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Jahrbuch Mannheimer Kultur — 1.1913(1914)

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Die israelitische Gemeinde
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Schrieder: Das katholische Leben in Mannheim
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https://doi.org/10.11588/diglit.68760#0356

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282

Dr, S chri e d e r

Das religiöse Leben
Die israelitische Gemeinde
Der Verein für jüdische Geschichte und Literatur in Mannheim hat
wie seit vielen Jahren auch im Winter 1912/13 durch eine Reihe beleh-
render Vorträge seinen Zwecken zu genügen gesucht. Hervorzuheben wäre
besonders der Vortrag von Professor Kittel aus Leipzig, der die Geschicht-
lichkeit Moses aus historischen und psychologischen Gründen gegen alle
Zweifel nachwies, während Rabbiner Dr, Unna von hier in das Verständnis
des Chasidismus einführte, der für seine teilweise mystisch gefärbten
Lehren unter den Juden Osteuropas noch viele Anhänger zählt. Der Schrift-
steller Dr, Poritzky aus Berlin sprach über das Verhältnis Maxim Gorkis
zum Judentum,
Um besonders der jüdischen Jugend ein besseres Verständnis und
Interesse für das Judentum in Vergangenheit und Gegenwart anzuerziehen,
hat sich im letzten Winter dahier auch ein jüdischer Jugendbund gebildet,
der viel Anklang fand und gleichfalls eine Anzahl entsprechender Vorträge
halten ließ, 0,

Dr. Schrieder/Das katholische Leben in Mannheim
Die Aufgabe, das katholische Leben in Mannheim zu schildern,
muß wohl in einem Jahrbuch, wie im vorliegenden, beschränkt werden
auf die Darstellung des katholischen Lebens, das sich vor einer größeren
Öffentlichkeit abspielt.
Kirchliche Feste, katholische Vereinstätigkeit und Vorträge sind es,
die von Zeit zu Zeit nach außen hin von der Kirche Zeugnis geben.
Die öffentliche Feier des Fronleichnamsfestes, seit über einem
Jahrzehnt in Mannheim gestattet, bildete im Jahre 1913 die größte und
mächtigste Kundgebung des katholischen Lebens in unserer Stadt. Ihr zu
vergleichen ist das Abhalten eines Katholikentages, der — seit 1902 eine
alljährliche Einrichtung und —, der nicht nur für Mannheim selbst, sondern
auch für die ganze Pfalz von Bedeutung geworden. Zwei Vorträge, der eine
vom Jesuitenpater Cohauß über Autorität, auch wegen der Person des
Redners selbst, der andere von dem Redakteur Aug, Meuth aus Augsburg
über „Die Aufgabe der christlichen Familie der Gegenwart“, besonders
wegen seines Inhalts interessant, begeisterten die in großer Zahl erschie-
nenen Katholiken, Mehrere Hundert Männer und Jünglinge waren es,
 
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