Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 8.1891

DOI Artikel:
Vochezer, Joseph: Kleine Beiträge zur Geschichte einzelner Pfarreien und Pfründen
DOI Artikel:
Miszellen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.20200#0085

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
80

Kerzen xu 'vVuiTxeo mit Zinsen vnb lesen in ben messe
vnb vespec, vnb wie sicb bas aisbek, bilkbicben sin
sol vnb wöcki§liclien vien messen xnin minsten in bec
selben vnser lieben krowen cappel daben, alleweZen
vor bem fronampb in 6er plärr baselbs alles ane all
Z-enärb vn6 anZ'lisl. Vn6 bieruber so bitt icb e^enann-
ter ^acod Druclisess xu walpurK- etc. in nanien vn6
anskatt min vn6 6er eZ-enannlen miner brücler nwer
Znab 6ienstlicb vn6 vnberläniZ-licip bas ir solicb vnser
stiKtun^e vn6 be^abunZ- mit nwern biscbofilicben Ge-
walt ZsnäbiZlicli §erncben6 xu bestLtiZ'en, vn6 6ie vor-
Z'escbribnen §üter, renten vn6 xinse 6er selben plrünbe
verainenb vn6 verslriZNenb vn6 in corporierenb, 6ns
s^ öwiZslicli bab^ beliben vn6 IcainsweZ-s banon Ze-
xoZ-en werben. Darüber icb micb für micb, mine
brüber vorgenannt, vn6 vnser erben nn6 mengblicb
von vnsern wegen begeben vn6 verxiZen ban aller
recbt vorclrnngen vn6 anspracb, so wir xn 6en vor-
gescbribnen stngben vn6 guten ^e gebebt baben,
ober in bunbtigen x^ten gewinnen möbten, es wer
mit gericbt, gaistlicbem ober weltbcbem, ober susx
an gericbte, nulxik vs^genommen, mit bralbt vnb vr-
bunb bis gegenwirtigen briebes, ber mit min bes
egenannten ^lacob Drucbsessen xu V/alpnrZ- angebenb-
tem insigel von min vnb ber egenannten miner brüber
wegen besigelt vnb xu Soskenx gegeben ist an men-
tag nacb sant Jacobs tag bes bailigen xwölisibollen
nacb Lristi gebürt als man xalk vierxelienliunbert Mr
vnb burnacb in bem bmff vnb xwain1xi§osken stare.
Pergament-Original mit anhängendem Siegel im Fürstlichen
Archiv in Wolfegg. Nr. 1244.
1425. Juli 31. Konstanz. Heinrich, Generalvikar des
Bischofs Otto von Konstanz, bestätigt die durch Truchseß Jakob
von Waldburg vollzogene Stiftung der Marienkaplanei in
Wurzach.
Vicarius Denricus in Sbristo palris ac bomini
bomini Ottonis bei gratia Dpiscopi Lonstantiensis in
spirituabbus generalis omnibus presencium inspeclo-
ribus subscriptorum noticiam cum salute. bloverit
noverinkcjue omnes et singuli, cjuos nosse fuerit oppor-
tunum puorurnpue nunc interest aut interesse poterit
c^uomobobbet nunc uel in futurum, puob nos lunba-
cionem et botacionem cappellae beatae lVlariae virginis
in XVTirlxen sitae, Sonstantiensis bioecesis, per stre-
nuum virum bominum ^acobum Drucbsess be Wal-
purg, babuum Zweuie, commenbanbe bevotionis virum,
in bac parke factam, necnon ipsam cappellarn una
cum eius prebenba, et c^uelibet aba in littera botationis,
cui presentes nostre bttere sunt transbxim appensate,
contenta et expressata, consensu tamen Quorum interest
patenter accebente, auctoritate orbinaria sine tamen
ecclesie parrocbialis in ^Vurkxen preiubicio et bekri-
mento auckorixanbam, approbanbam, ratibcanbam et
conbrmanbam buximus et in bei nomine approbamus,
auckorixamus, ratibcamus et conbrmamus per pre-
sentes, abbibitis in bis solempnitatibus et cautelis in
tabbus be iure vel facto abbibenbis. In cuius rei
testimonium et robor perpetue brmitatis sigillum
vicariatus curie Lonstantiensis presentibus nostris
transbxis btteris fecimus subappenbi.
Datum Sonstantie anno bomini millesimo gua-

bringentesimo vicesimo csuinko II baienbas ^.ugusl^
inbictione tertia.
Pergament-Original durch eiueu Pergainentstreifen
dem das Siegel häugt, mit der Stiftungsurkunde verbll"d^
Wolfegger Archiv Nr. 1244.

Miszellen
Ulmer Donanbrücke. Der berühmte (am 5. Februar iHb ^
Herrenberg geb., das. im I. 1633 si) Architekt Heinrich schp'
arbeitete i» seinen späteren Jahren kürzere Zeit auch einmal ßn^
Reichsstadt Utm. In deren Aitftrag verfertigte er nämlich im J^stS^
Risse zu einer Donanbriicke daselbst. Weil die Herren der
absolut eine gehängte Brücke haben wollten, die von einem Pst"st^r
znm andern 10o Schuh lang wäre, so machte er einen Abriß ä" O»
derartigen Ueberbrücknng, den selbst Kunstverständige bewunderte», " '
riet aber zugleich die Ausführung des Planes und entwarf einen B's ,,
der ihm besser dünkte. Sch. mag sich dabei wohl des Vorfalls c'U ^
haben, der vier Jahre vorher zu Göppingen sich ereignet hatte,
nach Sch's. Plane eine Brücke über die Fils gebaut werden sollte-
naseweisen Zimmermann gefiel es aber nicht, daß sie Pfeiler habe" !
Er baute, nnerachtet es ihm untersagt war, ein Hängewerks dicl^,^

kaum zu stände gebracht, als es in der Mitte zu Bode"

dockt

Sch. scheint überhaupt nicht bei seinen Brückenbanten, deren
viele gefertigt, von der Erfindung seines Zeitgenossen Kornelius Da .
d. i. der Manier, steinerne Brücken ohne Hemmung des
überbauen, jemals Gebrauch gemacht zu haben.
Mordthat in Sinningen. In der — heutzutage der l'
liehen Familie von Palm sowie den Ehingerichen Nachkommen lstz ^>„i
- Grafschaft Balzheim wurde im Jahre 1590 ein Mordversuch
Müller von Sinningen verübt. Die Thäter waren ein Sah' ' ,z>,d
Tochter und Schwiegertochter des Müllers, so in dem mit „ickck
Unterbalzhcim zu dieser Herrschaft gehörigen Dorfe Sinnilchst''^-^ick
weit von dem Ehingerschen Schloß gewohnt haben. Als nämlich
Müller länger lebte, als es den gedachten seinen Kindern und du
oder Söhnin gefiele, und diese es bedünkte, als wäre der Ncnll^^>>>
mürrischer oder seltsamer und Vorhabens, wieder ein Weib z" ^
so haben sie ihm mit einander in einer Brühe eine Spinne um
Wurst zerstoßens Glas gegeben, davon er gleichwohl wstdp
ivorden. Daher der Sohn bei der Nacht, als der Ba'er aus he lp'
Dorf nach Hans kehrte, ans ihn gewartet, denselben
worfen und mit einem Stecken gar heftig geschlagen, wozu cr ^^-gii>lf
von seinem Weib und der Schwester, so in Mannskleidern in dem
verborgen stunden, ermahnet worden. Als sie aber nun
waren, ist der wie tot daliegende Vater nach einiger Zeit j" p inchf
gekrochen, nichts wissend von diesem bösen Stück der SeiMjF ^ gE
zu Hanse im Bette liegend aufgeweckt wurden und sich,
sehr groß Leid wäre, stellten. Es hat gleichwohl endlich du ,,li>
ihn das Gewissen drückte, solche Uebelthat erstlich seinem Scm
hernach auch seinem Vater setbsten angezeigt, welcher, als er nm > t»
Zeit wieder gesund worden, nicht allein ihm verziehen,Za"du ^
Sach geheim gehalten und verschwiegen hat, bis der ^^^--Ehgrct
einmal bei einer Zech toll und voll war, die Geschichte ^^-gckjf'f
Sohn und Tochter wurden nun eingezogen und nach der N,,^frick>'
am 1. Oktober 1590 zu Oberbalzheim durch den Ulmu ..
geköpft. Die Schnur oder Söhnin, dieweil sie damals sü)>vaW^
ist lang hernach auch mit gleicher Straf hingerichtet worden. 1 j,
sche Familie besaß seit dem Jahre 1510 von Kaiser
Blntbann über die Herrschaft, aber nur als Reichs- "schKc>o
Afterlehen. Die Inhaber der Herrschaft nahmen zwar spatu
Unmittelbarkeit derselben, n. a alich in einer sebr aneifübiUct ,,
lnng: „Ausführung der ursprünglichen und beständig
Mittelbarkeit der uralten Reichsherrschaft Balzheim, Ülm, ^^c"
für sich nachdrücklich in Anspruch, allein der Streit , ,„cp O,,
fchließlich eingetretenen Anflösting des Deutschen Reiches
Anstrag und Oesterreich blieb bis dahin im Besitze der , s ^
Gerichtshcrr war um die kritische Zeit Hans Ehristoph I" ^
des Hans Eh., Ulmer Patrizier, um 1586 Bürgermeister dm^^iebH^
welchem viele Einsicht sowie weiter nachgerühmt wird, dap^ KB

H'oO.c'ii, der keine Geschenke nahm, und von o
„Ä!! -f'-Dbt uud^bei temem Tode beweint worden sei. Cv
DO I" ^ ^'P'stkalion durch den Ulmer Scharfrichter voi"
Dle Strafe war ,chrecklich, aber in der damals geltende'"
Blutsverwaildte»,

welche auch auf den Mordversuch, zumal an
pön setzte, begründet.

Stuttgart, Bnchdrnckerei der Aktiengesellschaft „Deutsches Volksblalt".
 
Annotationen