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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 8.1891

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Beck, Paul A.: Ein Brief Reuchlins in seinem litterarischen Handel gegen Pfefferkorn, Hoogstraten u. Gen
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Mandatum
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Litterarisches
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Miszellen
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https://doi.org/10.11588/diglit.20200#0049

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44


tvncken, Cecnndo Hab er oder sin aulmiiiger ettwas wider
mich, darumb soll jch jm vnnd jnen rechts sin, vnnd er mir
her widerumb, ivie recht ist, vnd das by pene re in nioliorc
forma will ich vind »wer gnad allzyt verdienen, Dalnin rv Ns
8eptembri5 Anno zM vnd yj.
Doctor Ivhanns Nenchtin
zn Slnlgart.
IVlanNklum.
dlach dem kaiserlich Majestät Inn der Sach die Inden
bncher vnnd nehmlich den Thatmnd velrefsend, von der theo
logen faenltat zn Cöln, ain libell .vider Doetor Johann
Nenchlin angenommen, vnnd yetzo derselbig doetor sin antt-
wnrt darnff kaiserlicher Ncaiestat aneh vberantlwnrt hat, dar-
dnrch der Handel van baiden parthyen zn kaiserljeder Maieslat
gestellt vnd anhengig worden, ist k. Vit will vnnd maynnng
Inn söllicher sach baiden tailen tag an zn setzen, vnnd alls
dann darJnn hanndlen was sich gebnrt. Darnmb gebnt k.
Mat baiden tailen vnnd Iren verwanten auch allen vnnd
yeden so Interesse daran vermainen zn haben, des nyeman
fnrohin wer der sy, was wirden stats re gegen oder wider
den anndern, diser sach halb schryben oder pnblieiren wolle
dnrch sich selbs oder dnrch anndere. noch yeinands so nil Im
miglich sy gestaltet oder verhengen, biß vss k. NN. bescheid
darnmb zn geschenhn, cum penis solitis.
Litteravisrlies.
Der 9. Band der Kon zi l j e n ge sch i chte eine Ne sor-
m a 1 ioiiSges ch i ch t e.
K o n z i l i eng e s ch i ch t e. Neunter Band von I. Kardinal
Hergenröther. Ireibnrg i. V., Herder. 8". 972 S.
10 M., geb. 12 M.
Auch nach der Leistung Janssens ist eine Geschichte der „Resor-
mation" gewiß j.och mit Freuden z» begrüße», u>en>i sie aus der Feder
eitles der bewährtesten katholischen Historiker geflossen ist. Scho» i»
soriueller Beziehung ist ja ein Pendant zu Janssen dankbar und viel-
leicht manchen Freunde» des „allen Stils" erwünscht. Der 9. Band
der konziliengeschichle ist im wahren Sinn eine Resormationsgeschichle,
und Kardinal Hergenröther ist es. der damit unsere Lilteralur bereichert
hat. Dieser Band behandelt nämlich die Vorgeschichte des Konzils von
Trient. Die frühere Absicht, im 9. Baud auch schon die erste Epoche
des Konzils zur Darstellung zu bringen, muhte wegen Fülle deS Stoffes
aufgegebe» werden, ja cS wird auch die „Vorgeschichte" nur bis zum
Jahre 1536 geführt. Da in diesen Zeitabschnitt nur weuige und un-
bedeutende Shuoden falle», so wurde bemerkt, dag die große Erweite-
rung dem ursprünglichen Plan des Werkes wohl nicht entspreche (Funk
in der „Theologischen Quartalschrift" 1893, H. 4 S. 655); ist das un-
bedenklich zuzugebeu, so ist doch aus der anderen Seile eine Erweite-
rung mit Freuden zu begrüßen, der »vir eine Neformatiousgeschichlc
eines der vorzüglichsten Gelehrten verdanken. — Das Quellenmalerial
ist fast durchgängig auch von Janssen schon benüßt worden. Doch ist
in materieller Hinsicht die Arbeit Hergenrölhers eine Ergänzung Janssens
nicht bloß in theologischer Beziehung (vgl. „Lilterarischen Handiv." 1891
Ar. 519 c. 16), sondern auch in Bezug auf die politischen Verhältnisse,
wie sie hemniend oder fördernd der „Reformation" zur Seite traten.
Namentlich ist der Thäligkeit der Päpste und ihren politischen Vertvick-
Inngen eingehende Aufmerksamkeit geschenkt, was gewiß zur richtigen
Beurteilung der in Frage kommende» Päpste wie auch der wechselnden
Stellungnahme des Kaisers gegenüber der Neuerung von größter Be-
deutung ist. Man könnte vielleicht das Verhältnis dieses Wertes zu
dem Janssens, sofern die Unterschiede in Betracht gezogen werden, dahin
charakterisieren, daß, wie für Janssen, entsprechend dem T>tel seines
Werkes, der Boden Deutschlands gleichsam der Ausgangspunkt seiner
Beobachtung ist, so Hergenröther, nicht minder in Uebereinstimmnng
mit dem Plan seines Werkes, die Bewegung von Nom ans verfolgt.
Für weitere Kreise mag es von Interesse sein, aus dem Werke zu er-
sehen, daß Hergenröther, den Ergebnissen der Forschungen Ehses folgend
(Hist. Jahrbuch.der GörreSges. 9. Bd. 1888), nun auch die Ausstellung
einer geheimen Dekretalbnlle an den Legaten Campeggio in der Ehesache

-Heinrichs Vitt, annimmt, im Gegensah zu seiner früheren
(kirchengeschichle I!l.3 1 II Abs. ll). " De. A. ^
A s s v r i e n n n d B a b v l o n i e n nach den neueste»
deckniigen. Bon Dr. Ir. kanten, Professor der -lP
logie zn Bonn. 4. Auflage. Mit Titelbild, 87 i» ^
Lert gedruckten Holzschnitten, 7 Ioubilderu, einer ^
sebriflentafel und 2 Karten, gr. 8". (XVI und 280^
Preis 4 M., geb. 0 M.
Wenn ein wissenschnsltiches Weck innerhalb 8 Jahren eine IS
Auslage erlebt, so spricht das immerhin für das Werk. Und das S
liegende Werl darf ans das Prädikat „wissenschaftlich" sicher A»ßS,
machen. Der Laie möge übrigens vor dieser Bezeichnung nicht kIS
schrecken, kaulens Buch ist keines mit so und so viel verschtEa,
Siegeln. Es darf ja als ein Vorzug unserer modernen WishPS
bezeichnet werden, daß sie sich bemüht, gemeinverständlich zu
n Gegensätze zu den allen Schnlgeiehrte», die es für eine

hielten, außer von Fachgelehrten auch von gewöhnlichen Sterbliche'»

standen zu werden. Kaulen besitzt die Kunst, populär zu
und doch ist ans jeder Zeile ersichtlich, daß wir es hier mit einer eIS
gründlichen Arbeit zu thnn haben. Dr. Kaulen ist bescheiden lhIsi
sich nur einen Berichterstatter über de» Gang und die ErgebuhlI^
ass>,risch babylonische» Forschung zu nennen. Der äußeren VeraI^S
des Buches zufolge ist das auch ja richtig; aber die Art »»I.
,,»d

wie Kaulen das umsangreiche Material sichlet und ordnet, läßt
erkennen, daß die Details, die er vorführt, in seiner Vorstellung » ^
seine» Folgerungen sich bereits zn einem Gesamtbilde gefügt
So macht sein „Assyrien und Babylonien" denn auch mehr de» ^
druck einer lebensvollen und farbenreichen Kulturgeschichte,
eines einsacheu gelehrten Referats. Dabei versäumt Kaulen »>sM' Z>>
er hat gewiß das Recht dazu, gelegentlich aus den Ergebnisse
Faeit zn ziehe». Viel ist ihm daran gelegen, darzulhnn, daß JA
schichte Ninives den erhabenen Urkunden, welche in der hl. Schuß Ac
sammeiigefaßt sind, zu neuer Bestätigung und Aufklärung dient-
große Abschnitt ist der babylonisch-assyrischeu Lilteratur gewidmet, ^
das in der Natur der Sache liegt, da ja die Keilschriften reiches M»
geliefert. Die Ausstattung des Buches ist eine vornehme, und P.I.
dasselbe würdig in die prächtige „Illustrierte Bibliothek der
und Völkerkunde" des Herderschen Verlages ein.
Mizellen. ^
Zur Geschichte der Waldenser und von Ulm. .PI/,
kürzlich hnausgetommeneu „Zeitschrift für deutsche kullurgrß» (D
von Ehrislian Meyer Ziehe „Diöz.-Archiv" 1891, S. 4) findet
ziveiten -Heft, S. 161 ->87> ein interessanter, aus oben »»'-pP
Thema bezüglicher Aussatz von O. -Henne a. Rhyn, über dir . S>c
lischen tßemeiuden vor der Reformation", zu welchem nur Pu ( h/
Quelle (vermutlich das Archiv von St. Galten?» nicht .»"-PhP
ist. Wir lassen aus demselben folgende Stelle folgen: Di» ^ Wil-
der Waldenser muß auch nach der Reichsstadt Ulm gedruUhJ^z
L>o gehörte im 14. Jahrhundert ein Konrad Reißer von Ub» hcH
Sekte an und war glücklich den Verfolgungen entgangen- IM 'ck
seilien Sohn Friedrich Reißer zn Nürnberg erziehen, s .I,>chl>e
Gemeinden damals ihre Hauplstühe, namentlich an den Grfßß
Tücher, v. Plauen n. a. hatten, und wo er den WietllfilI' i>l
Payne iliid den greisen Waldenserbischof Marinelh aus F»r'> .
der Schweiz kennen lernte, welch lejzterer ihn zum Bruder »»I. A
worauf er als sein Begleiter mit ihm reiste. Sie besuchte» » ^,>l
Schlveiz iliid hielten sich namentlich in Freibnrg und St. I,,dS
In Schlvaben und Qesterreich fand Reißer überall zahlreiche Gr» ^,,c>
ivurde im Jahr 1133 in Prag zum Apostel geweiht, 1P?
Apostelversammlnng in Heroldsberg bei Nürnberg zum Bisch»! Ä>'
erhielt seinen Sih in Slraßburg und zioar als Oberster den
scl)öfe Deutschlands, ward aber 1458 auf Antrieb der Do>»»^v^
an die er durch einen Diener verraten war, verhaftet, gefoltert
bräunt. — Quellennachweis??
di ach trag zu D r. Greif. Auszug aus: Leben ^ >»^
H. Klemens Hofbauer von P. Haringer, S- 189. „Ost .hei ^
in der Ursnlinerkirche, >vo L. Klemens funktionierte, den P>z IEcI
jungen Fürsten Friedrich Schwarzenberg, Dr. Greis, jI
das hl. Meßopfer darbringen, wobei ihm der Prinz llGS i z»'»
das Kollegium der Kardiuäle und den Stuhl der Kirche »»A^M eeis'
als demütiger Meßdiener zur Seite war."

Stuttgart, Buchdruckerei der Aktiengesellschaft „Deutsches Volksblalt".
 
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