Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 8.1891

DOI Artikel:
Beck, Paul A.: „Ein schoen alt Lied von Grave Fritz von Zolre dem Oettinger und der Belagerung von Hohen Zolre“ oder die Zollernsche Fehde im Jahre 1423, [2]
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.20200#0070

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
monatlich zwci-
^oi-
die M'UPaitoralblatt siir
ist d Rvttenburq und
>»iW die Post nur
bezieh,, j L"' Zugleich zu
^ürttews, ^lb;ährlich
^°st°llb! -°.^ M. 3. IS. i,n
?. - i Stuttgart M.
'n OeN? M. 3. 30.
i °-At st- l. S3 kr.
! ^ «O C^^ Schweiz Frcs.

Lö;esan-Urchiv
von Schwaben
— zugleich Or^an für deutsche Airchengeschichte —
mit periodischer kirchengeschichtlicher Weltschau.
Regelmäßige Beilage zum Pastoralblatt für die Diözese Nottenburg.


r Durch alleBuchhand- j
i lnn gen, sowie gegen Ein- s
i sendnng d. Betrags direkt t
; wd.Expeditiond.Dcnt- s
i scheu Volksblatts in j
t Stuttgart, Urbansstr. 94, 1
s kann das Diözesan- i
t Archiv allein zum Preise j
s von M. 1. 60. Halbjahr- s
i lich, das Pastoralblatt !
s allein zum Preise von M. !
; 1. 60. halbjährlich bezogen
t werden. !

Mit einem Vereitle von Geistlichen und in Verbindnng mit Geschichtsgelchrten herausgegeben
von Du. Engelbert Hvfele» Pfarrer in Ummendorf.
Korrespondenzen wollen gefl. direkt an vr. Engelbert Hofele, Pfarrer in Uininendorf b. Biberach, gerichtet lverden.

Stuttgart, den 1. September 1891.

Inhalt.-

8. Jahrgang.

Ein schoen alt Lied von Grave Fritz von Zolre dem Oettinger unv der Belagernng von Hohen Zolre" oder die Zollernsche Fehde im
-vahre 1423. Mit Einleitung von Amtsrichter a. D. P. Beck. (Fortsetzung.) — Anfrage. — Miszellen.


Von Zolre
oder die Zollernsche Fehde im Iahre^1423.
DAt Einleitnng von Amtsrichter a. D. P. Beck,
o (Fortsetzung.)
^t-x,i^^^Ülich ist aber die Arbeit — im Gegensatz zu manchen an-
tchs, stE^Kgedichten" — so holprig die Verse auch klingen, bedeu-
test s ^ich, enthält nicht nur manche merkwürdige Züge der
ouch verschiedene interessante technische Speziali-
damalige Belagernngsknnst und ist wegen der
llberxj,,^?ts getreuen, mit anderen gleichzeitigen Nachrichten
str Ve -s -"'bn^en Darstellung des ganzen Hergangs, welche
h>r mit den Worten: „. . . Es geschah als ich sag
Wochen? ... Der uns diese Wahrheit ge-
A'ichj (Z. 450), ...Er hat sich auf die Wahrheit
^8) Dulders hört man in diesem Gedicht" (Z. 457 und
ü>i eist°. hü' sich in Anspruch nimmt, nicht etwa bloß
-,!> Wissen zeitgeschichtlichen Bedeutung, sondern ge-
^üscb-^ üue nicht unwichtige zeitgenössische Quelle und ein
Dokument anzusehen. Eben deshalb und weil die
n^r. !"lleves Wissens sonst bloß noch im „Neuen (durch
^sehsD .^hst von der Hagen herausgegebenen) Jahrbuch der
^28^.i,, ht^eutsche Sprache und Altertumskunde" (VI. Bd.,
!^est Berlin, 1844) und in den Liliencronschen „Histo-
> L^-sOMiedern der Deutschen" (I. S. 282—291) nach
M Aschen Druck veröffentlichte, von der wohl berühm-
h^Stst/?^^ Deutschen Reiches handelnde und zugleich ein
^bek-osV^^bischer Geschichte gebende — Gedicht enthaltende
s^.gestsm ^pülsgabe total vergriffen ist, geben wir nach der
HpNc/l^Üation hier — zugleich in Anreihnng an die in
üii iMlchnft (Nr. 11 von 1887, S. 85—86, 17 und 19
Achten'g?' 06—68, S. 74—76) bereits zum Abdruck
^^cniei-i'd!r''H^n^fchtnngen ans dem dreißigjährigen Krieg,
Sonnenberg-Werdenbergscheti Handel
a? ^ud w! Urtept nicht immer' festhaltende, sondern
°'V»-.sVl»er ' .

^ dem neueren deutschen Sprachgebrauch mehr
Reproduktion H:

s>>e Dj,.

L,b-

Zostcnischc Fcstdc ist nicht spärlich i



über die Einnahme nnd Zerstörung der
1840 ^ Marck: „Das Stammschloß Hohen-

Veruchmet abenteuerliche Mähr,
Wie es Graf Fritzen dem Oettinger,
In seinen Sachen ergangen ist,
Als ich euch sag zu dieser Frist,
5 Ob ich kann von Anfang bis zu End,
Nit zu lang und auch uit zu behend.
Es fügte sich in dem Jahr, da mau zahlt,
Da Jesus Christus war so alt,
Vierzehn hundert nnd sechzehn Jahr
Mornends nach Sankt Martinslag geschah es zu wahr,
Daß der Oettinger mit seinem Gesinde
Früh vor Tag gar geschwinde
Kam gen Dietlingen und gen Urslingen,
Und meint ihm sollte da wohlgelingen.
" Allda nahm er, was er fand,
Und sprach es war sein Unterpfand;
Von dannen trieb er Ochsen nnd Kühe.
Das begann die von Notwil mühen;
Zur Stunde eilten sie mit Macht ihm nach,
2° Den Raub zu retten war ihnen jach.
Das Nvßvvlk schnell vorbrach,
Da es erst den Raub ersach;
Sie jagten ihm mit allem Schall
lieber die Berg und durch die Thal
25 Bis geil Zollern hoch über den Rinderstein.
Des Oettingers und der Seinen Zuversicht war klein,
Sie vergaßen Armbrust, Schwert, Spieß und Pfeile
Und ließen sich die von Rotwil so hoch Nacheilen.
Das ist ihm doch eine große Schand,
Wo man das sagt in dem Land,
Daß er also geflohen ist,
Der zu wissen meinte alle Nittcrlist.
Des (waren) die von Notwil frisch und geil,
Ihnen wurden etliche zu Theil,
35 Daraus machten sie wenig Gebrecht (Aufheben)
Und richteten sie mit dem Schwert nach Recht,
Als inan Räuber richten soll;
Sie hatten das verschuldet wohl.
Da das vor den Oettinger kam,
40 Für großes Uebel cs das anfnahm,
Und meint das je zu rächen,
Und darum brennen und brechen,
Was derer von Notwil wär;
Das war den Nvtwilern Alles unmähr (gleichgültig).
45 Sie boten ihm Recht vor König Sigmund,
Vor manchen Fürsten und den schwäbischen Bund,
Und boten ihm so gleiches Recht;
Sie suchten uit Vortheil, sie waren schlecht (schlicht),
Und wollte ihm Recht um Recht gehalten Han.
50 Er bedacht sich lang, che er sich das wollte unterstahn,
Doch nahm er sich zu Costnitz au (stellte sich zu Costnitz),
Er wollte gegen sie znm Rechte stahn.
Da ward zu den Barfüßern ein Recht bestellt,
 
Annotationen