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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 8.1891

DOI Artikel:
Beck, Paul A.: Zwei katholische Stimmen über den Ulmer Dom: zum Jahrtag des Ulmer Münsterjubiläums von 1890
DOI Artikel:
Renz, Gustav Adolf: Archivalien des ehem. Cistercienser-Nonnenklosters Baindt bei Weingarten, [17]
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https://doi.org/10.11588/diglit.20200#0053

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46

„'Ais Adam hackt' und Eva spann,
Wo war denn da der Edelm um?"
(>Vbsre /Vckain ckslvscl Lnck Lva span,
^Vbsrs was Len Ls §entleinLn?)
hielt man gerne immer nur für eine Wortfignr. Aber unsere
guten Vorfahren nahmen das wörtlich — in dem Bilderkreis
des genannten Portals, welcher die Schöpfung darstellt, er-
scheint der alte Adam wirklich in allen möglichen Stellungen
mit der Hacke in der Luft und Eva sitzt ihm zur Seite und
spinnt. Eine Antwort ans oben angeführte Frage gab be-
kanntlich Kaiser Maximilian I. mit folgenden Worten:
„Ich bin ein Mann wie ein anderer Mann,
Nnr das; mir Gott der Ehren gann."
Es ist derselbe Kaiser Maximilian, „der letzte Ritter", vielleicht
auch der volkötümlichsteFürst aller Zeiten, welcher als alterGönner
der Reichsstädte Ulm und vor allem Augsburgs, kaut einer
an der Rordseite des Tnrmkranzes eingelassenen Tafel, im
Jahre 1492 das Ulmer Münstergebäu persönlich besichtigte,
bewunderte und den Turm bestieg und der Sage nach, im
Entzücken über all diese Augenweide als echter schwindelfreier
Gemsenjäger am offenen Geländer sich frei ans dem Absatz
herumgedreht haben soll und an dessen Persönlichkeit sich noch
weitere Ulmer- und Münster-Sagen knüpfen. Eine ähnliche
nicht minder treffende Antwort gab Maximilians Ahne Ru-
dolf v. Habsbnrg ans eines Bettlers Zumutung, seine Sach'
mit ihm zu teilen, weil er von Adam her sein Bruder sei,
indem er ihm in seinen Sack einen Heller mit den Worten
hineinwarf, er solle sich von jedem seiner Brüder gleiches thnn
lassen, dann sei er reicher wie er (der Kaiser). An einem
Seitenportal ist, wie über dem Portal der Herrlieben Liebsranen-
kirche zu Eßlingen, noch das letzte Gericht dargestellt: Christus
erscheint (nach der Offenbarung Johannes), wie ein zwei-
schneidiges Schwert ans dem Munde geht — eine allerdings nicht
allzu künstlerische, aber in hohem Grade ergreifende Vorstellung.
Mit den frommen Wünschen des Schnssenrieder Kloster-
herren und Meßmers hat es wohl seine guten Wege; man
sieht zwar auf manchen neueren Abbildungen des Ulmer
Domes, selbst in einem Meyerschen Reisehandbuch über Süd-
dentschland, Prozessionen mit „Kreuz und Fahnen" znm
Münster pilgern und wallen, ohne daß man dies indes so
ernst zu nehmen oder gar darüber, wie dies schon geschehen,
sich zu echauffieren braucht. Mögen sich Katholiken, die das
Münster geplant und ansgebant, wie Protestanten, welche es
endlich ansgebant, begegnen in dem gemeinsamen Jubel ob
der Vollendung des Niesendomes, welcher wie das ihn bergende
Weichbild, »Dlma clecus Lueviae ek mormskerium, cui vix
aehuadilis orbe est« (wie es im Mittelalter hieß), als
christliches Gotteshaus bis an aller Tage Ende stehen möge!
Nrchivalien des rhrm. Eijtereirnsrr-Nomrrn-
klvsters Vain-L bei Weingarten.
Geordnet und bearbeitet von Nenz in Negensburg.
(Fortsetzung.)
1316. Mail. Ravensburg. Margnard und Ulrich,
Ritter von Schellenberg bekennen, daß sie, nachdem des Klosters
Baindt Leibeigener, Konrad, kilius c)uonclam IZurckarcii Vil-
Uci eie Wnum^enkoveir sich mit ihrer Leibeigenen Elisabeth,
Tochter Bertholds von clem Unse, verehelicht, den halben Teil
der Kinder ans dieser Ehe dem Gotteshaus Baindt übergeben
haben. — Dnt. Unuenspurck, a. cl. NOEEEAXVIo., Kal.
Nnii. — Test. pres. Niuistro nostro clicto.14ick-
mnn; ministro E. in Uaueuspurck clicto Klumpig; . . . .
E. clicto llrollun,.clicto VVolleAAnr, civibus in

Umvenspurck; Ilninr. clicto von clem lause e n. T
S. Die beiden Aussteller. Papierkopie im Kl. Bannst.
Kopialbucb xm§. 205.
1317. Juni 18. Waldsee.

Peter Volk Schwas

verkauft seinen Hof zu Wallenrente (VVnllrervti), denstogew ^
ten Hinterhof, mit allen Znbehörden um P Mark Susts D,.

^ . ^>. Heinrich von wMllvrnnnen; -c). v. ' Gli-
der Schmit von Wrtzvn; Cunrat sin lnn; Nvdols der ^ ^
maiger; Bruder H. der Weber; Bruder H. biderman
S. Peter von Schwarzach. — Perg. Orig. m. Siegel. ) ^
A. Perg.-Strf. d. s. verletzte runde Sieget d. Ausst. 0' -
i. Malta: i. glattem Siegelfelde e. dreieckig. Schild m. e- v. '
belegten Querbalken. Von der Umschrift noch erhalten: - - - - '' hA
. . /Vcil - Auf d. Rucks, durch Fingereindrncke gratartig
1317. Juni 27. Konstanz. Der Offizial der- -
stanzer Klirie benrknndet, daß Bertha Gersterill, des
Oswald Gerster von Ravensbllrg hiilterlassene Witwe, all
wegliches liild unbewegliches Hab und Gut zu ihrem und ihHst.^
storbenen Gemahles Seelenheil, dem Kloster Baindt

VE'

weise überlassen habe. — Datum et actum Gonstancie
NO(;00'XVIIO., keria secuncka post fest. L. )ok- ^^^il
prox. — Test. pres. Dom. UI. 6e 5taine§§er,
maioris eccliae. konstant., .clicto cle Zcllau?^^
ber§ e. a. cp pl. — S. Der Offizial voll Konstanz- ^
pierkopie i. Kl. Baindtschen Kopialbltch pa§. 200/207. .p
1317. Aug. 9. Waldsee. Konrad der ist
nannt Schriniphe, und Heinrich der Schade, der 9^'""chst
lls der Lindnn verkanfen alle Güter zu Haidgan,
Sophie, Hermanil Schads Hiilterlassene Witwe undsthre ,
von Probst Heinrich und dem Konvent von SchustelNst

dieselbe Summe erworben hatten, an die Aebtissin

lllld

Konvent des Klosters Baindt, um 50 Mark Silber-?.
z. Walse 1317, Ziilötag v. St. Lanreneientag. — Z,-
Hainrich von Walse; Herre Cunrat von Snlgeil, ens
herre ze Walse; .... Wielli der alte; Albreht
Hainrich Vdelschalch; Cunrat Heinie; .... der Annnst^ch
Taniie; Berth. der Warhe n. a. — S. Heinrich der ^


Perg. Orig. m. Siegel.
A. Perg.-Strf. d. halb zerbrochene runde Siegel Heiurm)
(IV. 2.) in Malta: i. glattem Siegelfelde ein dreieckig. E
e. verziert. Schrägbalken. Von der Umschrift noch, erhalten-
.vicn - 8LIIAOL - Ans der Nücks. gratartig estch
1318. Okt. 6. R aveils b lt r g. Friderich d^ m„cl
Bürger zu Ravensburg verkauft mit Konsens ÄMststT
Hausfrau und seiner drei Kinder Katharina, C'lisnst ^ hl
Friderich, deil halbeil Teil seines eigenen Gutes,
vnschvzen dez graven brvl lind der schvzen lind (!
zerzegert", an die Aebtissin und den Konvent des st siil
Baindt um 41 Pfund Pfennige Konstanzer p
welche Summe er bescheinigt. — G. NanenSpnrg
dritteil lac vor sant Dyonisium dvlt i. d. herbst. ^
holt von^Laimowe; Hvmpiz dez ammanö svn;
Basteh; Ewiger, der satheler; H. der svrhter; JvhaNZ stufst
bvrgar ze Nanensplirg; brvder Herman der KostnaT
H- der weber; brvder Peter n. a^ — S. Die Stadt ^ -stl
bnrg nild Koilrad Hlliilpiß, Ammailn daselbst. —
m. 2 Siegeln. ^ AaEg
A. Perg.-Strf. a) das bereits beschrieb. Siegel d- „,,js> G,
bnrg; 1>) das runde etwas verletzte Siegel des Konrad -v st -
1.) in Malta: drei nbereinandergestellte springende HD p ilds
schrist: 8 E " b1l^t3UUI - DU - uT.LVblÖ —. st solgt'/
3 Einschnitte. (Fortsetz'Gb

Stuttgart, Bnchdrncterei der Aktiengesellschaft „Deutsches Volksblatt".
 
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