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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 8.1891

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Renz, Gustav Adolf: Archivalien des ehem. Cistercienser-Nonnenklosters Baindt bei Weingarten, [25]
DOI Artikel:
Schöttle, Johann Evang.: Zur Geschichte des Klettgaues, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.20200#0100

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95

^ ,^ldsee und Heinrich Viling, Stadtannnann daselbst. —
Orig. m. 3 Siegeln (eing.). 297.
1413. Sept. 20. — Eberhard Haugg, Stadtammann
^densburg spricht Recht in einer Klagsache der Ursula
Brachspei-g, Aebtissin zu Baindt, vertreten durch Klans
Jakob Huber, geirannt Mnmcnwinkler, vertreten
5^ Hans Wäglin, wegen des dem Beklagten vom Kloster
üuf 20 Jahre verliehenen Lehengntes vor dem Hinder-
bas dieser nicht räumen will, weil genannte Zeitsrist
^ ^..^cht abgelanfen, und entscheidet zu Gunsten der Aebtissin.

mitwoch n. St. nycomedis tag 1413.
»i Stadtannnann zu Ravensburg. —
' ^Zgel (eing.).
1414.

S. Eber-
Perg. Orig.
298.
November 29. -— Martin Lnting, Bürger zu
g-,s JEe verkauft an Simon Wild von Haidgan sein Gütlein
Ms Lehen ist von dem Gotteshaus Schnssenried, mit
Rw oubehörden um 110 Pfund Heller. — Bürgen: Ulrich
Metzger und Steffan Brrcher, beide Bürger zu
^ dornstag n. St. Cnnrats tag des hlg.
^c>lK^ 1404. — S. Ulrich Kndrer, Bürgermeister zu
""b F-rick Stropel, Bürger von da. — Perg. Orig.
^ üb. 299.
.-0- Janiiar 17. Markdorf. Ursula von Hag-
zich^st-Zsuvich Sydins Witwe, Bürgerin zu Markdorf ver-
^)illi ^ Üch und Nachkommen gegen empfatigene 30
weniger 20 Pfennig, mif den ihr ans dem Wein-
üakyh Markdorf, „ob der teilen gelegen", welchen Propst
Mr Kvnvent von Waldsee von dem Bnchaner Chor-
kJ ^ocht Grübinger erkauft haben, znstehenden Zins von
^ G Münzer Pfennigen, zu Gunsten des Klosters Waldsee.
^ E ^ Markdorf, a. n. frytag nach St. Hylarie tag 1416.
Hühannes Knimann, genannt Bochli, Stadtammann zu
^ Z'. Perg. Orig. Siegel ab. 300.
Juli 25. — Hans Seltenrieth von Bayerfnrt
H'ühd Knntz Spon, Bürger zu Altdors, eine Manns-
v dieZs'ZJ gelegen am Entirsberg, an die Landstraße und
EhrlichO^'Zgärten daselbst stoßend, die dem Kloster Baindt
M)g s'' Schilling Bodenzins giebt, ausgenommen jedes dritte
sie brach liegt, mit allen Znbehörden mn 1 Pfund
P'lisij,, ^ G. a. St. Jakobs aubent 1416. — S. Die
I^l "on Baindt (Ursula von Prasberg) und Sigmund
Mgech ,-'^u, Bogt zu Waldbnrg. — Perg. Orig, mit 2
d ' ' 301.
Eilums Eüptrnlb er 12. — Sebolt Mesner, ein Meister
^stiiid ^" läßl an Aebtissin und Konvent von Baindt
?P>i Ka - lind 3 Pfennig jährlichen Zins ans
^ zu MeerLbnrg, in der unteren Stadt gelegen,
p'taler und des Ekartz hnsern", um 30 Pfund
a. n. Samstag v. d. erhebnng d.

Sich»,
», Bentz, Bürgermeister zie Waldsee. — Perg.
' ^'kgel (eing.) ^ 302. '

Erüües


»s d

(Fortsetzung folgt.)
Zur GeftPichtr -es Klettganes.
^'Nl Aachlas; des vast lösen Lokastwüchichlösarschers Psavvev
Joh. Ev.' Schott lein Scekirch.)
3 orge s ch i ch t e.

(livisch ültesten Ansiedler des Klettgans ist soviel als
Är"?M'de MpsM"'. daß die Latobriger hier ansässig waren,
kß Gei-, V^O-^llb vor altem im allgemeinen zur Schweiz
kaum ' ^ Nach den neuesten Forschungen dürste
'"ehr zweifelhaft sei», daß schon die Kelten i»

den wasserreichen Niederungen und an den knltnrfähigen Ab-
hängen sich angesiedelt haben. Es ist sicher, daß der Kelte
an der Donanqnelle seine Herden tränkte.
Gegen Ende des 2. Jahrhunderts waren die Römer die
Herren unserer Gegend, denn sie hatten schon Laufenbnrg und
die Waldshnter Gegend inne. In den Konsular-Verzeichnissen
kommen anno 193 die beiden Konsuln Falko und Klarns vor.
Die Germanen ließen sich erst im Anfänge des 3. Jahr-
hunderts in unserer Gegend bleibend nieder. Die rauhen Teile
des Schwarzwaldes blieben unbewohnt. Berge, Waldungen,
Sümpfe bildeten nur die Schlupfwinkel der Alemannen im
Kriege mit den Römern. In Zeiten der Christen-Verfol-
gnngen sollen nach alten Traditionen viele Christen in den
Engpässen und Waldungen des Schwarzwaldes Schutz gesucht
haben. Gerb. I, 73.
Die niederen und offenen Gegenden und Thäler waren
bewohnt. Im 5. Jahrhunderte haben die Bewohner der Ebenen
vor den wilden Hunnen die Schlupfwinkel des Schwarzwaldes
ausgesucht. Denn diese waren auch in hiesiger Gegend. Von
Konstanz zogen sie nach Basel, welche Stadt sie ganz zer-
störten. Im Schwarzwalde fällten sie das Holz und setzten
mit einem ungeheuren Heere über den Rhein, zerstörten auch
die alte Bischofsstadt Windisch.
Anfangs hatten die Alemannen nicht einmal gedeckte
Wohnungen und wollten keine Kultur annehmen. Nach und
nach wurde ihr Sinn milder. Der hl. Fridolin im nahen
Säckingen legte die ersten Keime der Kultur und zündete
zuerst das Licht des Christentums in dieser Gegend an. Ilms
Jahr 624 kam er nach Säckingen. Chlodwig II., Sohn des
Frankenkönigs Dagobert I., war ihm wohl gewogen. Er soll
bei 8 Klöster in der Schweiz, am Rhein und in den Vogesen
errichtet haben. In Säckingen allein richtete er ein Manns-
nnd ein Frauenkloster auf und starb ca. 660.
Unter der fränkischen Herrschaft, zu welcher der Schwarz-
wald mit Alemannien bis zur Karolinger Zeit gehörte, kamen
im 6. und 7. Jahrhunderte nach lind nach sehr viele, beson-
ders Franenklöstcr nach der Regel des hl. Benediktns ans,
während die anfänglichen Klöster im 6. Jahrhunderte nach
§ der Regel des hl. Eassian lind Cäsar von Arles in Frank-
reich ihr Leben einrichteten, oder auch nach der Regel des
hl. Kolumban. Bis ins 8. und 9. Jahrhundert ging man
teils nach dieser, teils nach der Regel des hl. Benediktns.
Der hl. Fridolin hat auch im Schwarzwalde ein Kloster er-
richtet, obwohl Näheres hierüber nicht mehr angegeben werden
kann.
St. Kolumban ging mit seinen Gefährten an unserer
Nähe vorbei, nämlich anno 611 durchs Thurgau nach Bregenz.
Noch war der weitaus größte Teil des südlichen Schwarz-
Waldes heidnisch. Die Alemannen verehrten besondere Bäume,
von denen niemand auch nicht ein Aestchen wegznbrechen sich
getraute; sodann gewisse Steine, wo der Mensel sein Unwesen
getrieben haben soll. Ans Befehl der Bischöfe wurden nun
diese Bäume total anSgerottet und die Steine in einen Ab-
grund geworfen, wo die Heiden sie nicht mehr finden konnten.
I Offenbar nehmen von daher viele Volkssagen im Schwarz-
walde ihren Anfang; ich erinnere nur an den großen Stein
unterhalb St. Mergen.j
Im 7. Jahrhundert war der Schwarzwald schon von
drei Bistümern umgeben, nämlich Konstanz, Basel und Straß-
bnrg. Für Ausbreitung der christlichen Kultur wirkten im
Anfänge vorzugsweise die Mönche. Sie sandten Kolonien
ans in die schrecklichsten Waldungen und gaben der Gegend
bald ein neues Ansehen. Sie rodeten ganze Wälder ans und
 
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