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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 15.1904

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Rücker, Friedrich: Die Bedeutung der Tischlerei im modernen Kunst-Gewerbe
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https://doi.org/10.11588/diglit.11377#0144

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INNEN-ÜEKORATION.

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ARCHITEKT UND MALER H. FRILING—BERLIN. ENTWURF.

werde ich versuchen zu zeigen, inwieweit es mög-
lich ist, die Herstellung künstlerischer Möbel und
Einrichtungs-Gegenstände mit dem modernen Fabrik-
Betrieb auf handwerklicher Grundlage zu verquicken.

Gar keinem Zweifel kann es unterliegen, dass
die gesteigerte Anwendung von Hölzern aller Art
in der neuzeitlichen Innen-Einrichtung lebhaft zu
begrüssen ist; durch Anordnung allerlei Holzwerkes
wird nicht nur das gute Aussehen und die Wohnlich-
keit der Räume gehoben, sondern der gesteigerte
Konsum des Rohmaterials regt den Handel sowohl
wie die gesamte Holz-Industrie günstig an. Die Ver-
arbeitung edler Holzarten, nicht allein überseeischer,
bringt noch den nicht zu unterschätzenden Vorteil
mit sich, dass man dahin kommt, die schmückenden
Elemente des Materials selbst zur Geltung zu
bringen. Auf Grund der Kostbarkeit, der meist
lebhaften Färbungen und Struktur, die diesen Hölzern
eigen ist, hat man nicht nötig die daraus gefertigten
Möbel und sonstigen Sachen mit zweck- und sinn-
losen Zieraten zu bekleben, nur um zu »schmücken«.
Es kann die Echtheit und Schönheit des Materials

Kombiniertes Empfangs- und Arbeits-Zimmer. Aus-
geführt von der Möbel-Fabrik A. S. Ball—Berlin.

im Verein mit logischer Formgebung der konstruk-
tiven Teile als Hauptsache in Erscheinung treten.

Die Schmuckmittel, derer sich die moderne
Kunst-Tischlerei bedient, sind sehr verschiedener
Natur. Ganz abgesehen von der reichlichen Ver-
wendung von Gläsern und Zierbeschlägen der
mannigfachsten Formen, die doch eigentlich immer
eine technische Notwendigkeit voraussetzen und nur
zum Ornament werden können, indem sie ihre Ge-
stalt dem Gebrauchszwecke anpassen, kommen noch
eine ganze Reihe von Rohmaterialien und Halb-
fabrikaten in Betracht. Ich erinnere nur an ver-
schiedene Metalle, Elfenbein, Schildpatt, Perl-
mutter etc., welche alle erst durch und an der Arbeit
des Tischlers zur Geltung kommen. Namentlich
sind es die genannten Stoffe auch, welche in Ver-
bindung mit besonders kostbaren Hölzern als Ein-
legearbeiten und Intarsien in neuerer Zeit wieder
eine hervorragende Stelle einnehmen. Dem Intarsia-
teur ist es nur möglich an Werken der Tischler-
Kunst zu glänzen, denn nicht nur dass seine Arbeit
an sich selbst nicht zu bestehen vermag, muss erst
 
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