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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 15.1904

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Volbehr, Theodor: Eine neue Magdeburger Weinstube
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https://doi.org/10.11588/diglit.11377#0156

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15°

INNEN - DEKORATION.

Poesieder Klosterkeller wiederspiegelten.
Man hat das Gefühl, als sei dem Zeit-
alter, das den kühlen, hellen Moselwein
zu seinem Lieblingswein machte, in
diesen kühlen hellen Räumen die rechte
Weinstube erstanden. Man begreift es
daher, dass die Wandflächen oberhalb
der Holz-Vertäfelungen fast ganz ohne
Schmuck, ohne jene feuchtfröhliche
Malerpoesie geblieben sind, die wir aus
den Ratskellern und Künstler-Kneipen
kennen. Nur in einem Zimmer ist ein
Wand-Gemälde von der Hand Adolf
Rettelbuschs angebracht, das den letzten
Vers aus dem »Krug zum grünen
Kranze« illustriert und durch eine orna-
mentale Einfassung den trotz aller
Temperenzler-Bewegungen wohl nie
veraltenden Dreiklang, Wein, Weib und
Gesang, symbolisiert. Der einzige Bild-
schmuck , den die Räume sonst auf-
weisen, besteht in kleinen gerahmten
Reproduktionen nach bekannten Meister-
werken der neueren Kunst, und diese
sind auf den Holzwandungen befestigt.
— Der eigentliche Schmuck des Raumes
soll eben nach des Künstlers Intentionen
nicht in Bildwerken irgendwelcher Art

farbigem Maha-
goniholz , Wand-
und Deckenputz
ist grünlich gelb;
die beiden anderen
Gemächer zeigen

gelb - rötliches
Eschen-Holz und
helle violettgraue
Wände u. Decken.
So ist der Grund-
Karakter dieser
Weinstuben licht
und heiter. Es ist
als habe der Künst-
ler sich in absicht-
lichen Gegensatz
zu der Anschauung
der Vergangen-
heit gesetzt, die
von behaglichen
Trinkräumen ver-
langte , dass sie
die schummerige

ARCHITEKT ALBIN MULLER—MAGDEBURG.

Ausführung: Koptoxyl-Fabrik Ji. Harrass—Jiuhlen i. Thür.
 
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