. Hofele.
Beitrag zur Rrformaiionsgrschichte Gmünds.
Bon Or. Giefel.
lieber die kirchliche Bewegung in Gmünd in der ersten
Hälfte des 16. Jahrhunderts sind wir gut, weniger über die
in der zweiten Hälfte unterrichtet. Folgendes Schreiben von
Bürgermeister und Rat von Gmünd an den Augsburger
Bischof Joh. Egolf von Knöringen 6. 6. 15. Januar 1574
dürfte nicht unerwünscht sein. Dasselbe findet sich im Kgl.
bayer. allgem. Reichsarchive, lom. V der Augsburger Korre-
spondenz.
Hockwirdiger Fürst. E. F. G. sein unser underthenig
guetwillig Dienst mit Wünschnng eines glückseligen neuen Jars
zuvor.
G. Fürst und Herr. Wiewol wir bisher allen müglichen
Meist angewend, damit wir unser Bürgerschaft und ein
Gemaind bey der catholischen, allgemainen, waren Religion
in gneter, bestendiger, harrlicher Ainigkait erhalten möchten,
so haben wir doch jezo ein gnete Zeyt her wie auch je lenger
je mer sich einreißen will gespürt, daß die fürnembsten Burger
durch Verheyraten gegen Anßwendigen, so der catholischen
Religion zuwider und hierinn in unser Etat zi'ehen, eben auf
dieselben verfüerischen seelischen neuen Religion gezogen und
gebracht werden, also daß sy außerhalb unser Stat bey an-
gezognen seelischen Predicanten das Nächtmal nemen, die heil-
samen nnd waren Sacramenta der Hailigen christlichen Kirchen
sowol als die ceremoiiin3 verachten nnd obwol solcher Spal-
tung nngeacht ein gemeine Bürgerschaft miteinanden bisher in
guetem Verstand bliben, so ist doch zn besorgen, es möchte
znletst, da ditz Feuer überhand neme, zn einem solchen schwer-
lichen Fall und verderblichen Prnnst, dessen wir leider in
Frankreich nnd Niderland exempln gnneg haben, geraten,
daß uns (welches doch der allmechtig, gnedig, güetig Gott
verhütten wolle) zu demmen u. zn retten zn schwer sein. Die-
weil wir aber je nit weniger als unsere fromme Vorfarn nnd
Voreltern bey der waren catholischen Religion zn verharren
nns sowol willig als schuldig wissen n. solcher neuen, ver-
füerischen, seelischen Religion mit zeytlichem Einsehen gern be-
gegnen wollen, jedoch für ein Nottnrft halten, daß wir dannocht
die Sachen also angreifen, damit es zn ainicher Sedition n.
Anfrnhr nit gerathen möcht, haben wir durch ein decretnm
entschlossen, erstlich bey einer benannten Geltstraf zn verpieten,
daß kainer er sey Bnrger oder Jinvoner alhie sich außerhalb
nufer Stat mit dem Nvchtmal versehe, sonder alhie bey seinem
ordenlichen Pfarrer anfs wenigst im jar einmal zn österlichen
Zeiten zn würdiger Empfahnng des hochwürdigen Sacraments
nach Ordnung der allgemainen christlichen Kirchen sich richte,
wie wir dann deßwegen solch Decret schriftlich zn begreifen nnd
nnder gemainer Bürgerschaft verkünden zn lassen entlieh Vor-
habens. Underdesfen aber gnediger F. u. H. ist unser Pfarr-
herr, der ehrwürdig n. hochgelert Jacobns Mair, sacras