M KMett der WO ReiMM
Wir haben seit Bestehen der Republik
manches unerfreuliche erlebt an Regierungs-
bildungen aller Art, Regierungsstürzen, po-
litischen Krisen und übelster Kulissenschieberei.
Die jetzige Regierungsbildung hat wenig-
stens, das muß offen gesagt werden, etwas
gutes an sich gehabt: Siegelangüberraschend
schnell: so schnell, daß der politisch einiger-
maßen Orientierte unbedingt mißtrauisch
werden muß.
Rekonstruieren wir kurz die Ereignisse
vor dem Sturz der Regierung der Großen
Koalition. Nachdem die Sozialdemokratie
anfänglich das Kabinett ziemlich stark nach
ihrer Pfeife tanzen ließ, nachdem die Gegen-
sätze innerhalb der Koalition bei jeder Ge-
legenheit so stark zutage traten, daß man
kaum noch von regieren, sondern nur noch
von sortwursteln reden konnte, riß das Zen-
trum iip Laufe der Poungdebatten schließlich
die Führung der Großen Koalition an sich.
Es hatte sich zum Ziel gemacht: Abschluß
der Erfllllungspolitik Stresemann-Curtius'scher
Färbung, die ohnehin schon lange die Kritik
von Kaas und Brünning stark herausgefor-
dert hatte, sodann baldige Verdrängung der
Sozialdemokraten aus dem Kabinett und
Bilduug einer gemäßigten Nschtsregiernng
analog 1924!
Dieser Plan wurde gefährdet durch die
von Hugeuberg geführte D. N. V. P., durch
Volksbegehren und Volksentscheid. Er wurde
weiter gefährdet durch den Verlauf des Kasseller
Parteitages der D. N. B. P. auf dem eine
Resolution zur Annahme gelangte, die besagte,
daß eine künftige Rechtsregierung im Reich
nur im Falle einer gleichgearteten Regierung
in Preußen gebilligt würde. Also Zerschla-
gung der Koalition mit den Sozialdemokra-
ten in Preußen!
Es ist typisch, daß man nach dem Kasse-
ler Parteitag zum ersten Mal den Ruf der
Demo-Blätter nach einer „konservativen repu-
blikbejahenden Saatspartei" hörte. Wün-
sche in derselben Richtung äußerten auch die
Zentrumsblätter. Gleichzeitig lösten sich 12
Abgeordnete unter Führung von Treoiranus
von der D. N. V. P. und Fraktion los.
Mit dieser Sezession bahnte sich für die bei-
den liberalen Parteien und das Zentrum die
Möglichkeit an, die Deutschnationale Partei
zu zerschlagen. Das Zentrum liebte von
jeher eine gewisse Schaukelpolitik zwischen der
Rechten und Linken des Reichstages. Da die
D. N V. P. unter Führung Hugenbergs
nicht ohne Erfüllung bestimmter Vorausset-
zungen geneigt schien, gegebenenfalls einer
Rechtskoalition beizutreten, brauchte man
einen Ersatz. Die 1. Station zu diesem Ziel
waren Treviranns und seine 12. Dies ist
wesentlich im Auge zu behalten, um die
heutige politische Situation zu verstehen!
Es erfolgten dann die Beratungen der
Pounggesetze im Reichstag und ihre Annahme.
Die Krisenmacherei während der Poungbe-
ratungen wurde vom Zentrum geschickt be-
günstigt und dann ausgenützt, um als „Preis"
für die Zustimmung zu den Pounggesetzen
vom Reichspräsidenten bestimmte Vollmachten
für die Durchführung der vom Zentrum ge-
wünschten Innenpolitik, gegebenenfalls mit
einer neuen Koalition, zu erhalten. Zu die-
sem Zeitpunkt tauchte Brünning als Reichs-
kanzlerkanditat zum ersten mal ans.
Bei den Verhandlungen über die Finanz-
! gesetze wurde die Regierung von den Sozial-
I Demokraten gestützt und Brünnings „Sinn-'
de" war gekommen. Er operierte äußerst
geschickt, auf langdauerude Vorarbeit gestützt,
in zwei Richtungen. I) Bildung einer ge-
mäßigten Rechtsregierung! 2) Zerschlagung
der Deutschnationalen Fraktion! Das erste
Ziel wurde erreicht. Auf dem Wege zum
zweiten blieb Brünning stecken, da ihm Hu
genberg nicht den Gefallen tut, seinen Stand-
punkt hundertprozentig zu behaupten, sondern
die Durchführung seiner grundsätzlichen Poli-
tik versagte zu Gunsten eines Versuchs, für
den der Reichslandbund die volle und alleinige
Verantwortung tragen wird. Die Brünning-
sche Rechnung ging also nicht so glatt aus,
wie es sich dieser „Meister der Taktik" ge-
dacht hatte. Sie brachte sogar seine Regie-
rung in die denkbar peinliche Lage, ihr Leben
lediglich der Duldung Hugenbergs zu verdan-
ken: derselbe Hugenberg, über den die libe-
ralen Mittelparteien und das Zentrum immer
erklärt hatten, er und seine Partei seien nicht
„dündnisfähig"! Sie zwang Herrn Brünning
dazu, eine Erklärung unwidersprochen
hinzunehmen, die mit Ausnahme der Agrar-
und Osthilfe ein mit Ohrfeigen gepfeffertes
Mißtrauensvotum darstellte,-das selbst nicht
vor direkten Angriffen gegen Curtius und
Wirth zurückscheute. Brünning mußte sich
schließlich sogar sagen lassen, daß die D. N.
V. P. zu dem Zeitpunkte, an dem es ihr
passe, die Folgerungen aus diesem Miß-
trauen ziehen würde. (Unausgesprochen blieb
dabei der Nachsatz: nicht dann, wenn Herr
Brünning es wünsche). Schließlich durste
Brünning noch anhören, daß Hugenberg ihm
ungeschminkt seinen Plan aufdeckte, die
Deutschnationale Fraktion zu spalten. Etwas
viel auf einmal nnd alles unwidersprochen! Diese
Haltung Brünnings zeugt nicht von allzu-
großer Sicherheit. Man geht wohl im Ge-
genteil nicht fehl, wenn man annimmt, daß
die Regierung nur deshalb schwieg, weil
die Mehrzahl der Regierungsparteien Neu-
wahlen erheblich scheute. Mit der Parole sü '
Neuwahlen: „Hugenberg gegen Landwirt-
schafts- und Osthilfe" ist es also nichts ge-
worden. Die nächsten Tage schon werden
Klarheit darüber schaffen, wie sich die Aus»
sichten des Kabinetts Brünning weiterhin
gestalten. Wir glauben kaum, daß es um
eine Auflösung des Reichstages und Neu-
wahlen herumkommen wird. Es sei denn,
Herr Brünning wurde sich wieder auf die
Sozialdemokraten stützend, eine neue größere
Koalition ins Leben rufen. Aber auch ein
solcher Versuch, dessen Anbahnung man schon
heute feststellen kann, dürfte kaum von Dauer
sein. Es geht eben auf längere Zeit hin nicht
daß Reichstagszusammensetzung und Volks-
stimmung in so krassem Gegensatz zueinander
stehen, wie jetzt. Tatsache bleibt, daß das
Leben dieses Kabinetts an einem Faden
hängt und diesen Faden hält Hugenberg in
den Händen und es steht bei ihm und der
D. N V. B., wann er ihn zerreißen wird!
An dieser Tatsache wird nichts geändert durch
das törichte Kesseltreiben gegen Hugenberg,
das man in den letzten Tagen erlebte. Hin-
ter solch dummer Haltung und lautem Geschrei
von „Hugenbergs Umfall" verbirgt sich ledig-
lich die eigene Unsicherheit und der Aerger
durchschaut morden zu sein!
Wie sieht nun die neue Regierung aus,
die als Kabinett der „Männer", der „nati-
onalen Dienstpflicht" u. a. angeprießen wird.
Man muß schon sagen: eine kunterbunte
Gesellschaft hat sich da zusammengefunden!
Schiele, Treoiranus und Bredt, die den Poung-
plan und die Außenpolitik der Regierung
überhaupt ablehnten: Brünning, äurtius,
Dietrich und Wirth, die ihn annahmen!
Grüner und Wirth, die Herrn Severing bei
seinem Husarenritt ge'n Thüringen die Steig-
bügel hielten. Schiele und Treoiranus, die
ausdrücklich grundsätzliche Unterlassung derar-
tiger Machtstreiche des „starken Mannes"
forderten! Brünning, Treoiranus und Wirth
gewerkschaftlich orientiert: Schiele, Bredt und
I ^8» W UNS W SrVLkSKZrZ'Ä»Sl2(l'eIepkon394y)
dkemiscke UeimHunZLSnskZit LmeZ ^ÜZLSeb^ESi
kZetrisb: kcttonxasss 17, Z'slckon 1620. ^nnukme8tell6: SsrgkSimss'Ltr.IS
fsi'bk, reiniZt, plissiert, scknei! äut un«1 billig.
Filialen:
Mannheim p. 4 IS
^elekon 32066.
un6 Isi 4, 5
Sckuiranren
in xrökter ^uswakil
von Alk. 2.50 an
keine
tüt' Konfirmation
Kommunion ÜNLÜ
vstei'LSsckSnics
^osepk kauk
»eiäelberx
lei. S57 - liauptstr. 22
Istrt ocisi' nie
müssen 8ie ru mir kommen.
lVteine
ist ein§etroffen un3 bringt 3ie
8l»llüll8l8ll Plo3eIIe ru 3en Kiiii88l83 Preisen.
kZesonclers empiekle ictz:
EiellMMl' UNli M8M Mil Mill MM km
Vas Neueste un<I keste:
lülllMW vöMIi-IIMMkÜSI'
X. Xött
mechanische Strickerei
LurZwex 8
MZ Hük' Preis un«i SuAMZii
MD Lei auf äer !_ s u e r
Kauf' Obst- unci Osmüsskonsseven
blur bsi vKtULk - Ks«sngss,s 7
l Kiwcjoss Pflaumen 68 pfg. 5°/o Lsbatt
i! °»
jetzt Aedt's vviecler tnnau« ins
Preis, sul ^usklüxe, Woctzenenci-
fgkrtsn unci Sport. zVie prstztisctz
sin3 xeracle tiierklir ciie tzsltbsren,
tzl«3ssmsn
Keiclre ^usvvatzl bei
« L tkllM
Kinäerkisitier von Alk. 2.50 an.
Universitätsplatz 16 Lernsprectier 3975
Kennen Si» sclion
M«'8 ssömilö
3M8 MliS l.—
Usuptstrsste 76
neu unc! rep.
k- iiokmsnn
ttLIOLKLMO
blüukerstruke 1b
lei. 137b
Schwarze
Hmenkleider
«O FMe
zu vermieten. PH. Becker.
Apothekergasse d.
Inserieren
bringt
Gewinn!
Neinrick Kölner, «'V"
pingtrsis
Ispsten
VON
soor
pokrkactiel' Slrske 30
Pi o 3 e r n un3 preiswert
2a
empiieklt
Äuserwäklte 8ck>ve>rer unä äeul-
scke 8ckokolaäen in jeäer Isiorm
Lu niüklLen Preisen
LpsrlsIgesckSN:
Letze 2winAerstrske OberbsUASSse 3
ASZenüber 3er SerZbsIrn.
8t-ücken8ll-. 2
Komplett ru emaillieren un3 vernickeln mit
neuen Speictzen, Sckutzblecken u. peclalen
8tepk. Mlkelm!
Neiüciber^, kerZkeimerstraKc 19,
vorrüAllcli im tragen — Orotze Amswakl —
in Mi8iMN 3.-, s.-, 8.Z8 Üi8 8 Wtt
_)Rmen -l-ianäta8eken
entLÜckencie Neudeiten
Nsuplpreislsxen:
3.S0 S.7S 7.S0 »7S etc
iu ^roker clu8wakl
bebonclers preiswert
^^ll>l^l-l^
157 IZauptstrake 157
rwisctzen Universität un3 KettenFgsse.
Wir haben seit Bestehen der Republik
manches unerfreuliche erlebt an Regierungs-
bildungen aller Art, Regierungsstürzen, po-
litischen Krisen und übelster Kulissenschieberei.
Die jetzige Regierungsbildung hat wenig-
stens, das muß offen gesagt werden, etwas
gutes an sich gehabt: Siegelangüberraschend
schnell: so schnell, daß der politisch einiger-
maßen Orientierte unbedingt mißtrauisch
werden muß.
Rekonstruieren wir kurz die Ereignisse
vor dem Sturz der Regierung der Großen
Koalition. Nachdem die Sozialdemokratie
anfänglich das Kabinett ziemlich stark nach
ihrer Pfeife tanzen ließ, nachdem die Gegen-
sätze innerhalb der Koalition bei jeder Ge-
legenheit so stark zutage traten, daß man
kaum noch von regieren, sondern nur noch
von sortwursteln reden konnte, riß das Zen-
trum iip Laufe der Poungdebatten schließlich
die Führung der Großen Koalition an sich.
Es hatte sich zum Ziel gemacht: Abschluß
der Erfllllungspolitik Stresemann-Curtius'scher
Färbung, die ohnehin schon lange die Kritik
von Kaas und Brünning stark herausgefor-
dert hatte, sodann baldige Verdrängung der
Sozialdemokraten aus dem Kabinett und
Bilduug einer gemäßigten Nschtsregiernng
analog 1924!
Dieser Plan wurde gefährdet durch die
von Hugeuberg geführte D. N. V. P., durch
Volksbegehren und Volksentscheid. Er wurde
weiter gefährdet durch den Verlauf des Kasseller
Parteitages der D. N. B. P. auf dem eine
Resolution zur Annahme gelangte, die besagte,
daß eine künftige Rechtsregierung im Reich
nur im Falle einer gleichgearteten Regierung
in Preußen gebilligt würde. Also Zerschla-
gung der Koalition mit den Sozialdemokra-
ten in Preußen!
Es ist typisch, daß man nach dem Kasse-
ler Parteitag zum ersten Mal den Ruf der
Demo-Blätter nach einer „konservativen repu-
blikbejahenden Saatspartei" hörte. Wün-
sche in derselben Richtung äußerten auch die
Zentrumsblätter. Gleichzeitig lösten sich 12
Abgeordnete unter Führung von Treoiranus
von der D. N. V. P. und Fraktion los.
Mit dieser Sezession bahnte sich für die bei-
den liberalen Parteien und das Zentrum die
Möglichkeit an, die Deutschnationale Partei
zu zerschlagen. Das Zentrum liebte von
jeher eine gewisse Schaukelpolitik zwischen der
Rechten und Linken des Reichstages. Da die
D. N V. P. unter Führung Hugenbergs
nicht ohne Erfüllung bestimmter Vorausset-
zungen geneigt schien, gegebenenfalls einer
Rechtskoalition beizutreten, brauchte man
einen Ersatz. Die 1. Station zu diesem Ziel
waren Treviranns und seine 12. Dies ist
wesentlich im Auge zu behalten, um die
heutige politische Situation zu verstehen!
Es erfolgten dann die Beratungen der
Pounggesetze im Reichstag und ihre Annahme.
Die Krisenmacherei während der Poungbe-
ratungen wurde vom Zentrum geschickt be-
günstigt und dann ausgenützt, um als „Preis"
für die Zustimmung zu den Pounggesetzen
vom Reichspräsidenten bestimmte Vollmachten
für die Durchführung der vom Zentrum ge-
wünschten Innenpolitik, gegebenenfalls mit
einer neuen Koalition, zu erhalten. Zu die-
sem Zeitpunkt tauchte Brünning als Reichs-
kanzlerkanditat zum ersten mal ans.
Bei den Verhandlungen über die Finanz-
! gesetze wurde die Regierung von den Sozial-
I Demokraten gestützt und Brünnings „Sinn-'
de" war gekommen. Er operierte äußerst
geschickt, auf langdauerude Vorarbeit gestützt,
in zwei Richtungen. I) Bildung einer ge-
mäßigten Rechtsregierung! 2) Zerschlagung
der Deutschnationalen Fraktion! Das erste
Ziel wurde erreicht. Auf dem Wege zum
zweiten blieb Brünning stecken, da ihm Hu
genberg nicht den Gefallen tut, seinen Stand-
punkt hundertprozentig zu behaupten, sondern
die Durchführung seiner grundsätzlichen Poli-
tik versagte zu Gunsten eines Versuchs, für
den der Reichslandbund die volle und alleinige
Verantwortung tragen wird. Die Brünning-
sche Rechnung ging also nicht so glatt aus,
wie es sich dieser „Meister der Taktik" ge-
dacht hatte. Sie brachte sogar seine Regie-
rung in die denkbar peinliche Lage, ihr Leben
lediglich der Duldung Hugenbergs zu verdan-
ken: derselbe Hugenberg, über den die libe-
ralen Mittelparteien und das Zentrum immer
erklärt hatten, er und seine Partei seien nicht
„dündnisfähig"! Sie zwang Herrn Brünning
dazu, eine Erklärung unwidersprochen
hinzunehmen, die mit Ausnahme der Agrar-
und Osthilfe ein mit Ohrfeigen gepfeffertes
Mißtrauensvotum darstellte,-das selbst nicht
vor direkten Angriffen gegen Curtius und
Wirth zurückscheute. Brünning mußte sich
schließlich sogar sagen lassen, daß die D. N.
V. P. zu dem Zeitpunkte, an dem es ihr
passe, die Folgerungen aus diesem Miß-
trauen ziehen würde. (Unausgesprochen blieb
dabei der Nachsatz: nicht dann, wenn Herr
Brünning es wünsche). Schließlich durste
Brünning noch anhören, daß Hugenberg ihm
ungeschminkt seinen Plan aufdeckte, die
Deutschnationale Fraktion zu spalten. Etwas
viel auf einmal nnd alles unwidersprochen! Diese
Haltung Brünnings zeugt nicht von allzu-
großer Sicherheit. Man geht wohl im Ge-
genteil nicht fehl, wenn man annimmt, daß
die Regierung nur deshalb schwieg, weil
die Mehrzahl der Regierungsparteien Neu-
wahlen erheblich scheute. Mit der Parole sü '
Neuwahlen: „Hugenberg gegen Landwirt-
schafts- und Osthilfe" ist es also nichts ge-
worden. Die nächsten Tage schon werden
Klarheit darüber schaffen, wie sich die Aus»
sichten des Kabinetts Brünning weiterhin
gestalten. Wir glauben kaum, daß es um
eine Auflösung des Reichstages und Neu-
wahlen herumkommen wird. Es sei denn,
Herr Brünning wurde sich wieder auf die
Sozialdemokraten stützend, eine neue größere
Koalition ins Leben rufen. Aber auch ein
solcher Versuch, dessen Anbahnung man schon
heute feststellen kann, dürfte kaum von Dauer
sein. Es geht eben auf längere Zeit hin nicht
daß Reichstagszusammensetzung und Volks-
stimmung in so krassem Gegensatz zueinander
stehen, wie jetzt. Tatsache bleibt, daß das
Leben dieses Kabinetts an einem Faden
hängt und diesen Faden hält Hugenberg in
den Händen und es steht bei ihm und der
D. N V. B., wann er ihn zerreißen wird!
An dieser Tatsache wird nichts geändert durch
das törichte Kesseltreiben gegen Hugenberg,
das man in den letzten Tagen erlebte. Hin-
ter solch dummer Haltung und lautem Geschrei
von „Hugenbergs Umfall" verbirgt sich ledig-
lich die eigene Unsicherheit und der Aerger
durchschaut morden zu sein!
Wie sieht nun die neue Regierung aus,
die als Kabinett der „Männer", der „nati-
onalen Dienstpflicht" u. a. angeprießen wird.
Man muß schon sagen: eine kunterbunte
Gesellschaft hat sich da zusammengefunden!
Schiele, Treoiranus und Bredt, die den Poung-
plan und die Außenpolitik der Regierung
überhaupt ablehnten: Brünning, äurtius,
Dietrich und Wirth, die ihn annahmen!
Grüner und Wirth, die Herrn Severing bei
seinem Husarenritt ge'n Thüringen die Steig-
bügel hielten. Schiele und Treoiranus, die
ausdrücklich grundsätzliche Unterlassung derar-
tiger Machtstreiche des „starken Mannes"
forderten! Brünning, Treoiranus und Wirth
gewerkschaftlich orientiert: Schiele, Bredt und
I ^8» W UNS W SrVLkSKZrZ'Ä»Sl2(l'eIepkon394y)
dkemiscke UeimHunZLSnskZit LmeZ ^ÜZLSeb^ESi
kZetrisb: kcttonxasss 17, Z'slckon 1620. ^nnukme8tell6: SsrgkSimss'Ltr.IS
fsi'bk, reiniZt, plissiert, scknei! äut un«1 billig.
Filialen:
Mannheim p. 4 IS
^elekon 32066.
un6 Isi 4, 5
Sckuiranren
in xrökter ^uswakil
von Alk. 2.50 an
keine
tüt' Konfirmation
Kommunion ÜNLÜ
vstei'LSsckSnics
^osepk kauk
»eiäelberx
lei. S57 - liauptstr. 22
Istrt ocisi' nie
müssen 8ie ru mir kommen.
lVteine
ist ein§etroffen un3 bringt 3ie
8l»llüll8l8ll Plo3eIIe ru 3en Kiiii88l83 Preisen.
kZesonclers empiekle ictz:
EiellMMl' UNli M8M Mil Mill MM km
Vas Neueste un<I keste:
lülllMW vöMIi-IIMMkÜSI'
X. Xött
mechanische Strickerei
LurZwex 8
MZ Hük' Preis un«i SuAMZii
MD Lei auf äer !_ s u e r
Kauf' Obst- unci Osmüsskonsseven
blur bsi vKtULk - Ks«sngss,s 7
l Kiwcjoss Pflaumen 68 pfg. 5°/o Lsbatt
i! °»
jetzt Aedt's vviecler tnnau« ins
Preis, sul ^usklüxe, Woctzenenci-
fgkrtsn unci Sport. zVie prstztisctz
sin3 xeracle tiierklir ciie tzsltbsren,
tzl«3ssmsn
Keiclre ^usvvatzl bei
« L tkllM
Kinäerkisitier von Alk. 2.50 an.
Universitätsplatz 16 Lernsprectier 3975
Kennen Si» sclion
M«'8 ssömilö
3M8 MliS l.—
Usuptstrsste 76
neu unc! rep.
k- iiokmsnn
ttLIOLKLMO
blüukerstruke 1b
lei. 137b
Schwarze
Hmenkleider
«O FMe
zu vermieten. PH. Becker.
Apothekergasse d.
Inserieren
bringt
Gewinn!
Neinrick Kölner, «'V"
pingtrsis
Ispsten
VON
soor
pokrkactiel' Slrske 30
Pi o 3 e r n un3 preiswert
2a
empiieklt
Äuserwäklte 8ck>ve>rer unä äeul-
scke 8ckokolaäen in jeäer Isiorm
Lu niüklLen Preisen
LpsrlsIgesckSN:
Letze 2winAerstrske OberbsUASSse 3
ASZenüber 3er SerZbsIrn.
8t-ücken8ll-. 2
Komplett ru emaillieren un3 vernickeln mit
neuen Speictzen, Sckutzblecken u. peclalen
8tepk. Mlkelm!
Neiüciber^, kerZkeimerstraKc 19,
vorrüAllcli im tragen — Orotze Amswakl —
in Mi8iMN 3.-, s.-, 8.Z8 Üi8 8 Wtt
_)Rmen -l-ianäta8eken
entLÜckencie Neudeiten
Nsuplpreislsxen:
3.S0 S.7S 7.S0 »7S etc
iu ^roker clu8wakl
bebonclers preiswert
^^ll>l^l-l^
157 IZauptstrake 157
rwisctzen Universität un3 KettenFgsse.