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Jahrbuch Mannheimer Kultur — 1.1913(1914)

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Esch, Hermann: Architektur in Mannheim
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https://doi.org/10.11588/diglit.68760#0334

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266

Hermann Esch


Studienraum des kunstwissenschaftl. Institut

Kunsthalle Mannheim

Hermann Esch / Architektur in Mannheim
Die Architektur als die Kunst, Baumassen in lebendige Formen zu
prägen, ist heute wenig bekannt, und man würde sehr verwunderten Ge-
sichtern begegnen, wollte man behaupten, daß die Architektur eines Land-
hauses in hoher Vollendung auf den Beschauer einen ähnlich tiefen Ein-
druck zu machen vermag, als die Werke der Musik, Wie entmutigend
muß es für einen Architekten unserer Zeit sein, wenn er beobachtet, daß
ein so bedeutendes Werk wie das Zeughaus in Mannheim, einer der
schönsten Profanbauten Deutschlands, einen so geringen Eindruck auf die
Mitwelt macht. Es liegt das an den unsrer Zeit eigentümlichen Verhält-
nissen, die Architektur als Geschäft zu betrachten und die architektonische
Formengestaltung nur insofern zu berücksichtigen, als es das zwingende
Interesse des Geschäfts notwendig macht. Selbst wenn man feiner und
ernst strebende Leute nach den geeigneten Kräften zur Lösung bedeu-
tender architektonischer Aufgaben fragt, so hört man ganz unbefangen
die Namen von sehr renommierten aber ausgesprochenen Geschäftsfirmen
nennen, Ihre zweifellose Tüchtigkeit als Baugeschäfte und ihre geschäft-
 
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