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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 15.1904

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Lasser, Moritz Otto von: Die Trinkstuben im Restaurant des Deutschen Hauses auf der Welt-Ausstellung St. Louis 1904: ausgeführt von M. Ballin, Möbelfabrikant, München
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https://doi.org/10.11588/diglit.11377#0195

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190

INNEN - DEKORATION.

welt-ausstellung st. louis 1904.

Trinkstube in den Restatirations-Räumen des Deutschen Hauses.
Ausgef, von M, Ballin, Möbelfabrik, und Hoflieferant, München.

Die Trinkstuben im Restaurant des Deutschen Hauses
auf der Welt-Ausstellung St. Louis 1904.

Ausgeführt von M. Ballin,

Es muss noch heute bedauert werden, dass die
nach St. Louis bestimmten Kunstwerke, die
Räume der Vereinigten Werkstätten u. a, auch der
von den Gebrüdern Rank entworfene, von Ballin ge-
diegen ausgeführte Raum nur ganz flüchtig hier (in
München) zur Ausstellung gelangten. Hatte man doch
Darbietungen vor sich, die im hohen Grade künst-
lerischeres Interesse in Anspruch nehmen durften
und die wirkungsvoll und grosszügig arrangiert, ein
schönes Bild des Münchener Schaffens geboten
hätten. Es wurde uns, wie gesagt, nicht entrollt —
und so können auch wir nur über Einzelnes, und nur
von Fall zu Fall berichten. Heute sei auf die beiden
Trinkstuben M. Ballins hingewiesen. Sie zeigen ein
zwar ziemlich schlichtes, jedenfalls aber ein elegantes
Gepräge; besonders angenehm berührt das Betonen
der geraden Linie, die Ruhe, die in den Räumen
waltet. Über die Ausführung mögen folgende An-
gaben orientieren: Die Trinkstube S. 189 ist in
Rüsternholz naturgewachst mit schwarzen Intarsien,
Stoff-Füllungen in der Wandverkleidung, durch-
geführt. Büffet, Rückwandfliesen, Platte in ge-
hämmertem Messing. Cheminee in Verbindung mit

Möbelfabrikant, München.

kleiner Uhr. Die Trinkstube S. 190 ist ebenfalls ge-
täfelt und zwar grau mit Intarsien in gelb, schwarz
und weiss; das Büffet zeigt darüber befindlichen
breiten Spiegel; als Bekrönung desselben kassettierte
Füllungen mit darauf befindlichen Muscheln; eine
zweiflügelige Türe mit Bemalung (eine Partie aus
der Rheingegend darstellend), sowie die Stühle,
welche Bastsitze in Schwarz und Weiss (Schach-
brett-Muster) zeigen, seien noch erwähnt.

Die Firma M. Ballin, königl. bayer. Hoflieferant,
ist zu bekannt und geschätzt, als dass wir über die
Exaktheit der Ausführung u. s. w. noch etwas zu
sagen brauchen. Auch der Rank-Raum hat erst
neuerdings gezeigt, dass Ballin in nicht gewöhnlichem
Maße Geschmack mit gediegenster Durchführung
zu vereinigen weiss, und dass er der Modernen
Rechnung trägt. moriz otto baron lasser—München.

Unsere redaktionellen Preis - Ausschreiben
betreffend bemerken wir, dass das Ergebnis des
fällig gewesenen zweiten und dritten Wettbewerbes in
unserem August-Heft bekannt gegeben wird; wegen
Erkrankung eines Jury-Mitgliedes konnte eine Entschei-
dung bisher nicht erfolgen. — die Redaktion.
 
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