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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 6.1889

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Stengele, Benvenut: Jahresgeschichten der Franziskanerkonventualen in Württemberg, [6]: aus der handschriftlichen Chronik des P. Berard Müller 1703
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Renz, Gustav Adolf: Geschichte und Litteratur des Jordanbades, [3]
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https://doi.org/10.11588/diglit.20202#0084

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78

criiri3 ip86 ius patronatri8 Uabet. Videte OroklroeoII. VI,
16Z2, iZ. Oedn. fol. 82- et i6zi, die 12. Oec. kol. ^8.
16ZO. Oabrienunk 8orores pro deneücio admini-
8trando Oatnem ex ordine no3tro tannqriaiii Goot'e88a-
nirim, et Oaicum; dein
16Z4 ob bellum Zuecicuin et pe8tem §rn83nntem,
ne benekleü redditu3 in ldeiliZ-enberZ- e1ocako8 non
Iluente8 pnuperiempue 8ororurn denuo Lonfe88nriu8
curn 8uo Oaico diini83U3 e8t. Ginca an.
1660 indu3trin Lnrnielitnrum cen3U3 iteruin ince-
pere iluere; binc in reeoZnitionein lnboruin boc bene-
beiurn, puod comprebendere dicitur Zooo II. circiter,
eurn eon8en8u lVlini3tri Orovineia1i8, ut a)unt, eollntum
e8t GarmelitO, neutipunm turnen in Perpetuum, ut
litterue dieuntur perbibere Ouven3bur§i a33ervatae.
1722. 8orore3 novum in eccle3iu ex3truxerunt
cr^ptum, cui inleruntur cuduveru 3ororum; contra.
8epulturam banc prote3tantibu3 0armeliti8 eo, puod
8ororum 8epultura priu3 iuerit apud dicto8 Larmelita3.
Olane ob cau8am ip80 Innere prae8ente et iam 8epe-
liendo ma§na. luit di33en8io et di3eeptatio.
(Fortsetzung folgt.)

Geschichte und Litleralue des Jordandadrs.
Von Renz in Rcgensbnrg.
(Fortsetzung.)
In den Jahren 1816 und 1817 1) wurde nicht nur die
Kapelle renoviert und mit einer neuen Uhr geziert, sondern
es wurden überhaupt in allen Gebäuden des Jordans so große
Veränderungen und Vervollkommnungen vorgenommen, daß sie
den Hospital über 20 000 fl. kosteten.
Als ganz neu sind zu bemerken:
1) die Grabung eines Weihers am Fuß des Berges,
um dessen verschiedene Wasserqnellen zu sammeln und
2) mittels ihrer Leitung zum Armenbadhaus ein bei dem-
selben angebrachtes Nad und Pumpwerk in Bewegung zu
setzen, wodurch
3) das sonst mühsam durch Menschenhände aus der Heil-
quelle heraufgepnmpte und in ein am großen Badhans gestan-
denes Kesselhaus geleitete Badwasser jetzt den Berg hinauf in
das mit Kesseln versehene Haus hinter der Waschküche getrieben,
und von da aus
4) in eisernen Röhren bis zum Badhaus und an diesem
hinauf in bleiernen Röhren in den Dachboden geleitet wird
und von da aus in alle Zimmer des Bades geführt und durch
ebensolche Röhren wieder hinabgelassen wird.
Ferner sind ganz neu hergestellt worden:
5) der geräumige neue Wnrzgarten am alten Wurz-
garten,
6) der große Baumgarten,
7) die Wagenremise mit Pferdestallungen,
8) eine gedeckte Kegelbahn,
9) die Anlagen in englischem Geschmack mit Eremitagen
u. s. w.
Dieses große Bauwesen, unter der Aufsicht des Architekten
Schlierholz, nach einein von Landbaumeister Glaser geprüften
Plan hat in der damaligen Zeit allgemeiner Not und Teue-
rung vielen Handwerksleuten und Taglöhnern Arbeit gegeben.

p Nach einer im Jahre 1886, anläßlich einer Neuvergoldnng des
Kreuzes und der Kuppel, im Knopfe des Kapellentnrmes anfgcfnndenen
in einer Blechkapsel konservierten, nur vom Stiftnngsverwalter Georg
Ludwig Eben, clmo 9. Ang. 1817 Unterzeichneten Org.-Perg.-Handschrift.

In einem von Konsulent und Hospitalverwalter Eben »»
Jahre 1807 verfaßten, leider bis ^znm heutigen Tage noch
ungedrnckten Manuskript, betitelt: „Topographie des Biberache»
Hospitals und seiner Besitzungen in geographischer, statistische
und anderer Ansicht", finden wir einige statistische Notize»
über den Jordan. Er umfaßt in jener Zeit 1 Juch. 6 Achtel
71 Ruthen Gärten; 7 Achtel 32 Ruthen Wiesen; 11 Juch-
2 Achtel, 44 Ruthen Aecker. Die Bevölkerung bestand" aus
4 Seelen. Landesherrliche Abgaben bezahlte der JordaO
Stenern 1 fl. 35 kr., Anlage 12 fl. 9 kr., Nechnungsgelk
9 fl., Bestandgeld 4 fl. 45 kr., Pachtzins 160 fl., Groß-
und Kleinzehenden an den Hospital 2 fl. 17 kr. 4 Keller-
Gesamtertrag aller Gefälle 199 fl. 8 kr. 4 Heller. Snm»ch
der sonstigen Gefälle 162 fl. 17 kr. 4 Heller. Anlagefuß
der landschaftlichen privativen Schnldentilgnngskafse jährlich
12 fl. 9 kr. Uebernommene Schulden: a. von der privative»
Schnldentilgnngskafse 72 fl. 18 kr., d. Amtspflege 89 ft. 42 kr-,
zusammen 162 fl. Der Frnchtzehenden an den Hospital voi»
Jordan betrug für Haber 14 fl., Veesen 2 Scheffel 2 Achtel
1 Viertel.
Eingepfarrt war der Jordan damals nach Biberach, dcsse»
Hospital einen nicht mehr als 2 fl. 17 kr. 4 Heller betrage»-.!
den Teil, und das Uebrige, in dem Großzehend, Ummendoll
bezog. Vom Jahre 1718, 19. Mai, ist noch nachzutrage»-
daß bei der v. Settelin'schen (Biberacher Patrizierfamilie)
Stiftung auch eine Unterstützung für arme Badende im Jord»»
bestimmt ist?)
Im Jahre 1817, den 1. Juli, wurde nach mehrmalige»
öffentlicher Bekanntmachung^) das gesamte Jordananwese»
inklusive Oekonomiegnt an Georg Jakob Fläch er, Zeug-
macher und Feldmesser, gegen einen jährlichen Pacht von 625 sP
auf 15 Jahre verpachtet, jedoch schon einige Jahre vor Abla»!
dieser Frist, wie wir gleich sehen werden, eine totale Aeudc-
rnng getroffen. Die Administration sowohl, als die jährliche»
Reparaturen und notwendigen Embellissements hatten nänM
dem Hospital stets so viel Mühe und fortwährende Koste"
verursacht und mit der Verpachtung hatte er so schlechte CP
fahrnngen gemacht, daß er endlich im Jahre 1826 definitis
den für das Emporblühen des Kurortes förderlichen Entschluß
faßte, die Anstalt zu veräußern und sie auch wirklich de»'
bisherigen Pächter derselben, Karl Müller, einem zw»''
eifrigen und tüchtigen Landwirt, keineswegs aber progressive»
oder wissenschaftlich gebildeten, eher etwas reaktionär au(P
hauchten Manne, um die äußerst niedrige Summe von 11350 ß
verkaufte, nachdem 10 Jahre zuvor ca. 20 000 ft. hineingeste^
worden waren.
Zu derselben Zeit wurde von einem Arzte, der sich »'»'
den Kurort außerordentlich verdient gemacht und der
eifrig bestrebt war, das Bad zu seiner Glanzperiode zurü^
zuführen, nämlich von Oberamtsarzt Dr. v. Hofer in Biber»»)'
eine weitere Monographie publiziert, auf die wir später P
sprechen kommen werden. Unermüdlich theoretisch wie praE
für den Jordan thätig, bewog er den Biberacher HospitP
eine neue chemische Untersuchung zu veranstalten, die, P»
bereits früher angeführt, von Professor Dr. CH. v. GmP'»
in Tübingen, damals eine Kapazität in der chemischen Wisset
schaft, realisiert wurde.
Im November des Jahres 1860 ging die Anstalt, ^
merkwürdigerweise jetzt infolge eines GeniestreichesH des eh»'
2) Ob diese testamentarische Bestimmung derer von Settelin
heute noch existiert, ist Verfasser dieses unbekannt.
») Regiernngs-Bl. 1817 Nr. 40. S. 318. . §
ch Es sei hiezn nebensächlich noch angeführt, daß unter stu»" ^
 
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