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Heidelberger Bürger-Zeitung: Mittelstands-Zeitung ; unabhängiges Kampfblatt für die Interessen des deutschen Mittelstandes: Heidelberger Bürger-Zeitung: Mittelstands-Zeitung ; unabhängiges Kampfblatt für die Interessen des deutschen Mittelstandes — 1930

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https://doi.org/10.11588/diglit.42441#0031
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Nr. 6

Gormiag, 9. Kebruar.

Zahrgang 19SO

Herausgeber:
Curt Kieshauer
Fernruf 18S2

MWMeW-MkWWk Kilmg
Zeitung für gesunde Wirtschaftsinteressen des gewerblichen
Mittelstandes, des Handwerks, Handels, Haus- und Grund-
besitzes, der Landwirtschaft, freien Berufe und aller sich zum
Mittelstand rechnenden Kopf- und Handarbeiter,

Heidelberger
Bürger-Zeitung
Mittelstands-Zeitung
IbiMSWies K«psd!«U s« SIk Zutkress» dcsdechW MMelßMes
MmMeuW MM-Kilmg
Bezugspreis monatlich 0,50 Reichsmark, Bei Postbezug
vierteljährlich 2,lO Reichsmark. Für ausgefallene Nummern
wird kein Ersatz geleistet. Der JnserUonspreis ist 10 Reichs-
pfennig für die achtgespaltene Millimeterzeilc oder deren
Raum. Reklamen 0,40 RM>. pro mm-Zeile.

Heiapopeia!
Kapitalbildung und Gewerkschaften.

Man must es ihnen lassen: unsere Gewerk-
schaftler find einzigartige Meteorologen. Wie
hoch sse selbst ihre Künste einschätzen, beweist
ihr Auftreten. Sie reden wie Leute, die eine
inappellable Autorität besitzen. Man fühlt
ordentlich, dass sie intime Beziehungen zu Aeo-
lus und Neptun haben müssen und sich bewusst
sind, den Winden und dem Meere gebieten zu
können. Sie treten schon mehr als Wetterma-
cher denn als Wetterpropheten auf. Und dass
sie das in gewissem Sinne tatsächlich sind, das
Muss ihnen auch der Kritiker lassen. Denn wer
könnte bestreiten, dass das Wetter, das in der
deutschen Wirtschaft herrscht, — es ist aller-
dings kein gutes! — zu einem ganz erheblichen
Teile auf das Konto der Gewerkschaften
kommt? Aber eben deshalb darf es nicht so
schlimm sein, wie es wirklich ist und wie es sich
allen denen untrüglich fühlbar macht, die in
der Wirtschaft ihre Haut ungeschützt zu Markt
tragen müssen. Um diese braucht man sich frei-
lich nicht zu sorgen: mögen sie ruhig Mit den
steigenden Fluten kämpfen, mögen sie versinken
was kümmert das die Gewerkfchaftsherren?
Aber den Massen, auf denen die Machtstel-
lung der Gewerkschaftsbürokratie beruht, darf
?s nicht graulich werden: ihr Vertrauen zu der
gewerkschaftlichen Wirtschaftspolitik darf durch
die Erkenntnis der drohenden Gefahr nicht er-
schüttert werden. Man muss sie beruhigen, da-
mit sie die Gefolgschaft nicht aufkündigen. Kin-
der. lasst euch nicht bange machen! Sturm?
Wassernot? Nun ja... aber alles ist noch nicht
halb so schlimm. Die da uin Hilfe rufen, mar-
kieren bloss Not, um — alle Gewalt an sich zu
Meissen. Es wird schon alles wieder besser wer-
den. Nur eines tut not. Kommt alle unter
den grossen Gewerkschaftsparaplü! Es ist was-
serdicht und sturmfrei: da kann euch nichts pas-
sieren. Je dichter ihr euch zusammenquetscht,
desto fester steht Las Regendach, mit desto grö-
ßerer Wurstigkeit könnt ihr von eurer Ret-
lungsinfel aus das amüsante Schauspiel verkol-
8en, wie da draussen die „Ausbeuter", einer
dach dem anderen, untertauchen. Heiapopeia!

Das gefährliche Spiel dauert nachgerade
'»ng genug. Jedesmal, wenn die Wirtschaft,
von her wachsenden Rot getrieben, warnend
'hre Stimme erhebt, antwortet ihr wie ein un-
vermeidliches Echo von der ganzen Gewerk-
chaftsphalanr das Heiapopeia. Mögen die Zei-
chen der Zeit noch so eindeutig auf eine kom-
mende Katastrophe Hinweisen, mögen sie noch
st eindringlich zur schleunigen Einkehr und Um-
kehr mahnen, immer ist das Bestreben der Ge-
werkschaften vor allem darauf gerichtet, ihrer
Gefolgschaft die Einsicht in die volle Wahrheit
chdh Möglichkeit zu verbauen, um sie bei der
btange zu halten. Wie wenig sich darin die
verschiedenen Gewerkschaftsrichtungen unter-
scheiden. haben wir eben erst an einem markan-
p« Beispiel gesehen. Immer wieder haben
Ul- und ausländische Sachverständige die eigene
lrapitalbildung. insbesondere die innere Kapi-
mlbilvung in den Wirtschaftsbetrieben als das
wichtigste Problem für die deutsche Wirtschaft
^erkannt. Trotzdem allmählich die Kapitalnot
geradezu unerträglich geworden ist, brachte es
Vorwärts kürzlich in einer Polemik ge-
das Berliner Tageblatt fertig, von einer
^apitalbildungspsychose" zu sprechen, der der
Mstrat nicht geopfert werden dürfe. Der Staat,
7, h. natürlich die Weidegründe der Partsibon-
tttz und Gewerkschaftsgewaltigen. Genau in
Mesekbe Kerbe schlägt „Der Deutsche", das Ber-
^d«r Organ der Christlichen, wenn er in einer
L^häfftgen Kritik über die Denkschrift des
Aeichsverbandes der Deutschen Industrie „das
Schlagwort von der Kapitalbildung" als „die
"osse Mode" bezeichnet. Die Kapitalnot ist

also ein Hirngespinst, sine böswillige Erfin-
dung, die nur dazu dienen soll, den armen Ge-
werkschaften das Konzept zu verderben, nach
dem sie bisher gewirtschaftet und regiert haben.
Es liegt also auch kein Grund zu einer ein-
schneidenden Aenderung des Kurses vor. Heia-
popeia! Was verschlägt es demgegenüber,
wenn ein Stegerwald am 10. November in
Bottrop bekannt hat. so wie in den letzten fünf
Jahren könne in Deuschland nicht mehr weiter
regiert werden? Die Eewerkschaftsbürokratie
tut einfach nicht mit.
Ganz auf Heiapopeia ist auch ein Aufsatz
eingestellt. Len die Westdeutsche Arbeiter-Zei-
tung in M.-Gladbach (Nr. 46 v. 16. Nov.f über
das mit dem Problem der Kapitalbildung in
engem Zusammenhang stehende Thema „Ueber-
fremdung" dringt. Die Tendenz des Verfassers
Franz Kluge, der alles durch die Gewerkschafts-
brille sieht und Wahres mit Falschem mischt,
geht dahin, dem Arbeiter zu zeigen, dass er von
einem weiteren Eindringen des ausländischen
Kapitals in die deutsche Wirtschaft nichts zu
befürchten hat. Sicherlich tut uns in der Lage,
in der wir uns befinden, die Einfuhr von
fremdem Kapital bitter not. Niemand wird
darin dem Verfasser des Artikels widersprechen.
Aber das Unbegreifliche ist, Lass er nicht ein-
mal mit einem einzigen Worte darauf hinweist,
dass das eine im höchsten Grade unerfreuliche
und gefährliche Zwangslage bedeutet, aus der
so schnell wie möglich herauszukommen wir uns
bemühen müssen. Mit welch naivem Optimis-
mus der Verfasser aus Disteln Honig zu saugen
versteht, zeigt der Satz: „Ein tüchtiger und so-
zial denkender ausländischer Unternehmer lei-
stet für die deutsche Wirtschaft uird damit für
den deutschen Arbeitnehmer mehr als ein un-
tüchtiger deutscher Unternehmer." Herr Kluge
denkt sich die Sache offenbar so. dass jedesmal
ein minderwertiger deutscher Unternehmer
einem Ausländer Platz machen muss, der ein
Ausbund von Tugenden ist. Dann sind wir
mit der zunehmeirden Ueberführung der deut-
schen Betriebe in ausländische Hände auf dem
Wege zum Heil. Dem echten Michel ist ja von
vornherein der ausländische Unternehmer ein
ganz anderer Kerl als der deutsche. Den deut-
schen Unternehmer sieht alles scheel an: er darf
schuften, Löhne, soziale Beiträge und Steuern
bis zum Weissbluten zahlen und im übrigen
den Mund halten. Der ausländische Unterneh-
mer gilt dagegen nicht als Klassenfeind: er
wird mit Hosianna empfangen, die Gemeinden
erlassen ihm vielfach für mehrere Jahre die
Zahlung von Gemeindesteuern und übernehmen
sogar teilweise die Zahlung der Staatssteuern
—» natürlich auf Kosten der deutschen Unter-
nehmer. Vielleicht täten die deutschen Unter-
nehmer gut daran, ihren Wohnsitz ins Ausland
zu verlegen und von dort als als Monsieur
oder Mister Soundso die Unternehmungen wei-
ter zu führen. Sie würden es dann viel leich-
ter haben.
Wenn zwei dasselbe tun, dann ist es nicht
dasselbe, heisst es in einem alten lateinischen
Satze. Dass dies auch für die Inanspruchnahme
von ausländischem Kapital gilt, ist mehr als
selbstverständlich „Für ein Land", sagt Gustav
Cassel (Sozialismus oder Fortschritt, S. 30s,
„das grosse Naturschätze hat, Wälder. Gruben
und Wasserfälle, und das für ihre Ausnutzung
viel Kapital benötigt, kann es ahne Zweifel
nützlich sein, sich zur Anschaffung des Kapitals,
das das Land durch seine eigenen Ersparnisse
nicht aufbringen kann, zu verschulden." „Aber",
so fügt er selbst für diesen günstigen Fall hin-
zu, „die ganze Wirtschaft des Landes muss dann
auf jeden Fall so gestellt sein, dass sie sich so
schnell wie möglich von der Abhängigkeit vom

Auslande befreien kann und für ihren Bedarf
an neuem Kapital selbst sorgen kann." Dass
sich Deutschland heute in einer diametral ent-
gegengesetzten Lage befindet, müsste allmählich
jedes Schulkind wissen. Deutschland ist ein eng-
räumiges und rohstoffarmes Industrieland, das
ungeheure Vermögenseinbussen erlitten hat
und auf Jahre hinaus mit einer politischen
Auslandsschuld von rund zwei Milliarden RM.
jährlich belastet ist. Wenn ein solches Land in
fünf Jahren eine weitere Auslandsverschul-
dung von etwa 16 Milliarden mit einer jähr-
lichen Zinslast von über 11L Milliarden aufge-
häuft hat, dann ist das eine beängstigende Tat-
sache. Mit Recht erklärte Dr. Schacht in seiner
Münchener Rede: „Wir können und dürfen auf
die Dauer nicht von Kredit leben und unter
Zinssätzen, die vielleicht ein gering bevölkertes
und wenig entwickeltes Rohstoffland ertragen
kann, niM aber ein volkreicher, hochentwickel-
ter Industriestaat." Mit Recht warnte er auch
vor einer Fortsetzung der Ausgabenwirtschaft,
die „nur zu einer schweren Verkümmerung der
Wirtschaftsführung u. uns niemals die Befrei-
ung von den Schuldenlasten bringen wird." Die
Sache liegt ja einfach so: je mehr Mittel die
Verzinsung der Auslandsschuld absorbiert, desto
mehr Mittel werden der eigenen Kapitalbil-
dung entzogen: sie wird immer mehr erschwert
Und wenn so weiter gepumpt und gewirtschaf-
tet wird wie bisher, dann wird sie schliesslich
ganz aufhören und überdies die Rückzahlung
der Auslandsschulden unmöglich werden. Ein
Volk kann ebensowenig wie eine Einzelperson
auf die Dauer auf Pump über seine Verhält-
nisse leben, ohne gänzlich zu verarmen.
So steht es in Wirklichkeit mit uns, und
nicht wie Herr Kluge will, dessen Heiapopaia-
verslein also lautet: „Da die eigene deutsche
Kapitalbildung unbedingt (!> grösser ist als
das hereinkommende Auslandskapital, ganz
gleich in welcherForm, werden wir nicht ärmer.
Man kann also nicht von einem Ausverkauf
sprechen. Wir werden nur. wenn man von den
privaten Besitzrechten ausgeht. langsamer rei-
cher(!f" Das ist Derschwendermathematik und
Bankrotteurphilosophie, die in den Sumpf
führt, und zwar nicht nur die Arbeitgeber, son-
dern auch die Arbeitnehmer. Enger denn je ist
die Schicksalsgemeinschast. in die deutsches Ka-
pital und deutsche Arbeit verflochten sind. Aber
auch davon hat Herr Kluge keine Ahnung, der
der Arbeitnehmerschaft den unerhörten llnfinn
einreden will, dass sie von den privaten Besitz-
rechten deutscher Kapitalisten doch recht wenig
habe, um ihr damit das Eindringen des aus-
ländischen Kapitals schmackhaft zu machen
Möge er sich einmal an der Saar oder in In-
dien danach erkundigen, was die Vorherrschaft
fremden Kapitals für ein Land und seine Ar-
beitnehmer zu bedeuten hat! Dann wird er
auch den Unterschied zwischen heimischem und
ausländischem Kapital richtiger einschätzen ler-
nen. Und dann wird ihm mich sein Heiapopaia
im Halse stecken bleiben. Spitada.
*
Sericht über die wirtschaftliche
Lage der Handwerks im Zanuar.
R-S. Dom Reichsverband des deutschen
Handwerks wird uns geschrieben:
Entsprechend /der allgemeinen schlechten
Lage der Wirtschaft war auch im Handwerk die
Wirtschaftslage im Monat Januar äusserst un-
günstig. Die Berichte der einzelnen Kammern
weisen fast übereinstimmend für sämtliche Be-
rufe darauf hin, dass die Entwicklung der wirt-
schaftlichen Verhältnisse im Handwerk sich sehr
schicht gestaltet hat. Selbst die Handwerks-
berufe, die normalerweise im Berichtsmonat
gute Beschäftigung aufzuweisen haben, sind
mit dem Geschäftsgang sehr unzufrieden. So
berichtet beispielsweise das Herren- u.Damen-
schneidereihandwerk, dass in diesem Jahre der

Auftragseingang erheblich nachgelassen hat.
Auch das Friseurgeschäft hat trotz der Fa-
schingszeit und Vallsaison nur vereinzelt eine
Belebung seines schlechten Geschäftsganges er-
fahren. Nachteilig für den Geschäftsgang des
Handwerks wirkten vor allem die Inventur-
ausverkäufe der grossen Warenhäuser. Für
einige Berufe wirkte auch die milde trockene
Witterung nachteilig. Vor allem das Schmiede-
und Klempnerhandwerk hatte hierdurch einen
erheblichen Ausfall an Aufträgen zu verzeich-
nen. Auch dem Schuhmacherhandwerk brachte
die Witterung einen Rückgang an Reparatur-
arbeiten. Die Handwerksberufe dagegen, die
aus dem milden Wetter einen Vorteil hätten
ziehen können, das Hauhaupt- und die Bau-
nebengewerbe, mussten wegen der bestehenden
grossem Geld- und Kapitalknappheit die gün-
stige Zeit ungenutzt verstreichen lassen. Auch
die Baunebengewerbe, hatten mit Ausnahme
des Dachdeckerhandwerks, das für die Jahres-
zeit verhältnismässig zufriedenstellend beschäf-
tigt war, fast keine Arbeiten auszuführen. Le-
diglich die Fertigstellung der aus früheren Mo-
naten vorliegenden Aufträge gab vereinzelt
den Betrieben noch etwas Beschäftigung. Die
ungeklärte wirtschaftspolitische Lage und der
Beschluss des Deutschen Städtetages auf Dros-
selung der Neubautätigkeit haben im Bau-
gewerbe grösste Beunruhigung hervorgerufen.
Nach wie vor wird auch über den schlechten
Zahlungswillcn der Kundschaft geklagt. Die
Begleichung ratenweiser Zahlungen erfolgt
immer schleppender. Trotz der Senkung des
Reichsbankdiskonts ist auf dem Kapitalmarkt
noch keine fühlbare Entspannung eingetreten.
Langfristige Kredite waren für das Handwerk
immer noch sehr schwer zu bekommen. Schwer
betroffen wurde jdas Handwerk auch häufig
durch Konkurse und Vergleichsverfahren seiner
Schuldner. Trotzdem nach Möglichkeit versucht
wurde, durch Arbeiten auf Vorrat wenigstens
die Stammarl-etterschaft zu beschäftigen, muss-
ten von vielen Betrieben Arbeiterentlassungen
vorgcnommen werden. Am grössten war die
Arbeitslosigkeit im Baugewerbe, aber auch die
metallverarbeitenden Handwerke sowie die
bolzverarbeitenden mussten in vielen Millen
Hilfskräfte wegen Mangel an Arbeit entlas-
sen. Die Löhne haben trotzdem zum Teil, bei-
spielsweise im Holzgewerbe, sowie im Buch-
binderhandwerk angezogen. — Di« Versor-
gung mit Rohstoffen und Halbfabrikaten er-
folgte ohne Schwierigkeiten. Die Preisge-
staltung wies, von unwesentlichen Schwankun-
gen abgesehen, keine Aenderung auf.
*
Vom amerlk. Abzahlungsgeschäft.
ITH Heber Bedeutung und Funktionieren
des Abzahlungssystems im amerikanischen Ein-
zelhandel hat das Handelsdepartement der
Bereinigten Staaten einen Bericht veröffent-
licht. Die Mitteilungen beruhen auf einer
ausgedehnten Untersuchung in allen Teilen des
Landes, wobei 440 Warenhäuser, 339 Automo-
bilhändler und 1097 Kolonialwarengeschäfte
mit zusammen mehr als 1l4 Milliarden Dollar
Jahresumsatz mittvirkten. Vom Verkauf der
Warenhäuser erfolgte ein Drittel, der Auto-
händler zwei Drittel lind der Kolonialwaren-
geschäfte über die Hälfte auf Kredit. Dubiöse
Forderungen machen nur einen geringen Pro-
zentsatz der kreditierten Beträge aus: für die
Warenhäuser beträgt dieser Satz 1,5 Prozent,
für die Automobilhändler 1,3 Prozent und für
die Kolonialwarengeschäfte nur 0,6 Prozent
Aus dem Bericht geht ferner hervor, dass der
grösste Prozentsatz zweifelhafter Forderungen
bei Firmen vorkommt, die selbst oder in Ge-
meinschaft mit anderen kein eigenes Kreditbüro
unterhalten und deshalb auf Auskünfte ange-
wiesen find. Erwähnenswert ist noch, dass die
Verluste aus zweifelhaften Forderungen in der
Automobilbranche prozentual von Jahr zu
Jahr geringer werden. H R
 
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