Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 24.1908-1909
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Winkler, Georg: Hans von Marées' Lern- und Leidensjahre in Italien, [3]
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-s^=ö> HANS VON MAREES' LERN- UND LEIDENSJAHRE IN ITALIEN <ö^~
M. KLINGER INTEGER VITAE (RADIERUNG). AUS „VOM TODE" II
Mit Genehmigung der Kunstverlagshandlung Amsler & Ruthardt, Berlin
Kredit gehabt, so wäre schon etwas geleistet
worden. Auch davon sind Sie die Veranlassung,
H. B., daß ich es nicht mehr wage, Jemanden
um Beistand zu ersuchen.
Also, H. B., berücksichtigen Sie meinen
Wunsch, zu dem mich triftige Gründe bewegen
und der doch nicht unbescheiden ist.
Hochachtungsvoll Hans v. Marees.
(Nachschrift). Sollten Sie mich von Ihrem
Beschluß benachrichtigen wollen, so bitte
ich dies unter der Adresse von Kolb zu thun.
Nachträglich noch bemerke ich, wären Sie, wie
Sie beabsichtigten, hieher gekommen, so würden
Sie vielleicht Hoffnungen erfaßt haben, die Sie
mit den mir gebrachten Geldopfern ausgesöhnt
hätten, vielleicht hätten Sie mit Freuden das
Nothwendige gethan."
„Nach Ihren eigenen An- und Absichten darf
ich das wohl annehmen. Währt auch das Durch-
dringen zum Resultat bei dem einen länger als
beim andern, so ist doch dann zu hoffen, daß
Solches auch wieder seinenUrheber überdauere,
zu seinem Ruhme und desjenigen, der die Ge-
legenheit gegeben hat. Statt dessen wurde ich
nun gezwungen, mich unter den ungünstigsten
Bedingungen zu forciren und in natürlicher
Folge davon mich und meine Werke zu ruiniren.
In den unvergänglichen Epochen der Kunst
wurde mehr darauf gesehen, Gutes als viel
zu leisten, so daß denn auch in den gering-
sten Dimensionen die Größe mnd Bedeutung
der Malerei in jenen Zeiten verkündet werden.
Soll man in Italien leben und streben und das
ignoriren? Sollte Malerei nur dazu existiren,
314
M. KLINGER INTEGER VITAE (RADIERUNG). AUS „VOM TODE" II
Mit Genehmigung der Kunstverlagshandlung Amsler & Ruthardt, Berlin
Kredit gehabt, so wäre schon etwas geleistet
worden. Auch davon sind Sie die Veranlassung,
H. B., daß ich es nicht mehr wage, Jemanden
um Beistand zu ersuchen.
Also, H. B., berücksichtigen Sie meinen
Wunsch, zu dem mich triftige Gründe bewegen
und der doch nicht unbescheiden ist.
Hochachtungsvoll Hans v. Marees.
(Nachschrift). Sollten Sie mich von Ihrem
Beschluß benachrichtigen wollen, so bitte
ich dies unter der Adresse von Kolb zu thun.
Nachträglich noch bemerke ich, wären Sie, wie
Sie beabsichtigten, hieher gekommen, so würden
Sie vielleicht Hoffnungen erfaßt haben, die Sie
mit den mir gebrachten Geldopfern ausgesöhnt
hätten, vielleicht hätten Sie mit Freuden das
Nothwendige gethan."
„Nach Ihren eigenen An- und Absichten darf
ich das wohl annehmen. Währt auch das Durch-
dringen zum Resultat bei dem einen länger als
beim andern, so ist doch dann zu hoffen, daß
Solches auch wieder seinenUrheber überdauere,
zu seinem Ruhme und desjenigen, der die Ge-
legenheit gegeben hat. Statt dessen wurde ich
nun gezwungen, mich unter den ungünstigsten
Bedingungen zu forciren und in natürlicher
Folge davon mich und meine Werke zu ruiniren.
In den unvergänglichen Epochen der Kunst
wurde mehr darauf gesehen, Gutes als viel
zu leisten, so daß denn auch in den gering-
sten Dimensionen die Größe mnd Bedeutung
der Malerei in jenen Zeiten verkündet werden.
Soll man in Italien leben und streben und das
ignoriren? Sollte Malerei nur dazu existiren,
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