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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 24.1908-1909

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Meier-Graefe, Julius: Hans von Marées: zur Ausstellung seiner Werke in der Münchner Secession
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https://doi.org/10.11588/diglit.12503#0283

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-*-4=ö> HANS VON MAREES <^s~

nis, daß der Junge im
Frühjahr 1853 zum
Studium nach Berlin
ging. Hans wurde
Schüler Steffecks.
Seine Ateliergenossen
schildern ihn als ei-
nen merkwürdig früh-
reifenjungen, der we-
nig zur Autorität Stef-
fecks beitrug, gern
über dieStränge schlug
und zuweilen das
ganze Atelier mit sei-
ner tollen Laune in
Aufruhr brachte. Er
lernte sehr schnell,
was Steffeck ihn leh-
ren konnte, aber konn-
te sich nicht zu der
Korrektheit des Stu-
diengangs bequemen.
Trotzdem gedachte er
später des Lehrers in

hans von marEes fouragierende Soldaten (1862) dankbarerErinnerung.

Er lernte Studienköpfe

feld überaus glücklich, nicht ohne Wohlstand, und Pferde malen und malte sie in seiner Art,
und allen edlen Interessen, zumal der Litera- mit souveräner Verachtung der süßlichen Pa-
tur eifrig ergeben. Dies die Eltern. Hans lette, die damals Mode wurde. Die Ferien
von Marees wurde in Elberfeld am 24. De- verbrachte er oft in Wörlitz bei Dessau, bei
zember 1837 geboren. 1847 siedelte die Fa- dem Onkel Forstmeister, und hier sind außer
milie nach Coblenz über, wo der Vater Prä- dem Selbstbildnis von 1855, das auf der
sident des Kammergerichts war. Hier ver- Münchener Ausstellung fehlt, die ersten Ar-
lebte Hans die glück-
lichste Kindheit. Er
sollte ursprünglich wie
sein Bruder Offizier
werden. Mit einer auf-
fallenden Bestimmt-
heit entschied er sich
schon früh für den
Malerberuf. Beleg sei-
nes Talentes waren die
Porträtzeichnungen
nach den Freunden des
Hauses, die schon um
das Jahr fünfzig be-
ginnen. Die Mutter, zu
der er sich, solange sie
lebte, am meisten hin-
gezogen fühlte, unter-
stützte den Wunsch.
Nicht ohne Widerstre-
ben gab der Vater,
dessen Vermögens-
verhältnisse sich in-
zwischen verschlech-
tert hatten, die Erlaub- hans von marees husaren auf dem marsch (1861)

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