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INNEN-DEKORATION.
ARCHITEKT ANTON HUBER-CHARLOTTENBURG. Büffet ClUS dem
Wohn- und Speise-Zimmer für die Welt-Ausstellung St. Louis igo4.
Ausführung: Hof-Möbelfabrik C. Prächtel—Berlin.
während er in seinen Möbeln mehr der Kunst seiner
Wiener Kollegen huldigt sobald er sich für vornehmere,
ausgesprochene Repräsentations-Räume mit reicheren
Mitteln bedacht sieht. Das bestätigt auch das für die
Welt-Ausstellung St. Louis gefertigte Wohn- und Speise-
zimmer, das fast den Eindruck eines Salons macht. Man
vergleiche die Abbildungen auf S. 242—244. Wie Patriz
Huber so liebt auch der Bruder gute, echte Material-
wirkung des Holzes, und er macht ihr Konzessionen in
der Bevorzugung grosser Flächen, soweit diese sich mit den
Launen des Materials vertragen. In engster Beziehung damit
werden auch die Beschläge behandelt, die Anton Huber mit
Recht etwas mehr zurücktreten lässt, indem er sie mehr als
Zubehörteile, nicht als dominierenden Schmuck behandelt.
Dass Anton Huber seine Ideen in guter Darstellung zu
Papier zu bringen versteht zeigen die Originalentwürfe, die
auf den S. 240, 241 u. 245 abgebildet sind. Auch seine Archi-
tektur-Entwürfe, von denen wir mehrere im Februarheft d. J.
der »Deutschen Kunst und Dekoration« brachten, haben einen
frischen Zug im Sinne des modernen Eigenhauses. In Ge-
meinschaft mit seinem Bruder schuf er eine ganze Reihe von
solchen Projekten für die Posener Villen-
Siedelung, über welche ausführliche
Mitteilungen in dem genannten Hefte
gegeben sind. Aus allen diesen Leist-
ungen offenbart sich uns Anton Huber
als Träger eines abgeklärt schaffenden
Talentes. Er sucht nicht das Neue wie
es die Jüngern durchweg tun, sondern
er gelangt dazu, weil er nach seiner
Befreiung aus der Vormundschaft des
Bruders aus der Summe seiner eigenen
Erfahrungen zu einer Stetigkeit gelangt
ist, die ihn zwingt fortschrittlich zu
bleiben. Man höre auf, den Schatten
des Bruders auf seinen Weg fallen zu
lassen. Dem Toten ist damit nicht ge-
dient, dem andern verkümmerts das
Schaffen, denn er wirft sein redliches
Teil in die Wagschale. Von den vielen,
die an die Oberfläche steigen, um als
modern gestaltende Künstler zu gelten,
ist Anton Huber immer noch eine der
sympathischsten Erscheinungen infolge
seines taktvollen Maßhaltens. Auch er
wird die wohlverdiente Anerkennung
finden — allerdings verhältnismäßig spät
und ausserhalb dessen was man Reklame,
und Ausstellungskunst nennt.
O. SCH.-K.
ANTON HUBER—CHARLOTTENBURG. Zier-Schrank.
INNEN-DEKORATION.
ARCHITEKT ANTON HUBER-CHARLOTTENBURG. Büffet ClUS dem
Wohn- und Speise-Zimmer für die Welt-Ausstellung St. Louis igo4.
Ausführung: Hof-Möbelfabrik C. Prächtel—Berlin.
während er in seinen Möbeln mehr der Kunst seiner
Wiener Kollegen huldigt sobald er sich für vornehmere,
ausgesprochene Repräsentations-Räume mit reicheren
Mitteln bedacht sieht. Das bestätigt auch das für die
Welt-Ausstellung St. Louis gefertigte Wohn- und Speise-
zimmer, das fast den Eindruck eines Salons macht. Man
vergleiche die Abbildungen auf S. 242—244. Wie Patriz
Huber so liebt auch der Bruder gute, echte Material-
wirkung des Holzes, und er macht ihr Konzessionen in
der Bevorzugung grosser Flächen, soweit diese sich mit den
Launen des Materials vertragen. In engster Beziehung damit
werden auch die Beschläge behandelt, die Anton Huber mit
Recht etwas mehr zurücktreten lässt, indem er sie mehr als
Zubehörteile, nicht als dominierenden Schmuck behandelt.
Dass Anton Huber seine Ideen in guter Darstellung zu
Papier zu bringen versteht zeigen die Originalentwürfe, die
auf den S. 240, 241 u. 245 abgebildet sind. Auch seine Archi-
tektur-Entwürfe, von denen wir mehrere im Februarheft d. J.
der »Deutschen Kunst und Dekoration« brachten, haben einen
frischen Zug im Sinne des modernen Eigenhauses. In Ge-
meinschaft mit seinem Bruder schuf er eine ganze Reihe von
solchen Projekten für die Posener Villen-
Siedelung, über welche ausführliche
Mitteilungen in dem genannten Hefte
gegeben sind. Aus allen diesen Leist-
ungen offenbart sich uns Anton Huber
als Träger eines abgeklärt schaffenden
Talentes. Er sucht nicht das Neue wie
es die Jüngern durchweg tun, sondern
er gelangt dazu, weil er nach seiner
Befreiung aus der Vormundschaft des
Bruders aus der Summe seiner eigenen
Erfahrungen zu einer Stetigkeit gelangt
ist, die ihn zwingt fortschrittlich zu
bleiben. Man höre auf, den Schatten
des Bruders auf seinen Weg fallen zu
lassen. Dem Toten ist damit nicht ge-
dient, dem andern verkümmerts das
Schaffen, denn er wirft sein redliches
Teil in die Wagschale. Von den vielen,
die an die Oberfläche steigen, um als
modern gestaltende Künstler zu gelten,
ist Anton Huber immer noch eine der
sympathischsten Erscheinungen infolge
seines taktvollen Maßhaltens. Auch er
wird die wohlverdiente Anerkennung
finden — allerdings verhältnismäßig spät
und ausserhalb dessen was man Reklame,
und Ausstellungskunst nennt.
O. SCH.-K.
ANTON HUBER—CHARLOTTENBURG. Zier-Schrank.