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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 8.1891

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Renz, Gustav Adolf: Archivalien des ehem. Cistercienser-Nonnenklosters Baindt bei Weingarten, [23]
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Miszellen
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https://doi.org/10.11588/diglit.20200#0088

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83

b Unischrift unleserlich. Nücklvärts zwei wagrechte Einschnitte.
> ^as etwas verlebte Siegel des Hainricli Webers ilV. 2.): j„i
l^getfetde ein Dreieckschild wit drei Weberringen. Von der Umschrift
halten: UULK - M > .— Alls der Rückseite >nie bei a.
^ 1387. Juni 20. — Haus Psißerkübli, Bürger zu
^abensbitrg verkauft im Einverständnis mit seinem Sohn
"»tz Psister, seine Wiese in den Altdorfer Wiesen, zwischen
-ans des Erlers und des Atesners Wiesen gelegen, von der
^ Pfund Pseffers .Zins gegeben werden mich, um
ich. Pfund und 5 Schilling sollst. Münze an Eimtz Stainmer,
"^r von da. — G. a. st. Peter und Pauls abent 1387.
^ S. Der AtiSsteller, feilt Sohn Enntz Psister und Hainrich
. r, Stadtammann, sämtlich von Olavcnsbnrg. — Perg.
Siegel ab. ' 272.
^ ^^88. Febr. 14. — Ehristine, Aebtissin tind der Kon-
w- . Baindt bekennen, daß sie die Wiese, „die man nempt
Mähis hno", ztl ihres Gotteshauses besseren» Nutzen
^ haben, da aber Ursula von Markdorf, Konrads von
s,^n> 3 selig Hausfrau, znm Seelenheil ihrer AUltler (von
jn^uigen) 1 Pfnnd Konstanzer Pfennig Ewiggeld znm Licht
^)or zu Baindt „vor vnsers Herren fronlicham" von
djx P ^Nese vermacht und verordnet hat, so überweisen sie,
öleih und der Konvent, damit die Ordnung eingehalten
„j§ ^ 'Per Küstrei diese 1 Pfnnd Pfennig ans dem Erträg-
Wiese, „die man nempt der Bnderhvfer gelegn vsf der
W4'st ainthalb an sprankhart vnd anderthalb an die
^li-t,. — G. a. st. Balentins anbent 1388. — S. Di

^ und der Konvent von Baindt
der

st. Valentins ailvent i.;^. — L. T)ie
Perg. Orig.
273.
ver ^ ' Febr. 24. — Ehristina Holbain, Aeblissin und
ichch vo>» Baindt überlassen ihr Gütchen zu Bigen-
seinen Zubehviden an Schwester Anna, die
Schwester Ursula von Bracksberg, derzeit Seel-
dgs? l>rn 23 Pfnnd Pfennige, mit der Bedingung,
i^u li.i e Erträgnis ans genanntem Gilt znm Nutzen
^chältt' ^rntvendet und für Konrad von Honbtirg selig,
Oeder selig »uld Schwester Anna die Ordnerin,
hche» !!.^'6u in Baindt, nach deren Ableben, die gebräilch-
Dtg^W^^'lichon Seelenmesseit abgehalten werden. — G. a. st.
lug ailles hlg. ^wölssbotten 1388. — S. Die Aeb-

'EiegeU^ Kvilveilt voll Baindl. — Perg. Orig. m. 1
(das zweite Siegel abgefallen). 274.
^»t Aebr. 24. — Aeblissin'Christine und der Kon-
'^ir)sters Baindt übergeben an Schwester Anna die
Hk», Ilefnla von Braehsberg, derzeit Seelmaisterin-
z», Haidgan um 33 Pfnnd Pfennige, unter
h»idj^u baß für Schwester Else Schmid (Elsnn der
v?' für Brüchlein von Waldsee und Dink-
^lavensbnrg, an deren Jahrtagen Seelenmessen ab-
13K?^'- — G- a. st. AlathiaS tag aines hlg. ^wölsf-
^^iudt - — S. Die Aeblissin und der Konvent voll

kll

eg).

P^rg. Orig. »n. Siegel (eing., das andere abge-
275.

P Ein I, . Misrelleu.
n,,"G..2^>algenie " lvnr der (am t9. Anglist 1792 zu
Jakob , onicrsee geborenes Prosessor der Mathematik und
s »W bianchi, Vater des nachmals so berühmt ge-
von '.Esüdmarschntllienienanls Friederich Freiherr v. Bianchi.
3ci> ^ zu St, ,-P"la»zn. Nachdem er eine Zeit lang an der Uni-
Karl.-,," , ""d >" Nlannheim gelvirtt, hielt er sich einige
''lurpi^,ch-"A' ">>d Alaiinheiin ans, woselbst er das Prädikat
lllttch^hierendP-uh Hojmechanikns" erhielt. Auch stellte ihm der da
httin ""s: ^ 'aikgras von Baden nnterm 10. Juli >75,9 folgendes
^"talplM. chuurch der ans llieisen sich befindende Professor der Ex-
' -oatvb v. Bianchi ans Mailand, vor einiger Zeit

in Unserer Residenzstadt Karlsruhe angekommen und durch seine in
plixsieis besitzende große Geschicklichkeit, vernliuftige Erfahrting von Ihme
sechsten ganz neu erfundene und in andern Ancklhoribns noch nicht be-
findliche Maschinen und Experimenten auch an Unserem Hoff bald be-
kannt worden ist, so dasj derselbe auch ans llnser Verlange» und Begehren
sich länger, als er anfangs Willens gewesen, anfgehalte» hat, nmb mit
Uns den Lursuin xchz-sicuin ex^ei imentolem dnrchzngehen, lvie dann
dieses von Ihme mit aller Dexteritäl und Fleiß zu Unserer vollkom-
menen Satisfaktion wirklichen geschehen ist. — Als; haben auch Wür Ihme
Prosessori Bianchi Unsere, wegen seiner bei uns gehabten Verrichtung
geschöpfte gnädige Zufriedenheit hierdurch öffentlich versichern und mit
Unserer eigenhändigen Unterschrift und beigedrnctten fürstlichen Kabinetts-
sigel bestätigen wollen." Daraus lehrte er. was bis seht weniger bekannt, im
Jahre 17«>0 ein Jahr lang die Experimentalphysik an der Hochschule zu T n-
binge», konstruierte hier neue Maschinen und Instrumente und hielt
neben den öfsenllichen Vorlesungen auch Privaivorträge mit dem besten
Erfolge. Schon um diese Zeit besaß er znm Unterricht ein rvohlbestelltes und
gewöhnlich auch fleißig besuchtes physikalisches Kabinett. Herzog Karl
von Württemberg trug ihm eine Hanptmannsstelle in seiner Artillerie
air, welche er jedoch ansschlug. Bianchi hielt sich längere Zeit in
Stuttgart ans und stand daselbst in so großem Ansehen, daß, als
ihm dort seine Gattin Martha Maria Nobaglia das erste Kind, einen
Knaben Friederich gebar, der Herzog und die Tochter eines Präsidenten
die Tanszengen waren. Bianchi kam von da ans auch nach Ulm und
hielt hier sowie im benachbarten Benediklinerreichsstist Elchin gen
mehrere wissenschaftliche Vorlesungen. Von Stuttgart ans wurde er
nach Wien berufen und erhielt er hier im Jahr 1707 ein kaiserliches
Patent „für die Anfertigung und den Verkauf der von ihm erfundenen,
wegen ihrer Begnemlichkeit, Dauer nud Wohlfeilheit dem gemeinen
Wesen äußerst mißlichen Feuerspritzen". Mittelst weiterer kaiser-
licher Entschließung wurde ihm im Jahr 1777 die Bewilligung erteilt,
ein eigenes Verkanssgewölbe für ,.die von ihm und anderen erfundenen
Maschinen, Modelle, Instrumente und Nisse zu errichten, sowie auch
eine Wochenschrift heranszngeben.^ vetzlerc verbreitete sich über alle
neuen Erfindungen im Gebiete der Künste und Wisselischasten, sowie über
Manusaktnre», Hans- und Landwirtschaft. Man fand darin auch Aus-
künfte über alle in Wien und Triest ankommenden und abgehenden
Fuhrleute und Schiffe, sowie über die verschiedenen Markt- und Waren-
preise, endlich noch sonstige polizeiliche und kommerzielle Anordnungen.
Bianchi war in einer Reihe von Fächern tüchtig ansgebildet und be-
trieb gar mancherlei; außer seinen im Druck erschienenen mathematischen
und physikalischen Abhandlungen veröffentlichte er noch Anssätze über
die heterogensten Dinge, lvie z. B. über Musik, Mineralogie, Schaf- und
Banmzncht, Gesundheitspflege, Hauswirtschaft, Glasschmelzknnst und
dergleichen und seine Vielseitigkeit bekundete jedenfalls ein ganz un-
gewöhnliches Talent.
Seine Schriften waren nicht bloß in Wien, sondern durch ganz
Deutschland bekannt, und er kam hiedurch in bnchhändlerische Be-
ziehungen zu Frankfurt, Leipzig und Nürnberg. In Wien hatte er
auch eine besondere Heiznngsmethode ausgestellt, lvosür er von der
Kaiserin ein eigenes Brlobnngsdekrrl erhielt. Ans einmal litt es ihn
bei seinem nnstälen Wandel nicht mehr in Wien und begab er sich nach
Paris, welches damals von wegen der Thütigkeit der Eneyklopädisten
als Zentralpnnkt der Wissenschaft galt. Er wurde an der Sorbonne
als Professor der Physik und Chemie angeslellt und gewann bald die
Frenndschast des berühmten Dr. Leroy. Auch mit den Gelehrten Abbo
Nvllet, Margnis de Bon, Destremonx, Franklin, Fonreroy rc. stand er
in vertrautestem Verkehr. Er führte in Frankreich die vom Hessen-
Kasselschen Hosrat Stein erfundene und durch ihn verbesserte Pumpe
(pompe ü sein), welche dazumal großes Aufsehen machte, ein. Die
Akademie der Chirurgie zu Paris ließ Bianchis Vorschläge durch eine
eigene Kommission prüfen, an deren Spitze die Gelehrten Lenrey und
Bandeloegne standen. Der Bericht über die Nüglichleit und Anwend-
barkeit der vorgenannten verbesserte» Pumpe fiel höchst günstig ans.
Trotz aller seiner regen und vielseitigen unermüdlichen Thärigkeit und
Geschicklichkeit, seinem gründlichen Wissen und stüten Forschen hatte der
gelehrte Mann seine Rechnung durchaus nicht gefunden und starb er,
nachdem er sein und seiner Familie Vermögen fast gänzlich geopfert,
frühzeitig am 19. Oktober 1785 zu Paris. ?. IZecü.
Zu der Anfrage nach Frank Ran(e)el rc. in Nr. 10 d. Bl. S. 6-t
macht Herr Graf von Renltner-Weil in Achstetten folgende gütige Mitteilung:
Dieses Glnsgemälde 4kr. 909, wohl das schlechteste der Sammlung, rührt
von einem Glasmaler her, der ebenso mangelhast lesen wie malen
konnte und nicht wußte, daß er ein freiherrlich Klinisches Wappen
malte. Die Inschrift soll jedenfalls heißen: Franz Rafael von
Ulm. In den Stammtafeln des Abels im Großherzvgtnm Baden von
E. v. d. Becke - Klüchtzner steht ans S. -190 zu dem Artikel über die
Freiherr» Ulm zu Erbach: „Franz Rafael Freiherr v. Ulm zu
Erbach, Gemahlin: Clementine Freiin von und zu Bodmanu." Die
 
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