Frankfurter Meß-Relation, das ist: halbjährliche Erzehlungen der neuesten Staats - und Welt-Geschichten (1788-1794)

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Der Erfolg der gluͤcklichen Gefechte, und das Vordringen, —


Fortſetzung
des Tuͤrken⸗
kriegs.

tiner Prociamation des zum Feldmarſchall erhobenen Barons von Bender /
General⸗ Commandanten dır Oeſterreichiſchen Truppen in den Niederlanden,


das von Natur gut gearteteg aber ungluͤcklich verfuͤhrte Belgiſche Volk nun
erkennen werde, daß die Stoͤhrer der oͤffentlichen Ruhe, die es wagten / ſich
gu Anfuͤhrern aufzuwerfen / eines der ſchoͤnſten und gluͤcklichſten Laͤnder in
unuͤberſehbares Elend geſtuͤrzt haben wuͤrden, wenn ſie nicht geſchlagen g& -
worden waͤren. Und nun mache er bekannt, daß alle die, welche die Waf⸗
fen niederlegen, und ſich als friedlirbende Buͤrger betragen wuͤrden, niche
die mindeſte Unannehmlichkeit von den Koͤniglichen Truppen zu befuͤrchten
baben / ſondern vielmehr eines voͤlligen und traͤftigen Schutzes genießen ſoll⸗
ten: Hingegen diejenigen, welche den geringſten Widerſtand thun, oder
mit den Waffen in der Hand ſich ſehen laſſen wuͤrden, als Rebellen und Fein⸗
de angeſehen und ſo behandelt werden ſolten. —

Zuͤgleich wurde ein Schreiben der General⸗Gouverneurs, ber Erzber⸗
zogin Maria , und Ihres Gemabls bekannt gemacht, in welchem an den


auch die vorſtehende Proclamatin, gebilligt, und genehmigt, und noch erklaͤrt
wurde: / Daß / obsleich die Erklaͤtung des Koͤnigs Leepold, welche an die
Niederlaͤndiſchen Staͤnde und Provinzen geſchickt werden, als nicht ange⸗
kommen müſſe angeſeben werden, und die Staͤnde ſie keiner Aufmerkſaw⸗
keit gewuͤrdigt, es doch nicht weniger des Koͤnigs Leopolds Wikensm ynung
ſey / die alte Verfaſſung in feder Provinz wieder herzuſtellen, und zu ſichern,


in allen buͤrgerlichen und kirchlichen Angelegenheiten voͤllig gegen die Beun⸗
ruhigungen/ die man ihr einzufloͤßen geſucht, ſole in Sicherheit geſetzt wer⸗
den. Und Ihro Koͤnigl. Hoheiten geben dem Feldmarſchalle von Bendet
den Auftrag / dieſe Erklaͤrung allenthalben/ auf alle Weiſe bekannt zu machen.“
So weit gehen die Nachrichten bis feßo.

Was den Tuͤrkenkrieg anbelangt, ſo haben wir dieſesmal wenig mert⸗
wuͤrdiges anznfuͤhren. Manſchmeichelte ſich zwar im vorigen Winter / daß
es zu Friedens unterhandiungen kommen wuͤrdez aber die Nachrichten haben
ſich nicht beſtaͤtigt. Nach mehrern einſtimmigen Berichten, wat Sultan
Selim , und ſein Divan entſchloſſen, den Krieg mit aller Macht fortzußetzen,
und die Zuruͤſtungen aller Arr wurden mir Lebhaftigkeit verdeppelt. Es zo⸗
gen ſchon viele Truppen aus Aſien nach Conſtantinopel / und von da nach

Adria⸗