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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 2): Mit 5 lithographirten Tafeln und einer illuminirten, geognostisch-bergmännischen Karte des Königreiches Griechenland — Leipzig, 1841

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https://doi.org/10.11588/diglit.9174#0047

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CHILIODROMIA.

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Das Flötz fällt im Allgemeinen 7° in Süd. Zunächst über
demselben liegt eine 15 bis 18 Zoll starke Mergellage, welche
graulicher ist, als der übrige gelblichvveisse, sie enthält kleine
einschalige Conchylien, mit schwärzlich gefärbten Schalen; sie
ist im Gebirg sehr weich und lässt sich hauen, fast wie Let-
ten. Diese Mergellage ist voll Lettenklüfte und bricht daher
leicht nieder, lässt sich jedoch durch einige Unterstützung
halten; unter ihr liegt ein Streifen holzförmige Braunkohle,
1 bis i Zoll stark; unter ihm folgt grauer Letten, 5 bis 10
Zoll stark, nun kommt erst das eigentliche Kohlenflötz, was
im Durchschnitt 27 Zoll mächtig und in der Mitte durch eine
4 bis 5 Zoll starke Lettenschicht durchsetzt ist. Die über
diesem Letten befindliche Kohle ist gemeine Braunkohle, sie
ist auf ihren Ablösungen stark mit gelbrothem Eisenoxyd über-
zogen; in einer Ablösung fand ich etwas nadeiförmig-krystal-
lisirten Eisenvitriol.

Unter jener Lettenlage enthält das Flötz die dichtesten,
reinsten, 3 bis 6 Zoll starken Lagen Braunkohle. Unter
dem Kohlenflötz liegt 3 Ellen mächtig grauer Letten und
unter diesem folgt eine sehr mächtige braune Lettenschicht
voll zerdrückter, meist einschaliger Conchylien, docli fin-
den sich auch Bivalven. Sie ist durch erdige Braunkohle
braun gefärbt, glimmt im Feuer und das ganze thonige
Stück brennt sich roth und wird hart. Dieser braune Letten
ist durch die darüber liegenden fetten, wasserhaltigen Letten-
lagen so geschützt, dass, während das ganze drüber liegende
Gebirg feucht ist, derselbe sehr trocken bleibt, er verbrei-
tet beim Aufhauen einen ziemlichen Gestank, da diese Lage
so viele animalische Theile enthält.

Was unter diesem braunen Letten liegt, konnte ich nicht
ausmitteln, da sehr viel abgerolltes Gebirg und Erde darüber
lag, so dass man mehrere Tage hatte abfüllen müssen, um
nur einige Fuss tiefer jene Lage entblössen zu können.

mit einem Stück Erde wohl 30 Lr. weit herabgerutscht ist und sich da
wieder fest gewurzelt hat.

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