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Jahrbuch Mannheimer Kultur — 1.1913(1914)

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Lynkeus: Die Tätigkeit der Hochschule für Musik
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https://doi.org/10.11588/diglit.68760#0101

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Die Tätigkeit der Hochschule für Musik

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Die Tätigkeit der Hochschule für Musik
Für die Hochschule für Musik bedeutet das Jahr 1913 eine Epoche,
Ihren Ausbildungsklassen ist eine Opernschule angegliedert worden,
die der Vorbereitung von Sängern und Kapellmeistern dient.
Durch engen Zusammenhang mit dem Hoftheater — vor allem durch
die Leitung Artur Bodanzkys — ist in ihr eine Einrichtung geschaffen,
die in möglichst enger Fühlung zwischen Schule und Bühne die theoretische
Ausbildung möglichst eng mit angemessener praktischer Wirksamkeit
verknüpft,
Dadurch wirkt im letzten Grunde auch diese neue Abteilung der
Hochschule in der Richtung ihrer Anlage im allgemeinen.
Denn wie in den letzten, bewiesen auch in diesem Jahre die zahl-
reichen öffentlichen Aufführungen, daß auf möglichst frühzeitige und häufige
öffentliche Darbietung angemessener Schülerleistungen besonderes Gewicht
gelegt wird,
Von dem Erfolge dieser musikerzieherischen Tätigkeit zeugten neben
zahlreichen internen Schüleraufführungen fünf öffentliche Schlußkonzerte,
Das Klavier beherrschte sie im allgemeinen, in erster Linie aus den Klassen
Rehbergs, Zuschneids, Häckels und Öhlers, Dreizehn Klavierkonzerte von
Bach, Beethoven, Mozart, Mendelssohn, Weber, Schumann, Liszt wurden
mit Orchester zur Aufführung gebracht, eine stattliche Reihe weit geför-
derter Talente vorgeführt.
Die Gesangsklassen Keller, Perron und Hillitzer durften die
szenische Vorführung des zweiten Aktes aus dem ,.Fliegenden Holländer“
unternehmen und zu den Wagnerfeiern des Jahres damit einen
Beitrag geben.
In besonderen ,,Konzertabenden“ suchte die Hochschule für Musik
weiterhin ein Gebiet zu pflegen, das dem Betätigungskreis der ständigen
Konzertunternehmungen im großen und ganzen fern liegt. Es sind dies
Vorführungen von Kompositionen bemerkenswerter jugendlicher Talente
sowohl wie die Aufführung wenig bekannter wertvoller älterer Werke
anerkannter Meister,
In diesem Jahre kam zunächst der jugendliche Komponist Martin
Friedland mit einem ganzen Liederabend zum Wort und erwies sich
als ein Lyriker von vielseitiger Ausdrucksfähigkeit und gewählter Ton-
sprache, Friedlands Lieder zeichnen sich durch große Sanglichkeit und
reiche, immer fesselnde Melodik aus und sind schon darum allein als ein
Symptom der Abkehr von den Verirrungen der Moderne bemerkenswert
An der Ausführung des Programms waren beteiligt: Fräulein Else Pfaff,
Altistin aus Köln, Herr A, Kohlmann (Tenor) aus Frankfurt, Konzert-
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