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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 8.1891

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Beck, Paul A.: Die ersten Kutschen und die Beziehungen des württembergischen Herzogshauses zum fürstlichen Geschlechte Radziwill
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Ein Sprosse von edlem Stamm
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Miszellen
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https://doi.org/10.11588/diglit.20200#0096

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91

bst

alles man bei uns zur Jagd trägt und benutzt). Die

Die

ewahlin des Fürsten Nadziwill, Elisabeth, hatte ebenfalls
^ Brieflein an die Gemahlin des Herzogs Christoph, Anna
eine geborene Markgräfin v. Brandenburg, beigelegt,
Z letzterer dabei ein mnnuter§ium et 6uo 8troplliol3 ver-
- (d. h. ein Handtuch oder Serviette und zwei Bänder).
Herzogin antwortete, daß ihr diese Geschenke höchst an-
^ -)M seien, tum propter 8unm ele^nntinm, tum cguia
Estrae OilectioniT et tilinrum Vestrnrum Inbore in6ustri-
^^.oonfectn sunt (sowohl wegen ihrer Schönheit als auch
^lsächlich deshalb, weil sie von Ew. Liebden und Ihren
zle'fs " selbst verfertigt sind) und sandte der Fürstin das
22^ äM" Gegengeschenk. Einige Jahre darauf, nämlich den
h ' August 1565, überschickte Nikolaus Christoph, der Sohn des
^ a^^nlen Fürsten Nikolaus Nadziwill, von Tübingen ans, wo
damals Stndierens halber anfhielt, dem Herzog Christoph
^ "Atemberg die in nachstehendem Briefanszug verzeichneten
^ule: ?mmum Noscoviticum pro veste nutumuali
4<t ^'^08 LPI08 con6cien6n, ex pili8 cn8torum coutextum,
ip^ ^w8 et nive3 310011623; item oornun 6e nlce et
^58^ n1oi8 pro oonlloionOo tllornce lüemnli; item
^^^l>elle8 ur8inL8, unnm nlbnm, nlternm ui§rnm; item
tst^ ^^^Aibinlium lVlo3coviticnrum et pileum iVlo3covi-
^t>8tr'^ Ullis 038torei3; item cluo8 e<^uo8 §12621103 pro
ConsuZe III. C. Vo3tr2e; item Hrmtuor po1Ie3
it^m ?oo lilu3tri33imi8 6unbu8 kiIin1)U8 3enioiidu8;
cutim nlbnm ur8iunm pro I11u8tri38imo tllio
llliv - ' uuLm eutim nlbnm ui8iunm pro IIIu8tri88imo
6liv ^Poro; item unnm eutim 2I018 pro IIIu8tri88imo
.^^ore, et pileum ex pili8 028torei8 pro eo6em (zn
klkid ?noskovitisches Tuch ans Biberhaaren zu einem Herbst-
et s^Zl die Schweinsjagd, um sich gegen Regen und Schnee
chikm ferner Elenhörner, wie auch eine Elenhant zu
^ar?^ ^"^'"flAeid; zwei Bärenhäute, eine weiße und eine
^derkm/. ^ daar moskovitische Strümpfe; ein moskovitischer
Zwei Zelter (Saumtiere) für Ew. Dnrch-
-^den -östliche Frau Gemahlin; vier Zobelfelle für die
für ^ ch^en Prinzessinnen Töchter; eine weiße Bärenhaut
^^'chlaucht den ältern Sohn; eine weiße desgleichen
H''d en,»?""^vn Sohn; für den ältern weiter eine Elenhaut
im ZHul-von Biberhaaren).
P , dain^^^ ^0 Jahre nachher, im Jahre 1606, studierte ans
i - dz katholischen Universität Dillingen in Schwaben
aus Albert Nadziwill, Herzog von Olika und lllies-
0"^ erst 15 Jahre alt; er hatte einen Hofmeister,
Dje hnd zehn Knaben bei sich.
^ Lith(>,? ^Aill sind ein sehr altes polnisches, in Polen
u^e igio" reichbegütertes Geschlecht und wurden schon im
^sflen """ Kaiser Maximilian I. als deutsche Neichs-
dnnt. In ihrem Wappen führen sie drei schwarze
!»s dstückx,, ^ .^^u mit goldenen Beschlägen, Bügeln und
Aencipsf den letzteren nach Art eines Schächerkrenzes
»n^Aieu s ' ^)^sselbe dauert in mehrfachen Zweigen
h;?.dlteu/n don Nieöwicz, Mir, einer jüngeren
und besitzt dermalen im preußischen
i,i.Bche,i ^len die Grafschaft Przygodcica sowie im
der, Alverneu/^Udwent Wolhynien das Herzogtum Olyka,
de», ^»t dNinsk das Herzogtum Nieswicz, im Gon-
fclek?tsch" ^a die Grafschaft Mir re. Dasselbe ist mit
dekc,' ^5 H^A)hanse verwandt: Fürst Anton Heinrich R.
^oe!^A Kniise? Statthalter des Großherzogtnmö Posen,
^ Faust freund und Komponist (Kompositionen zu
D war mit einer preußischen Prinzessin ver-

mählt^ und bekannt sind auch die Herzensbeziehnngen des ver-
ewigten Kaisers Wilhelm zu einer frühverstorbenen Fürstin Elise
v. N.; Fürst Fried. Will). Anton N. (geb. 1833), erbliches
Mitglied des preußischen Herrenhauses, war der Lieblings-
adjutant des ch Kaisers Wilhelm. — Heutzutage gehört das
gesamte Hans wieder der katholischen Religion an und zählt
verschiedene Ordensmitglieder unter sich, so den Prinzen
Friedrich Wilhelm Karl Wladislaus als Jesuiten, früher
in Maria-Laach, die Prinzessin Pauline Luise Wilhelmine
Hedwig (geb. 1841) als barmherzige Schwester, früher in
Bonn, und den Prinzen Maria Edmund (geb. 1842), früher
Vikar von Ostrowo und bekannt durch sein im Jahre 1872
bei Porsch in Breslau erschienenes Buch: „Erlebtes re.", aus
welchem namentlich ein scharfes, markantes Urteil über den
Domdekan Janmann von Rottenbnrg sowie die Vorgeschichte
der sogenannten „Rottenbnrger Wirren" bemerkenswert ist,
als Benediktiner in Benron.

Ein Sprosse von edlem Stamm.
I. Die heilige Elisabeth von Thüringen, ch 1231, ist
die Mutter der
II. Sophie, Herzogin von Brabant, Mutter des
III. Heinrich das Kind, Landgraf von Hessen, Vater des
IV. Otto, Landgraf von Hessen, 1238, Vater des
V. Ludwig, Landgraf von Hessen, ch 1343, Vater deS
VI. Hermann I. der Gelehrte, Landgraf von Hessen,
ch 1414, Vater des
VII. Ludwig I. der Friedfertige, Landgraf von Hessen,
ch 1458, Vater ves
VIII. Ludwig II. der Mutige, Landgraf von Hessen, ch 1471,
Vater des
IX. Wilhelm, Landgraf von Hessen, ch 1509, Vater des
X. Philipp der Großmütige, Landgraf von Hessen,
ch 1567, Vater der
XI. Barbara, Landgräsin von Württemberg-Mömpelgard,
ch l597, Mutter des
XII. Friedrich, Herzog von Württemberg, ch 1608, Vater
des
XIII. Johann Friedrich, Herzog von Württemberg, ch 1628,
XIV. Eberhard III., Herzog von Württemberg, ch 1674,
Vater des
XV. Friedrich Karl von Württemberg-Winnenthal, Ad-
ministrator, Vater des
XVI. Karl Alexander, Herzog von Württemberg, ch 1737,
Vater des
XVII. Friedrich Engen, Herzog von Württemberg, ch 1i97,
- Vater des .
XVIII. Friedrich I., König von Württemberg ch 1816,
Vater des
XIX. Wilhelm, König von'Württemberg, ch 1864, Vater
des
XX. Karl, König von Württemberg, geboren 1823,
6. Oktober 1891.

Miszellen.
Sebastian Wild, Meistersänger und dramatischer
Dichter zn Augsburg im 16. Jahrhundert, lieber diese
Persönlichkeit hielt Stndienlehrer a. D. Max Nadlkofer in einer der
letztjährigen Sitzungen des „Historischen Vereins für Schwaben und Neu-
burg" zn Augsburg einen interessanten Vortrag. Die einleitenden Be-
merkungen galten dem Meistergesang im allgemeinen und in Augsburg
insbesondere. Schon 1450 wurde hier die erste Meisterschnle gegründet:
der Beginn des 16. Jahrhunderts sah deren mehrere in Augsburgs
 
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